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Fusionsgerüchte treiben Kurse von Flixbus-Rivalen National Express und Stagecoach in die Höhe

Inhaltsverzeichnis

Die Pandemie hat bei zahlreichen Firmen für deutliche Bremsspuren gesorgt. Vor allem im Transportgewerbe hat die einbrechende Nachfrage tiefe Spuren hinterlassen. Das wiederum hat die Übernahmeaktivität in dem Sektor zuletzt beflügelt: Die FirstGroup hat Anfang des Jahres zugestimmt, ihr US-Schulbusgeschäft für 4,6 Milliarden Dollar an die schwedische Investmentfirma EQT zu verkaufen. National Express wiederum hat im Juni die spanische Busgruppe Transportes Rober übernommen.

Jetzt könnte ein nächster Megadeal vor der Tür stehen: Der britische Transportriese National Express Group verhandelt mit dem Rivalen Stagecoach über einen Zusammenschluss. Den Aktionären scheint die Idee schon mal zu gefallen. Sowohl die Papiere von Stagecoach (+25%) als auch von der National Express Group (+10%) tendierten am gestrigen Handelstag mit hohen Kursaufschlägen.

National Express Group – der Transportspezialist in Großbritannien…

National Express verfügt über Busnetze im Vereinigten Königreich und in Spanien, betreibt Schulbusse in Amerika und hat eine Eisenbahnkonzession in Deutschland. Der Konzern betreibt Linien- und Reisebusse, Fähren und Züge. Laut Firmenangaben ist National Express der größte Fernbus-Anbieter des Landes und der zweitgrößte Schulbus-Betreiber. Zudem ist die Bussparte des Unternehmens Marktführer in der Region West Midlands in England.

….schielt auf Rivalen Stagecoach

Stagecoach verfügt hingegen über eine Flotte von 8.400 Bussen und Reisebussen, die jährlich 1 Milliarde Fahrgäste befördern. Das Unternehmen ist auf das Vereinigte Königreich ausgerichtet und ist hauptsächlich in Schottland, im Großraum Manchester, Sheffield und im Großraum London tätig.

Stagecoach hatte sich vor zwei Jahren aus dem britischen Eisenbahnmarkt zurückgezogen, nachdem das Unternehmen in einem Streit mit dem Verkehrsministerium wegen Pensionsverpflichtungen von der Bewerbung um drei Konzessionen ausgeschlossen worden war, darunter die Westküstenstrecke, die es zusammen mit Virgin Trains betrieben hatte.

Fusion würde nationalen Transport-Riesen schaffen

Durch einen möglichen Zusammenschluss würde ein neuer nationaler Transportgigant entstehen. Geplant ist, dass die National Express Group 75% an dem neuen Konzern übernimmt und die Stagecoach-Aktionäre 25% behalten. Interessant: Die Gespräche finden statt, nachdem National Express ein Fusionsangebot in Höhe von 1,7 Milliarden Pfund abgelehnt hat, das Stagecoach erstmals 2009 unterbreitet hatte. Bei diesem früheren Fusionsversuch hätte Stagecoach die Mehrheit der Anteile an der kombinierten Gruppe gehalten, während National Express bis zu 40 % übrig geblieben wären.

Hohe Kostensynergien geplant

Der Deal bewertet Stagecoach mit einem Marktwert von rund 445 Millionen Pfund (518 Millionen Euro). Mit der Fusion wollen die von der Pandemie gebeutelten Busanbieter vor allem Kosten senken – etwa durch die gemeinsame Nutzung von Depots und Routen. Damit wollen sie notwendige Investitionen ermöglichen, um ihre Flotten umweltfreundlicher aufzustellen. National Express erwartet jährliche Einsparungen von mindestens 35 Millionen Pfund, davon etwa 25% bis zum Ende des ersten Jahres.

Der Ausgang der Gespräche ist noch ungewiss. Beide Firmen betonten, dass die Gespräche noch andauern und dass nicht sicher ist, dass ein formelles Angebot unterbreitet werden wird. National Express hat nach den Regeln des City Takeover Panel bis zum 19. Oktober Zeit, ein verbindliches Angebot zu unterbreiten oder sich zurückzuziehen.