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Droht nach den Bankenpleiten eine neue Finanzkrise?

Droht nach den Bankenpleiten eine neue Finanzkrise?
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Inhaltsverzeichnis

Die Turbulenzen in der amerikanischen Bankbranche hatten bereits zum Ende der vergangenen Woche für deutliche Kursabschläge gesorgt. Zum Start in diese Woche gingen die Kurse an den Aktienmärkten weiter in die Knie. Der DAX fiel zeitweise unter die runde 15.000er-Marke, ist heute aber schon wieder auf dem Weg nach oben. Ich möchte Ihnen heute eine kurze Bestandsaufnahme geben.

SVB-Kunden sollen ihre Einlagen zurückerhalten

Kurz nochmals der Blick zurück: In der vergangenen Woche hatten die deutlich gestiegenen Zinsen die Silicon Valley Bank (SVB) in ernsthafte Schwierigkeiten gebracht. Die auf die Finanzierung von Startups spezialisierte amerikanische Bank SVB Financial war gezwungen, ein Anleiheportfolio zu verkaufen.

Die Folge waren massive Verluste in Höhe von 1,8 Mrd. Dollar. Der Zusammenhang: Wenn die Renditen am Markt steigen, fallen im Gegenzug die Kurse von Anleihen entsprechend zurück. Weil die Kurse stark gefallen waren, fielen hohe Verluste an.

Nachdem eine Notkapitalerhöhung gescheitert war, wurde die SVB vorübergehend geschlossen und unter staatliche Kontrolle gestellt. Die US-Regierung kündigte eine Absicherung aller Einlagen bei dem Institut an. Alle Einleger sollen in dieser Woche auf ihr gesamtes Kapital zugreifen können. Normalerweise sind in den USA Einlagen nur bis zu einer Grenze von 250.000 Dollar gesichert. Eine staatliche Rettung der SBV schloss Finanzministerin Janet Yellen aber aus.

Auch die Signature-Bank wird geschlossen

Am Sonntag folgte ein weiterer Fall. Da wurde mit der Signature-Bank ein weiteres Institut geschlossen. Auch die Einleger dieser Bank sollen vollständig entschädigt werden.

Dabei handele es sich um wichtige Maßnahmen zum Schutz der US-Wirtschaft, indem das öffentliche Vertrauen in das amerikanische Bankensystem gestärkt werde, so eine hochrangige Mitarbeiterin des Finanzministeriums. Das US-Bankensystem sei nach wie vor widerstandsfähig und stehe auf soliden Füßen. Es gehe um Hilfe für die Einleger, nicht um eine Rettung der Banken. Es handele sich nicht um eine Situation wie in der Finanzkrise von 2008.

Gestiegene Zinsen sorgen für Verwerfungen

Die Ereignisse zeigen: Die massiv gestiegenen Zinsen können Folgen haben, die die Finanzmärkte bislang offenbar nicht auf dem Zettel hatten. Durch die steigenden Zinsen entstehen enorme Verluste, vor allem bei langlaufenden Anleihen und Immobilienkrediten. Wenn Kunden dann kurzfristig Geld abziehen und eine Bank gezwungen ist, Anleihen mit hohen Verlusten zu verkaufen, kann dies zur Folge haben, dass ein Institut zahlungsunfähig wird.

Jetzt gilt es für die Notenbanken und Regierungen, solche Entwicklungen unter Kontrolle zu halten. Ich gehe davon aus, dass die US-Notenbank Fed bei ihrer nächsten Sitzung den Leitzins nur um 0,25 Prozentpunkte erhöhen wird, nicht – wie teilweise erwartet wurde – um 0,5 Prozentpunkte. Es ist sogar denkbar, dass die Fed diesmal gar nicht an der Zinsschraube dreht.

Nach allem, was wir bisher wissen, halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass wir eine neue Finanzkrise fürchten müssen. Die betroffenen Banken sind ganz andere Kaliber als 2008 Lehman Brothers. Gleichwohl dominiert an den Aktienmärkten nach den jüngsten Ereignissen die Verunsicherung.