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Gegen den Trend: Jetzt schon auf fallende US-Indizes setzen?

Gegen den Trend: Jetzt schon auf fallende US-Indizes setzen?
Kamira / Shutterstock.com
Inhaltsverzeichnis

Die Stimmung kippt! Es gibt immer mehr Analysten, die den USA rote Monatskerzen prophezeien. Schuld ist in der Regel die Notenbank, die einfach zu langsam reagiert. Außerdem ignoriert diese vorauslaufende Indikatoren und hängt in der verstaubten Vergangenheit fest. So oft die Aussage der „Untergangsfraktion“.

Aber so ein richtiger Untergang wird eigentlich gar nicht herausbeschworen. Es geht nur wieder einmal um das böse Wort mit „R“: Rezession. Und die scheint diesmal noch wahrscheinlicher als im letzten Jahr. Nun kann die USA natürlich noch einmal die Definition einer Rezession verändern. Einfach so lange, bis die Wirtschaft wieder wie gewollt funktioniert – doch das ändert wenig an der Realität.

S&P 500 im Tageschart

Schauen wir einmal den Chart an, ob das zu der Theorie passt. Mein Plan scheint bislang aufzugehen. Wir hatten eine Kaufübertreibung. Diese endete am roten Punkt im Chart. Danach geht es oft noch einmal etwas höher, während der RSI unter dem Chart tiefere Hochs zeichnet.

(Quelle: Tradingview.com)

Am Ende dieses Musters geht es gerne deutlich nach unten. Das kommt oft genug vor, als dass ich Ihnen davon berichten kann. Eine Garantie dafür gibt es leider nicht. Es würde allerdings perfekt zu den Rezessionsängsten und der schlafenden FED passen. Doch auch hier muss ich reingrätschen: Nur weil es Sinn ergibt, muss der Markt noch lange nicht so verlaufen.

Der Markt hat immer Recht. Und wenn ich meine, dass der Markt falsch liegt, muss ich mir den ersten Satz noch einmal anschauen. Der Markt hat immer Recht. Ich habe schon oft genug gedacht, dass ich besser weiß. Sie vielleicht auch. Am Ende können wir sogar beide Recht haben, nur der Zeitpunkt war der falsche.

So kann es jetzt auch sein, dass viel zu früh von fallenden Kursen bei den US-Indizes gesprochen wird. Wer jetzt einen Rutsch erwartet, muss vielleicht noch einige Monate auf seiner Position sitzen bleiben, bis es wirklich unten geht.

Das nur für Sie als kleines Gedankenspiel. Von mir aus darf es auch früher nach unten gehen. Nehmen wir die lila Linie als Ampel. Laufen die Kurse unter ihr, haben die Bären grünes Licht – für rote Kerzen. OK, das waren jetzt etwas viele Farben auf einmal.

Deutlicher: Fallen wir unter 4.325 Punkte auf Wochenschlusskursbasis, ist es durchaus legitim auf weiter fallende Kurse zu setzen.

Wer jetzt schon S&P 500 & Co. shortet, zockt zu sehr. Ja, das kann belohnt werden – nur langfristig ist das nicht profitabel. Wo setzen Sie bei dem Short dann den Stopp? Wann sind die Kurse so hoch gestiegen, dass Sie sich von dem Trade verabschieden? Vielleicht wenn der RSI ein neues Hoch macht. Aber dann hätten wir auch schon wieder die nächste Übertreibung…

Es ist und bleibt ein Teufelskreis mit diesem S&P 500. Wenn Sie in die Zukunft schauen können, sagen Sie es mir. Ansonsten müssen wir den Chart einfach nach jeder Woche neu beurteilen. Ja, die USA shorten, ist vielleicht bald denkbar. Aktuell wäre es aber ein Frühstart und der wird vom Markt bestraft. Gnadenlos.