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Bieterwettstreit um Manchester United eskaliert

Bieterwettstreit um Manchester United eskaliert
Smileus - Fotolia
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Die Gerüchte um eine mögliche Übernahme des britischen Premier-League-Clubs Manchester United sind in der vergangenen Woche wieder kräftig angeheizt worden. Der ehemalige Nokia-PR-Chef und Multimillionär Thomas Zilliacus, hat seinen Hut in den Ring um den Erwerb des 20-fachen englischen Rekordmeisters geworfen.

Das Angebot des in Singapur lebenden finnischen Geschäftsmann kam gerade noch rechtzeitig. Denn die Abgabefrist für Übernahmeangebote sollte ursprünglich am Mittwoch enden, wurde dann aber kurzfristig bis Freitagabend verlängert.

Bekanntgabe über Twitter

Am Mittwoch-Vormittag teilte Zilliacus in seinem Twitter-Account mit, dass er ein Angebot für ManU eingereicht hat. Er habe diese Offerte zusammen mit den Fans abgegeben, die nach seinen Vorstellungen zukünftig ein Mitspracherecht für die sportlichen Entscheidungen des Traditionsclubs haben sollen.

Zilliacus Twitter-Nachricht endet mit einem Seitenhieb auf die beiden bekannten Mitbewerber, den Emir von Katar, Scheich Jassim bin Hamad Al Thani, und den britischen Milliardär sowie Gründer und Vorstand des Chemieunternehmens Ineos, Sir Jim Ratcliffe: „Scheichs und Oligarchen sollen nie wieder den Fußball kontrollieren!“

Am Donnerstag ruderte Zilliacus dann ein wenig zurück, wohl um einen eskalierenden Bieterwettkampf zu vermeiden, und teilte Folgendes auf Twitter mit: „Ich habe heute Morgen einen öffentlichen Aufruf an meine Hauptkonkurrenten Sir Jim Ratcliffe und Scheich Jassim gerichtet, sich mit mir zusammenzutun, um Manchester United gemeinsam zu kaufen.“

„Auf diese Weise können wir uns auf das Wohl des Vereins konzentrieren, anstatt das Geld in einer verrückten Eile zu vergeuden, um uns gegenseitig zu überbieten“, so Zilliacus weiter.

Ungewöhnliches Übernahmeangebot

Was genau Zilliacus für den Premier-League-Club zu zahlen bereit ist, hat er nicht gesagt. Ungewöhnlich ist jedoch, dass er schon im Vorfeld erklärt hat, die Fans von ManU aktiv in den möglichen Deal einzubinden zu wollen.

Wie das funktionieren kann, konkretisierte Zilliacus am Sonntag auf Twitter: „Meine Unternehmensgruppe möchte den Verein zunächst kaufen und ihn dann für die Fans öffnen, damit diese letztlich 50% der Anteile besitzen und bei allen wichtigen Entscheidungen ein Mitspracherecht haben.“

Die BBC berichtete, dass der Traditionsklub laut Zilliacus einen Marktwert von knapp 3,9 Mrd. US-Dollar (USD) habe. Würde alle ManU-Fans ihren Anteil an der hälftigen Finanzierung des Angebots leisten, müsste jeder Fan weniger als 6 USD aufbringen.

Laut Presseberichten verlangt die US-amerikanische Glazer Familie, die Manchester United vor 17 Jahren für gut 970 Mio. USD gekauft hat, etwa 5,6 Mrd. USD für den englischen Traditionsverein. Der aktuelle Börsenwert liegt bei knapp 4 Mrd. USD.

So reagierten die Börsen

Die an der New Yorker Börse notierten ManU-Aktien gaben am Tag der Bekanntgabe des Zilliacus-Angebots, dem 23.03.2023, deutlich nach. Sie verloren im Tagesverlauf gut 7% und lagen bei Börsenschluss bei 23,76 USD.

Offensichtlich räumen die Investoren dem neuen Mitbewerber keine großen Chancen im Bieterwettstreit um ManU ein. Zilliacus ist zwar ein erfolgreicher Geschäftsmann und seit seiner Jugend ein großer Fan von Manchester United, wie er selbst betont, aber die beiden anderen Bieter dürften wesentlich finanzkräftiger sein.

Wie es weitergeht

Die Angebotsfrist für eine mögliche Übernahme von ManU ist, wie bereits erwähnt, am Freitag abgelaufen. Welche der bekannten Streithähne das Rennen um den englischen Traditionsverein gewinnen wird, bleibt offen.