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Gazprom-Aktie: Die erstaunlich guten Neuigkeiten

Inhaltsverzeichnis

Wer nach günstigen Aktien sucht, wird dieser Tage vor allem bei Energiekonzernen fündig. Im Dax etwa sind RWE und Eon im Verlauf des Jahres weit abgeschlagen. Trotz der jüngsten Erholungsphase haben beide Aktien seit Januar dramatische Verluste verbuchen müssen. Das liegt nur bedingt an den Unternehmen selbst.

Einen enormen Einfluss haben hingegen politische Faktoren, in diesem Fall die Energiewende beziehungsweise die Kosten des Atomausstiegs, vor allem mit Blick auf den Rückbau der Altmeiler. Jahrzehntelang haben sie massive Gewinne abgeworfen, nun werden sie für RWE und Eon zur Belastung. Da verwundert es kaum, dass die Papiere der beiden im Ruhrgebiet beheimateten Unternehmen seit Jahresbeginn rund ein Drittel (Eon) beziehungsweise die Hälfte (RWE) an Wert verloren haben. Doch sie sind nicht die einzigen Energieunternehmen, die mit Problemen kämpfen.

Gazprom-Aktie deutlich unterbewertet

Auch der russische Gasriese Gazprom ist zurzeit mit einem Kurs von gerade einmal rund 4 Euro dramatisch unterbewertet – zumindest gemessen am wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens, das durchaus gute Zahlen vorlegt und zuletzt durch die Schwäche des Rubels deutlich profitieren konnte.

Schwacher Rubel hilft Gazprom

Sowohl gegenüber dem US-Dollar als auch gegenüber dem Euro hat der russische Rubel massiv verloren – gut für Gazprom, das sein im Ausland verkauftes Gas vornehmlich in Dollar abrechnet und dadurch seine Gewinne in Rubel noch deutlicher steigern kann.

So hat Gazprom im ersten Halbjahr fast die Hälfte mehr verdient als im Vorjahreszeitraum. Für Hoffnung sorgt außerdem die Nachricht, man habe sich mit der Ukraine vorerst geeinigt und nach Zahlung eines Vorschusses die Gaslieferungen wieder aufgenommen.

BASF investiert 2 Milliarden

Auch die Kooperation mit dem deutschen Dax-Konzern BASF läuft gut und wurde zuletzt weiter ausgebaut. 2 Milliarden Euro will BASF in den nächsten Jahren in die Zusammenarbeit investieren. Dieses Geld wird beispielsweise für den Ausbau der Ostseepipeline Nord Stream genutzt.

Günstig – aber riskant

Sollten Schnäppchenjäger nun also die Gunst der Stunde nutzen und zuschlagen? Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von gerade einmal 3,1 ist Gazprom eindeutig unterbewertet – einerseits. Andererseits warnen Beobachter vor den Unwägbarkeiten, die ein Investment mit sich bringen kann. Denn es ist kein Geheimnis, dass vor allem der Staat bei Gazprom die Zügel in der Hand hält und der Kreml das Unternehmen für seine politischen Zwecke einsetzt, etwa um Druck auf Verhandlungspartner auszuüben. Die Ukraine liefert hierfür nur ein Beispiel unter vielen.

Zudem herrscht im Vergleich zu westlichen Standards eine enorme Intransparenz, etwa was die Eigentümerstrukturen angeht. Institutionelle Großanleger wie Pensionsfonds machen daher einen großen Bogen um Gazprom. Als Privatanleger sollte man sich der Risiken bewusst sein und sich klarmachen, dass nicht allein wirtschaftlich sinnvoll erscheinende Optionen handlungsleitend sind für das Gazprom-Management, sondern politische Einflussnahme an der Tagesordnung ist. Seine Unberechenbarkeit hat Wladimir Putin in den vergangenen Monaten wieder vermehrt unter Beweis gestellt. Wer also bei Gazprom investiert, sollte nicht zimperlich sein.