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Citibank verkauft südostasiatisches Privatkundengeschäft an UOP

Inhaltsverzeichnis

Die US-amerikanische Großbank Citigroup Inc. hat am vergangenen Donnerstag verkündet, dass sie sie mit der in Singapur ansässige United Overseas Bank (UOB) eine Vereinbarung über den Verkauf ihrer Verbraucherbankgeschäfte in Indonesien, Malaysia, Thailand und Vietnam getroffen hat.

Für den Verkauf ihres Privatkundengeschäfts in den vier südostasiatischen Märkten erhält die Citigroup rund 5 Mrd. Singapur-Dollar SGD (etwa 3,7 Mrd. US-Dollar (USD) bzw. 3,24 Mrd. Euro) in bar.

Großkundengeschäft wird nicht verkauft

Citigroup betont, dass sie das bestehende Großkunden- bzw. institutionelle Geschäft der Bank in allen vier Ländern fortführen werde: „Citi will sich auch weiterhin auf die Betreuung institutioneller Kunden in diesen Ländern auf lokaler, regionaler und globaler Ebene konzentrieren“, so das Unternehmen.

Deal ist Teil einer größeren Verkaufsstrategie

Der Verkauf des Privatkundengeschäfts in Südostasien ist Teil einer größeren Verkaufsstrategie der US-amerikanischen Großbank. So hatte Citi bereits im letzten Jahr angekündigt, dass es sich „auf sein wachstumsstarkes Kerngeschäft konzentrieren will“.

Teil dieser Konzentrations-Strategie der Citibank ist es, sich von Verbrauchergeschäften in 13 Märkten im asiatisch-pazifischen Raum und in der EMEA-Region (Europa, Naher Osten und Afrika) zu trennen.

Bereits im vergangenen Jahr verkaufte Citi das Privatkundengeschäft in Australien, den Philippinen und Südkorea. Darüber hinaus hat Citi am 11.01.2022 angekündigt, dass es sich auch vom Verbraucher-, Kleinunternehmen- und Mittelstandsbankgeschäft in Mexiko trennen will.

Insgesamt rechnet die US-Großbank damit, durch den Verkauf ihres Verbrauchergeschäfts ca. 7 Mrd. USD an zugewiesenem Stammkapital freisetzen zu können. Allein der Verkauf des Privatkundengeschäfts an die panasiatische UOB wird die Freigabe von etwa 1,2 Mrd. USD an zugewiesenem materiellem Stammkapital einbringen.

Käufer wurde im Auktionsverfahren bestimmt

Die Entscheidung über den Verkauf des südostasiatischen Privatkundengeschäfts an UOB fiel nicht zufällig, sondern wurde im Rahmen eines umfassenden und wettbewerbsorientierten Auktionsverfahrens bestimmt.

Die 1935 als United Chinese Bank gegründete UOB ist durch eine Reihe von Übernahmen zu einer der führenden Banken in Asien aufgestiegen. Die UOB-Gruppe verfügt heute über ein Netz von mehr als 500 Niederlassungen in 19 Ländern und Regionen im asiatisch-pazifischen Raum, in Westeuropa und Nordafrika.

Die UOB ist nach der DBS Group (ehemals Development Bank of Singapore) und der ebenfalls in Singapur ansässigen Oversea-Chinese Banking Corporation (OCBC) die drittgrößte Bank Südostasiens. Durch die Übernahme des Citi-Privatkundengeschäfts wird die UOB den Kundenstamm in den vier südostasiatischen Märkten verdoppeln.

Anleger reagieren unterschiedlich auf den Mega-Deal

Am Tag nach Bekanntgabe des Mega-Deals reagierten die Börsen in den Heimatländern der beteiligten Bankengruppen sehr unterschiedlich. So fiel der Kurs der Citigroup-Aktie an der New Yorker Börse NYSE um 1,25% und ging mit 66,93 USD ins Wochenende.

An der Börse in Singapur wurde der Deal jedoch begrüßt. Die Aktie der UOB gewann gute 2,6% und lag beim Erklingen der Schlussglocke bei 29,93 SGD. Die Investoren sind also offensichtlich davon überzeugt, dass der Deal für die UOB vorteilhaft sein wird.

Wie es weitergeht

Nach Abschluss der Transaktion werden die etwa 5.000 Citi-Mitarbeiter, die in den 4 südostasiatischen Ländern im Privatkundengeschäft der Citibank tätig sind, zur UOB wechseln.

Je nach Fortschritt und Ergebnis des behördlichen Genehmigungsverfahrens in den betroffenen Ländern rechnet Citi damit, dass die Deals zwischen Mitte 2022 und Anfang 2024 umgesetzt werden können.