Gazprom: 3 Gründe die Aktie jetzt zu kaufen
Es gibt Aktien, die sind günstig zu haben und bieten lukrative Erfolgsaussichten – allerdings sind sie nichts für Anleger mit schwachen Nerven, denn sie bergen meist auch hohe Risiken. Ein Paradebeispiel: Gazprom.
Der russische Energieriese machte zuletzt wieder von sich reden. Der Konzern zieht sich mehr und mehr aus Europa zurück und streckt die Fühler aus nach Fernost. Gerade erst wurde ein Deal mit China besiegelt.
Das ließ so manchen Analysten aufhorchen. Das Kursziel der Aktie wurde angehoben, manch ein Experte sprach gar eine Kaufempfehlung aus.
1. Aktie ist günstig zu haben
Dafür gibt es gute Gründe. Die Aktie ist derzeit günstig zu haben. Ihr Kurs lag zuletzt bei knapp 5,35 Euro. Als Kursziel wurden Anfang des Monats umgerechnet etwa 6,54 Euro ausgegeben.
Im Branchenvergleich kann sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis durchaus sehen lassen: Für 2015 liegt es bei Gazprom bei 3, für die Konkurrenz im Schnitt bei 17.
Außerdem ist das Unternehmen inzwischen ganz gut aufgestellt – besser als noch in den späten 1990er Jahren, als der Aktienkurs auf einem ähnlichen Niveau wie heute notierte.
Es spricht also einiges dafür, dass nicht nur die Geschäftszahlen, sondern auch der Gazprom Aktienkurs demnächst einen Wachstumsschub erfahren könnte.
2. Tendenz – steigend?
Der Niedergang des Papiers setzte 2012 ein. Damals notierte die Aktie das letzte Mal oberhalb der 10-Euro-Marke. In weniger als drei Jahren hatte sich ihr Wert halbiert. Ein Tiefpunkt wurde Ende letzten Jahres erreicht, als ein Anteilsschein zwischenzeitlich für unter 3 Euro zu haben war.
In den vergangenen drei Monaten nun ging es steil aufwärts. Allein in diesem Zeitfenster hat die Aktie um mehr als 35 Prozent zugelegt. Tendenz – steigend? Möglich. Aber ungewiss.
Denn es bestehen auch nach wie vor große Fragezeichen, wenn es um russische Unternehmen geht. Immerhin greifen nach wie vor die Wirtschaftssanktionen Europas und der USA, die im Zuge der sich verschärfenden Ukraine-Krise ausgesprochen wurden. Politisch sind die Beziehungen merklich abgekühlt und das bekommt auch die Wirtschaft mehr und mehr zu spüren.
3. Nervenkitzel im Depot
Konjunkturdaten, Währungswechselkurse, Börsengeschäfte – all das hat in Russland in den vergangenen Monaten deutlich gelitten. Wie es in der näheren Zukunft weitergeht, steht in den Sternen, eine Eskalation ist nach wie vor möglich, ein Crash russischer Aktien ebenfalls.
Insofern bleibt das Schnäppchen mit Vorsicht zu genießen. Konservative Anleger, die ihr eingesetztes Kapital nicht riskieren möchten, sollten daher eher auf Abstand bleiben zu Gazprom und Co.
Wer allerdings die Mittel und Möglichkeiten hat, langfristig zu investieren und zudem ein wenig Spannung und Nervenkitzel im Depot vermisst, für den bietet der aktuelle Mix aus niedriger Bewertung und vorsichtig positivem Ausblick eine günstige Gelegenheit zum Einstieg.