Österreich: SBO mit Kurssprung nach Top-Zahlen
Heute hat der österreichische Ölfeld- und Gasausrüster Schoeller-Bleckmann (SBO) extrem starke Vorabzahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2022 vorgelegt. Die SBO-Aktie, über die ich in den vergangenen Monaten bereits einige Male berichtet hatte, gehörte zu den Überfliegern in einem insgesamt sehr schlechten Börsenjahr 2022.
Nach Vorlage der Zahlen konnte die SBO-Aktie heute an der Heimatbörse Wien in der Spitze um fast 10% zulegen. Bevor wir gleich im Detail auf die Zahlen und die SBO-Aktie blicken, stelle ich Ihnen das Unternehmen kurz vor.
SBO: Der Öl- und Gas-Ausrüster
Die Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG ist Weltmarktführer bei Hochpräzisionsteilen für die Oilfield Service-Industrie. Der Fokus des Unternehmens liegt auf der Produktion von sogenannten amagnetischen Bohrstrangkomponenten für die Richtbohrtechnologie (Directional Drilling), die beispielsweise bei Schiefergesteins- oder auch Tiefwasser- und Ultratiefwasser-Bohrungen Einsatz finden.
Ein Kernsegment von SBO bilden sogenannte MWD/LWD-Hochpräzisions-Komponenten. Es handelt sich hierbei um im Bohrstrang befindliche Instrumente, welche die Steuerung des Bohrstranges mit Hilfe von Messungen während des Bohrvorganges unterstützen.
Weiter umfasst das Kerngeschäft von SBO die Produktion und den Vertrieb von Bohrmotoren und Bohrwerkzeugen sowie Spezialtools für die Untertage-Zirkulations-Technologie (Downhole Circulation Technology) für Öl- und Gasbohrungen. Dazu kommen Angebote in den Bereichen Reparatur und Wartung.
Rekord-Auftragseingang und Gewinnexplosion
Schauen wir nun auf die heute gemeldeten Vorabzahlen für 2022: SBO verzeichnete im vergangenen Jahr eine extrem starke Geschäftsentwicklung. Die Dynamik auf den Energiemärkten und eine entsprechend hohe Nachfrage nach Produkten und Lösungen von SBO sorgten für einen Rekord-Auftragseingang und eine regelrechte Gewinnexplosion.
Der Umsatz stieg um mehr als 70% auf 501 Mio. Euro. Der Auftragseingang erreichte einen Rekordwert von 645 Mio. Euro, was ein Plus von 88% bedeutet. Das operative Ergebnis (EBIT) hat sich auf 95 Mio. Euro mehr als verdreifacht. Der Vorsteuergewinn hat sich auf 92 Mio. Euro nahezu vervierfacht.
Ebenfalls positiv ist die robuste Bilanz des Unternehmens. Die Nettoliquidität (Kassenbestand abzgl. Schulden) stieg auf hohe 34 Mio. Euro, und der Bestand an liquiden Mitteln erreichte zum Jahreswechsel einen Wert von 287 Mio. Euro.
Die SBO-Aktie im Fokus
Zum Schluss noch ein Blick auf die SBO-Aktie, die ich auch seit längerer Zeit auf der Empfehlungsliste meines Börsendienstes „Der Depot-Optimierer“ führe. Die SBO-Aktie schwankte in den vergangenen Jahren sehr stark – eine typische Entwicklung in der sehr zyklischen Rohstoffbranche.
Es bot sich somit auch bei SBO an, nach einer starken Kursentwicklung auszusteigen oder Teilgewinne zu realisieren und nach einem größeren Rücksetzer bzw. Einbruch wieder zuzukaufen oder neu einzusteigen. Im „Depot-Optimierer“ haben wir beispielsweise 2017 ein Zwischenhoch genutzt, um Kasse zu machen und mit dem Verkauf der halben Position satte 823% Gewinn erzielt.
Es lohnt sich für Sie, die SBO-Aktie in guten und in schlechten Rohstoff-Phasen genau zu beobachten. Eine mögliche Strategie für Sie: In schwachen Öl-Phasen (= niedriger SBO-Kurs) eine größere Position kaufen und dann mit der einen Positionshälfte aktiv zu traden und die andere Hälfte langfristig als Basis-Position innerhalb der Energie-Branche zu halten.