S&P 500: deutliche Trends im Chart erkennbar

Der DAX hat gestern den Schuss auch endlich gehört und fiel über 1,7 Prozent. Bei den deutschen Aktien ging es auf breiter Front nach unten. HelloFresh schaffte dabei sogar über minus 8 Prozent. Varta kippte um über 6 Prozent. Thyssenkrupp gab um 5 Prozent nach. Eigentlich interessant, wie lange DAX & Co. noch die hohen Kurse der letzten Tage halten konnten. Jetzt sind sie aber auch dort, wo der Markt teilweise gestern schon hinwollte.
Das soll jetzt aber nicht heißen, dass die USA einen Tag Leerlauf eingelegt haben. Home Depot und Tesla schrieben 3 Prozent Minus. NVIDIA ebenfalls. Immerhin zeigten Gold und Silber bereits eine Gegenreaktion und konnten ein wenig zulegen. Es fällt nicht alles auf einmal. Genauso ist das auch bei den Kryptowährungen.
Während die Börsen nachgeben, können sich Bitcoin, Ether und viele andere Coins sehr stabil halten und teilweise sogar dazugewinnen. Das liegt vermutlich auch daran, dass viele davon bereits dermaßen stark gefallen waren, dass die Trader hier nicht sofort auf eine Gegenbewegung setzen.
Heute sieht der Gesamtmarkt schon wieder rosiger aus. Viele grüne Kerzen – wenn auch kleiner als die roten Kerzen von gestern – prägen das Bild. Kommen wir jetzt zu einem absolut spannenden Chart!
S&P 500 auf Goldpreisbasis im Wochenchart
Es gibt ja heutzutage für alles und jeden einen Kurs zu berechnen. Solange Sie wissen, was Sie anzeigen möchten, können Sie das darstellen lassen. Als ganz besonderes Schmankerl habe ich folgenden Chart für Sie entdeckt. Den S&P 500 auf Basis des Goldpreises in US-Dollar.
Kurz zur Erklärung, weil wir aktuell bei etwa 2 stehen. Das bedeutet, der S&P 500 steht bei doppelt so vielen Punkte, wie Gold gerade in US-Dollar kostet. Würde der S&P 500 bei 2.000 Punkten stehen und eine Unze Gold 2.000 US-Dollar kosten, stünden wir bei einer 1 im Kurs.
Jetzt aber zum Chart. Wir sehen hier deutliche Trends. Deutlicher, als es uns der S&P 500 oftmals anzeigt. Insofern können wir diesen Kursberechnung einfach für die Zukunft speichern und immer wieder einmal einen Blick darauf werden.
Der Bruch der grünen Aufwärtstrendlinie Ende 2021 war mehr als deutlich. Jetzt geht es weiterhin bergab. Sobald die rote Abwärtstrendlinie überschritten wird, haben die Bullen wieder das sagen. Davon sind wir noch meilenweit entfernt.

(Quelle: Tradingview.com)
Was das gesamte Szenario noch bärischer macht: Wir hatten kürzlich im Wochenchart noch eine kleine grüne Aufwärtstrendlinie gebildet. Diese wurde Ende letzten Jahres nach unten durchbrochen. Die Marschroute ist demnach klar: Es geht weiter Richtung Süden und so kam es dann auch.
Blau ist diesmal nicht die EMA 200, sondern die EMA 300. Ich habe kurz damit herumexperimentiert. Die EMA 200 hilft uns in diesem besonderen Chart überhaupt nicht weiter. Bei 300 gab es dagegen wichtige Aufsetzer!
Haben Sie es bemerkt? Wir notieren auch bereits wieder unter der EMA 300. Die gewichtete Wochenlinie auf Sicht der letzten 300 Wochen wurde unterschritten. Wird es ein kurzes Intermezzo wie Mitte 2022 oder steht ein weiterer Abverkauf bevor? Bullisch sieht auf jeden Fall anders aus.