S&P 500 und US-Staatsanleihen in der Chartanalyse
Der Markt hält weiterhin das Unentschieden zwischen Bullen und Bären. Aber langsam geht es an die Substanz. Dieser Drahtseilakt kann nicht mehr lang aufrecht erhalten werden. Ich hoffe, dass wir diese Woche noch eine Entscheidung sehen können.
Werfen wir einen Blick auf den Kalender, welche wichtigen Termine diese Tage anstehen: Morgen gibt es das Verbrauchervertrauen und am Mittwoch die Umfrage der Einkaufsmanager für die verarbeitende Industrie. Am Donnerstag werden die Arbeitslosenzahlen bekannt geben. Freitag erfahren wir, wie die Einkaufsmanager der nicht-verarbeitenden Industrie die aktuelle Lage sehen.
Sie merken schon, es fehlt die Fed. Ob diese Zahlen ausreichend, um den Markt einen Schubser in eine Richtung zu geben? Wir werden sehen. Die Charts sagen, es ist überfällig. Aber der Markt kann das unter Umständen auch ignorieren und einfach weiter balancieren zwischen Bulle und Bär.
S&P 500 im Tageschart
Links geblinkt und rechts abgebogen. So sieht der Chart aus. Einen bärischen Tag unter der grünen Auswärtstrendlinie hatten wir. Heute kontern die Bullen. Gut möglich, dass wir noch ein paar Tage, auf der Linie entlang marschieren.

(Quelle: Tradingview.com)
Doch irgendwann wird auch das zu Ende sein und wir sehen ein eindeutiges Signal, dass der Markt sich für eine Seite entscheiden kann.
Langlaufende US-Staatsanleihen im Tageschart
Das hatte ich Ihnen letztens bereits gezeigt. Wir werden die Chart engmaschig verfolgen. Der zeigt uns aktuell auch, wie unentschlossen die Investoren sind. Wir haben zwar kein tieferes Tief gemacht, aber nach einer bullischen Gegenbewegung sieht das auch nicht aus. Solange hier die Kurse zur Seite laufen, wird der restliche Markt vermutlich ebenfalls nicht wissen, wohin es gehen soll.

(Quelle: Tradingview.com)
Zeigen die Schwergewichte bereits die Richtung an?
Apple kuschelt derzeit mit der EMA 200 im Tageschart. Die Kurse notieren tiefer als vor einer Woche. Richtig negativ sieht das hier nicht aus – solange die Durchschnittslinie hält.
Microsoft hat in den letzten Tagen mehr abgegeben als Apple. Wir notieren hier bereits unter der 200-Tagelinie. Allerdings ist das wiederum ein Bereich, in dem die Kurse gerade letzten Sommer gerne wieder nach oben drehten.
Amazon hatte sich den Kopf an der EMA 200 angestoßen und seitdem ging es wieder steil nach unten. Von 112 US-Dollar fielen die Kurse zuletzt auf 93. Amazon steht nahe der letzten Tiefs. Auch hier sollten die Kurse jetzt besser halten.
Alphabet hat im Februar über 18 Prozent verloren. Verantwortlich dafür ist sicher zum Großteil die künstliche Intelligenz von Google. Microsoft hat hier derzeit die Nase vorn, und wie das die Anleger finden, zeigt der Chart.
Tesla fährt seitwärts seit über einer Woche. Wir befinden uns bei einer wichtigen Marke, die aktuell von den Bullen nicht bezwungen werden kann. Hier liegen die Tiefs aus dem Sommer 2022. Klettern die Kurse darüber, ist freie Fahrt. Sonst ist jedoch auch freie Fahrt nach unten.
Fazit
Die Schwergewichte der Aktien sind sich mit dem Markt einig: Es steht alles auf der Kippe. Wer Panik schüren will, findet dazu Argumente in den Charts. Wer Kaufkurse erkennen will, sieht wiederum das. Unterm Strich ist derzeit einfach beides möglich. Wir können die vermeintlichen Bullenmarktrallye fortsetzen. Oder die Kurse bekommen erst einmal wieder richtig auf den Deckel und rauschen nach unten.
Es wirkt wie ein Münzwurf, der entscheidet, was letztlich passiert. Ich halte mich deshalb weiterhin an der Seitenline. Derzeit ist alles möglich und nichts wesentlich wahrscheinlicher als das andere.