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Datenanalysefirma Palantir nach Zahlen deutlich schwächer: Wie es nach dem Kursrutsch weitergeht

Inhaltsverzeichnis

Im September 2019 wagte der US-Softwarekonzern Palantir den Sprung aufs Parkett. Den von der US-Börse NYSE festgelegten Referenzpreis von 7,25 Dollar ließen die Papiere von Palantir schnell hinter sich und kletterten in der Spitze im Januar bis auf 39 Dollar in die Höhe.

Allerdings stockt seither die Kursentwicklung. Allein seit dem Jahreswechsel summieren sich die Kursverluste auf über 60%. Nach Vorlage der jüngsten Zahlen rutschten die Papiere im Tief bis auf unter 7 Dollar in den Keller und notierten damit unter dem Niveau, zu dem die Aktie im Rahmen des Börsengangs an den Markt kam. Vor allem der schwache Ausblick vergrätzte den Anlegern die Stimmung.

Analyse großer Datenmengen im Fokus

Palantir mit Sitz in Denver ist vor allem bekannt für die Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst CIA und weiteren Sicherheitskräften und Behörden. Palantir Technologies ist spezialisiert auf Datenanalyse und vertreibt Spezialsoftware u.a. an Geheimdienste und Sicherheitsbehörden. Die Firma bietet Lösungen und Datenanalysetools im Bereich Menschenhandel, Kindesentführung und -missbrauch, Terrorismusbekämpfung, Betrugsermittlung und Vorhersage von Pandemien, arbeitet aber auch im Bereich Big Data mit Fluggesellschaften, Finanz- oder Pharmakonzernen zusammen.

Dabei hat der Konzern aber auch ganz normale Kunden aus zahlreichen Industriebereichen. Das Unternehmen analysiert mit einem zweiten Softwaresystem nämlich auch große Datenmengen für private Auftraggeber wie Banken oder Energiekonzerne. Zu den Kunden zählen unter anderem das Pentagon, die US-Grenzbehörde Immigration and Customs Enforcement (ICE) und in Deutschland die hessische Polizei.

Starkes Wachstum im ersten Quartal

Im ersten Quartal konnte Palantir robuste Wachstumsraten aufweisen: Der Umsatz erhöhte sich um 30,8% auf 446 Millionen Dollar. Damit wurden die Analystenschätzungen minimal um 2,49 Millionen Dollar übertroffen. Unter dem Strich stand mit 44,7 Millionen Dollar ein deutlich geringerer Verlust als im Vorjahresquartal in den Büchern (-82,6 Mio. Dollar). Je Aktie lag der Verlust im ersten Quartal bei 2 Cent. Das war allerdings 2 Cent schlechter als von Analysten im Vorfeld erwartet worden war.

Private Kunden sorgen für Rückenwind

Vor allem bei den Kunden aus der Privatwirtschaft lief es stark: Unter dem Strich erhöhte sich die Zahl der Kunden in diesem Segment um 86%. Beim Umsatz in diesem Kundensegment konnte Palantir sogar ein Plus von 54% auf 205 Millionen Dollar ausweisen. Im Startquartal wurden 40 neue Kunden gewonnen, gegenüber 34 im vierten Quartal. Insgesamt zählt Palantir in dem Geschäftsbereich nun 277 Kunden.

Zum Vergleich: Mit der Regierung erzielte der Konzern „nur“ ein Umsatzplus von 16% auf 241 Millionen Dollar. Entsprechend war das Geschäft mit der US-Regierung für 42% der Gesamtumsätze verantwortlich.

Schwache Prognose lässt Anleger aus der Palantir-Aktie fliehen

Für das laufende Quartal stellt das Palantir-Management nur noch ein Umsatzwachstum von 25% auf 470 Millionen Dollar in Aussicht. Bisher waren die Analysten von 487 Millionen Dollar ausgegangen. Stärker als die kleine Verfehlung bei der Umsatzprognose dürfte aber der Druck auf die Gewinnmargen bei den Anlegern gewirkt haben. Die operative Marge soll im Jahresvergleich nämlich von 31% auf 20% sinken.

Das schmeckt den Anlegern momentan überhaupt nicht. Da hilft auch nicht, dass der Tech-Konzern schuldenfrei ist und auf Barmitteln von 2,3 Milliarden Dollar sitzt. Fakt ist, die Wachstumsstory hat erste Risse bekommen. In einem Umfeld steigender Zinsen und geopolitischer Risiken eine Entwicklung, die extrem kritisch beäugt wird.