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US-Softwarehersteller Citrix: Milliardenangebot von Investoren

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Nachdem schon länger Gerüchte die Runde machten, ist es nun beschlossene Sache: Der Investor Elliott und Vista Equity Partners wollen den US-Softwarehersteller Citrix Systems aus Florida für 13Milliarden Dollar schlucken. Inklusive Verschuldung hat der Deal sogar einen Wert von 16,5 Milliarden Dollar.

Aktienkurs hat Übernahme bereits eingepreist

Je Aktie bieten die beiden Interessenten 104 Dollar in bar. Der Kurs der Papiere stand allerdings schon seit ein paar Tagen über der 100 Dollar-Marke. Seit die Übernahmegerüchte Anfang Dezember aufkamen, hat sich der Preis der Anteile bereits deutlich verteuert. Auf das ursprüngliche Kursniveau vor den Gerüchten beträgt der Aufpreis rund 30%.

Citrix – ein Spezialist für Virtualisierung

Der US-Konzern Citrix stellt hauptsächlich Software her, mit der sich Arbeitnehmer von extern virtuell in ihre Unternehmensprogramme einloggen können. Der Bereich hat vor allem während der Covid-Pandemie auf Grund der verstärkten Home Office-Nutzung geboomt.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 gingen bei dem US-Konzern Umsätze von 3,21 Milliarden Dollar durch die Bücher. Damit stagnierten die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr als der Konzern noch ein Umsatzplus von über 7% ausweisen konnte. Allerdings muss man im Hinterkopf behalten, dass Citrix gerade das Geschäftsmodell anpasst. Der Konzern versucht seine alten On-Premises-Kunden, die unbefristete Lizenzen verwenden, auf seine Cloud-basierten Abonnementdienste umzustellen.

Unter dem Strich blieb ein Nettogewinn von 307,4 Millionen Dollar beziehungsweise 2,44 Dollar je Aktie hängen. Das entspricht einer Gewinnmarge von 9,5% und einem deutlichen Rückgang von 39% im Jahresvergleich.

Käufer strebt Kombination mit Tibso Software an

Dabei dürften die Käufer nicht nur den wachsenden Markt der hybriden Arbeitslösungen (Anm.: Heim- und Büroarbeit) im Blick haben. Laut Unternehmensangaben soll Citrix nach der Übernahme von der Börse genommen und mit Tibco Software zusammengeführt werden.

Hinter Tibco verbirgt sich ein Unternehmen aus dem Beteiligungsportfolio von Vista. Durch den Zusammenschluss soll ein führendes Unternehmen für digitale Arbeitsumgebungen und Datenanalyse kreiert werden.

Tibco mit riesigem Kundenportfolio

Tibco ist ein Unternehmen im Bereich der Unternehmensdatenverwaltung. Der Zusammenschluss vereint die Citrix-Suite für sichere digitale Arbeitsumgebungen und Anwendungsbereitstellung mit Echtzeit-Daten- und Analysefunktionen von Tibco. Mit der Fusion könnte einer der größten Software-Anbieter entstehen. Immerhin würden laut Firmenangaben rund 400.000 Kunden und 100 Millionen Nutzer in 100 Ländern bedient werden.

Elliot kennt Citrix wie seine Westentasche

Der zweite Bieter, Elliott Management, hat seit Langem Verbindungen zu Citrix. Der Investor hält seit September letzten Jahres einen Anteil von mehr als 10% an dem Unternehmen. In Summe verwaltet der aktivistische Investor rund 48 Milliarden Dollar.

Insgesamt hat Elliott also über 1 Milliarde Dollar in Citrix investiert. Bereits im Jahr 2015 hat sich der Großinvestor erstmalig an Citrix beteiligt und hatte bis zum Frühjahr 2021 einen Sitz im Verwaltungsrat inne.

Softwarefirmen weiter im Fokus

Der Deal zeigt vor allem, das erfolgreiche Technologieunternehmen mit regelmäßig wiederkehrenden Umsätzen bei Investoren immer beliebter werden. Der jüngste Kursrücksetzer, wodurch sich die Firmenbewertungen zumindest etwas verbilligt haben, dürfte diese Entwicklung weiter befeuern.