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SIG: Schweizer Verpackungsspezialist verstärkt sich mit Übernahme in Asien

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Positiv nahmen die Anleger des in Neuhausen am Rheinfall ansässigen Verpackungskonzerns SIG Combibloc den Zukauf in Asien auf. Die Übernahme des asiatisch-pazifischen Frischproduktgeschäfts („Evergreen Asia“) von Pactiv Evergreen für 335 Millionen Dollar wurde mit einem leichten Kursaufschlag goutiert. Mit dem Deal stärken die Schweizer ihre Position für Kartonverpackungen für Frischprodukte in Asien.

SIC Combibloc – der Spezialist für Verpackungen

Bevor wir auf den Zukauf im Detail kommen, möchte ich Ihnen den SIG Combibloc-Konzern gerne erst einmal näher vorstellen: Das Unternehmen verkauft Verpackungslösungen für keimfreie Getränke, die während zwölf Monaten ungekühlt gelagert werden können.

Geld verdient der Konzern auf unterschiedlichen Ebenen: Zum einen mit selbst hergestellten Abfüllmaschinen, von denen in über 60 Ländern weit mehr als 1 000 in Betrieb sind. Zum anderen aber auch mit dem Material für die Verpackungen, die einen festen Bestandteil der Verpackungslösung bilden. Die nach Kundenbedarf zugeschnittenen Kartonmäntel und Verschlüsse werden zusammen mit den Maschinen in mehrjährigen Liefer- und Serviceverträgen verkauft.

Stabile Geschäft Dank der Lebensmittelindustrie

Das Geschäftsmodell ist auf Grund der Kundenstruktur mit einem hohen Anteil von Abnehmern aus der Lebensmittelbranche ausgesprochen stabil. Die Corona-Pandemie hat entsprechend kaum Auswirkungen auf das Geschäft gehabt. So kletterte der Kernumsatz im dritten Quartal um 14,7% auf 506,7 Millionen Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen lag bei 137,1 Millionen Euro (EBITDA-Marge: 27,1%), der Nettogewinn bei 60,6 Millionen Euro.

Übernahme in Asien soll neues Marktsegment erschließen

Nun aber zur Übernahme: Für 335 Millionen Dollar will SIG Evergreen Asia schlucken. Mit dem Deal wollen die Schweizer in den Markt für Frischprodukte in Asien einsteigen. Zum Hintergrund: Evergreen Asia bedient Kunden mit Abfüllanlagen, Kartonverpackungen, Verschlüssen und Dienstleistungen für Frischprodukte und betreibt Produktionsanlagen in China, Südkorea und Taiwan. Vor allem der zunehmende Milchkonsum China dürfte die Aufmerksamkeit von SIG bei dem Deal geweckt haben.

In China ist das Unternehmen Marktführer und erzielt dort rund 50% seiner Gesamtumsätze. Der Rest der Erlöse entfällt hauptsächlich auf Südkorea und Taiwan, wo Evergreen Asia zu den führenden Anbietern gehört.

Deal bringt rund 7% mehr Gesamtumsatz

Für 2021 rechnet das Objekt der Begierde mit einem Jahresumsatz von 160 Millionen Dollar. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) soll unterdessen bei 28 Millionen Dollar liegen. Der Unternehmenswert entspricht also rund zwölf Mal dem erwarteten bereinigten EBITDA für 2021. Unter Berücksichtigung der erwarteten Synergien und mit der Liefervereinbarung für Karton zu Marktkonditionen reduziert sich dieser Wert laut Firmenangaben auf etwa 9,5. Auf das zusätzliche Geschäft wird die Übernahme rund 7% zu den gesamten Konzernumsätzen beitragen.

Evergreen Asia mit geringerer Gewinnmarge

Schaut man auf die Profitabilität, fällt schnell auf: Evergreen Asia liegt mit einer EBITDA-Marge von 17,5% deutlich (um 9,5 Prozentpunkte) unter dem SIG-Niveau. Für SIG-Firmenboss Samuel Sigrist ist dies aber offenbar kein Problem. Er dürfte vielmehr die langfristigen Wachstumschancen im Visier haben. Im Kernmarkt haben es die Schweizer es nämlich zunehmend schwer, Kunden im großen Stil zu gewinnen. Mit einem Marktanteil von 25% liegt SIG ein gutes Stück hinter dem Tetra-Pak-Konzern, der auf 33% kommt.

Die Akquisition wird es SIG ermöglichen, das Geschäft mit bestehenden Kunden auszubauen und die Kundenbasis zu erweitern.