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Handel mit Schweizer Aktien: Das müssen Sie wissen

Inhaltsverzeichnis

Schweizer Aktien wie Nestle, Roche oder Novartis sind auch bei deutschen Anlegern sehr beliebt. Wahrscheinlich haben auch Sie den einen oder anderen Titel aus der Schweiz im Depot. Dann betrifft Sie dieses Ärgernis:

Seit Anfang Juli können Schweizer Aktien nicht mehr über deutsche Börsenplätze gehandelt werden. Hintergrund sind politische Streitereien zwischen der EU und der Schweiz.

Der Schweizer Bundesrat hat den Handel von Schweizer Aktien an Börsen innerhalb der Europäischen Union untersagt. Dieses Handelsverbot ist am 01. Juli in Kraft getreten. Hintergrund des Handelsverbots ist der Streit zwischen der EU und der Schweiz hinsichtlich schon länger währender Verhandlungen über ein sogenanntes Partnerschaftsabkommen.

Nachdem Ende Juni die jüngste Fristverlängerung ausgelaufen war, hat die EU die Anerkennung der Schweizer Börsenregulierung, die sogenannte Börsen-Äquivalenz, aufgehoben. Als Gegenmaßnahme hat die Schweiz den Handel mit Schweizer Aktien an Börsenplätzen innerhalb der EU verboten.

Die Konsequenzen für Sie als Anleger

Was sind die Konsequenzen für Sie als Anleger? Seit Anfang Juli ist der Handel von Schweizer Aktien über Börsenplätze in der EU (und damit auch über deutsche Börsenplätze) nicht mehr möglich.

Möglich ist der Handel jedoch nach wie vor über einige außerbörsliche Handelsplätze. Bei Lang & Schwarz zum Beispiel werden Schweizer Aktien weiter gehandelt. Hier sind jedoch höhere Spreads (Unterschiede zwischen Ankaufs- und Verkaufspreisen) zu erwarten. Fonds, ETFs und Anleihen sind übrigens von dem Verbot ausgenommen.

Die Alternative zum nicht mehr funktionierenden Handel mit Schweizer Aktien über deutsche Börsen: Sie können über die Heimatbörse in Zürich handeln. Bei Schweizer Aktien, die Sie zuvor in Deutschland gekauft haben, ist es jedoch etwas schwieriger: Hier muss Ihr Broker die Lagerstelle ändern. Ist das geschehen, können Sie aber problemlos eine zuvor in Deutschland gekaufte Schweizer Aktie über die Börse SIX in Zürich verkaufen.

Der Online-Broker Flatex ändert automatisch die Lagerstellen für Schweizer Papiere. Hier müssen Sie nichts unternehmen. Bei anderen Anbietern müssen Sie gegebenenfalls manuell eingreifen und die Lagerstelle ändern bzw. ändern lassen. Fragen Sie dazu bitte am besten im Einzelfall bei Ihrer depotführenden Bank nach.

Ein Sonderfall ist hier die ING. Bei diesem Anbieter ist der Handel über die Schweizer Börse nicht möglich, sodass über die ING aktuell keine Schweizer Aktien gekauft oder verkauft werden können. Das Unternehmen versicherte jedoch, an einer Lösung zu arbeiten.

Im Notfall können Schweizer Aktien von der ING an eine andere depotführende Bank (wo gegebenenfalls zuvor ein Konto eröffnet werden muss) übertragen und von dort aus über die Schweizer Börse verkauft werden.

Ganz generell ist es leider so, dass der Handel über die Börse Zürich mit mehr Aufwand und höheren Kosten verbunden ist. Daher ist es wünschenswert, dass die Schweiz und die EU ihre Streitigkeiten bald beilegen. Sobald sich die Situation wieder normalisiert, werde ich Sie hier im Schlussgong informieren.

Meine Empfehlung: Warten Sie ab

Ich empfehle: Warten Sie einfach ab! Am Ende werden sich die Schweiz und die EU einigen und dann sind auch wieder Schweizer Aktien an deutschen Börsen handelbar. Wenn Sie aus persönlichen Gründen schon vorher Schweizer Aktien handeln möchten, können Sie den oben genannten Weg gehen.

Wie lange der Streit noch anhält, ist schwer zu sagen. Beobachter gehen aber davon aus, dass mögliche Schlichtungsgespräche nicht vor den Schweizer Parlamentswahlen am 20. Oktober abgeschlossen werden. Es ist also ein wenig Geduld gefragt.