Asana: Firmengründer sammelt weiter millionenschwere Aktienpakete ein

Lange Zeit kannte die Aktie US-Software-Startup Asana nur eine Richtung. Konnten sich Anleger zum Jahresstart noch Anteilscheine für unter 30 Dollar ins Depot legen, so musste man im November in der Spitze bereits über 140 Dollar für eine Aktie auf den Tisch legen. Doch seither stockt es im Getriebe. Trotz hohem Wachstum wurden die Papiere nach den Zahlen regelrecht abverkauft und notierten momentan bei 74 Dollar rund 50% unter dem Jahreshoch.
Asana – der Spezialist für Team-Software
Die Gründer hinter dem US-Software-Konzern sind keine Unbekannten. Vor mittlerweile etwas mehr als zwölf Jahren haben Facebook-Mitgründer Dustin Moskovitz und der ehemalige Google-Produktmanager und spätere Ex-Facebook-Manager Justin Rosenstein Asana aus der Taufe gehoben.
Asana betreibt eine Arbeitsmanagement-Plattform als Software-as-a-Service, die es Einzelpersonen und Teams ermöglicht, ihre Arbeit schneller und effizienter zu erledigen. So können Aufgaben erstellt und einzelnen Personen zugewiesen werden, ganzes Teams organisiert und Projektfortschritte im Detail verfolgt werden. Alle Nutzer können den Fortschritt der Aufgaben sehen, Inhalte einstellen und kommentieren. Gleichzeitig steigert die Software das Engagement der Mitarbeiter, da jeder sehen kann, wie seine Arbeit mit der Mission einer Organisation verbunden ist.
Software im Abo-Modell
Die Software von Asana gibt es im monatlichen Abo-Modell: Teams mit bis zu 15 Mitgliedern können Asana kostenlos benutzen. Asana Premium kostet 10,99 Euro pro Nutzer und Monat bei jährlicher Abrechnung und 13,49 Euro pro Nutzer und Monat bei monatlicher Abrechnung. Der Preis von Asana Business liegt bei 24,99 Euro pro Nutzer und Monat bei jährlicher Abrechnung und 30,49 Euro bei monatlicher Abrechnung. Für Enterprise-Kunden, die noch mehr Funktionalitäten nutzen möchten, erstellt der Konzern individuelle Preise.
Trend zum Homeoffice sorgt für kräftigen Rückenwind
Mit dem Geschäftsmodell konnte Asana vor allem während der Pandemie seine Stärken ausspielen. Mit seiner Work Management Plattform erzielte das Unternehmen im letzten Quartal 2021 (Anm.: das dritte Quartal endet bei Asana im Oktober) einen Umsatz von 100,34 Millionen Dollar. Das entspricht einer Steigerung um 70,3% zum Vorjahresquartal und lag 6,44 Millionen Dollar über den Analystenschätzungen. Damit konnte die Wachstumsdynamik im Vergleich zum zweiten Quartal (+72%) aufrecht erhalten werden.
Am Ende stand ein Verlust von -69,28 Millionen Dollar in den Büchern nach -73,28 Millionen Dollar im vergleichbaren Vorjahresquartal.
Asana mit hohem Neukundenwachstum
Unterdessen zeigte Asana weiterhin ein hohes Neukundenwachstum. Am Ende des Quartals zählte Asana über 114.000 zahlende Kunden, darunter renommierte Firmen wie darunter Amazon, Japan Airlines, Sky und Under Armour. Bei Kunden mit einem jährlichen Vertragsvolumen über 5.000 Dollar, verzeichnete das Unternehmen einen Zuwachs um 58% auf 14.143. Die Anzahl der Großkunden (>50.000 Dollar jährliches Vertragsvolumen) konnte Asana sogar um 132% auf inzwischen 739 steigern.
Firmengründer weiter auf der Käuferseite
Der Aktienkurs ging als Reaktion auf die Zahlen deutlich in die Knie. Das lag vor allem der Prognose für das vierte Quartal. Der Konzern Management peilt mit einem Umsatz von 105 Millionen zwar ein Umsatzwachstum von mindestens 53% an, aber das liegt unter den vormals höheren Zuwachsraten. Zumal die Verluste weiter hoch ausfallen dürften.
Den reduzierten Aktienkurs stuft Firmengründer Dustin Moskovitz offenbar als Kaufmöglichkeit ein. Er ist seit geraumer Zeit auf der Käuferseite zu finden und sammelt massive Aktienpakete ein. Allein seit dem Kurssturz Anfang Dezember hat Moskovitz über 3,25 Millionen Aktien gekauft. Bei Kaufkursen zwischen 64,25 und 80,19 Dollar liegt der Gegenwert der Käufe in Summe bei über 258 Millionen Dollar. Inzwischen hält Moskovitz 9,58 Millionen Aktien, was rund 5,2% aller ausstehenden Aktien entspricht. Der Wert seiner Aktienposition liegt entsprechend bei über 700 Millionen Dollar.