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Gleich mehrere Mitbewerber wollen U.S. Steel übernehmen

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Um den führenden US-amerikanischen Stahlproduzenten U.S. Steel ist ein wilder Bieterwettstreit ausgebrochen. Nachdem der in Pittsburgh, Pennsylvania, ansässige Stahlkonzern am vergangenen Sonntag angekündigt hat, strategische Alternativen für das Unternehmen prüfen zu wollen, haben sich gleich mehrere Übernahmekandidaten geoutet.

In der Pressemitteilung zur Strategieprüfung hatte der U.S. Steel-Chef David B. Burritt, bereits erklärt, „dass das Unternehmen mehrere unaufgeforderte Vorschläge erhalten hat, die vom Erwerb bestimmter Produktionsanlagen bis hin zur Prüfung des gesamten Unternehmens reichen.“

U.S. Steel lehnt Übernahmeangebot von Cleveland-Cliffs Inc.

In einer zweiten Pressemitteilung, die ebenfalls am 13.08.2023 veröffentlicht wurde, lies U.S. Steel die Katze aus dem Sack und benannte einen der Kaufinteressenten. So hat der U.S.-amerikanische Mitbewerber Cleveland-Cliffs Inc. am 28. Juli 2023 ein unaufgefordertes Übernahmeangebot eingereicht, das am 11. August 2023 aktualisiert worden ist.

In einem Brief an den Cleveland-Cliffs Chef Lourenco Goncalves vom 13. August 2023 teilte U.S. Steel-Boss David B. Burritt mit, dass er das Übernahmeangebot ablehne, weil sich Cleveland-Cliffs geweigert habe, die bereit gemeinsam ausformulierte Vertraulichkeitsvereinbarung zu unterschreiben.

Doch Burritt ließ noch ein Hintertürchen offen: Wenn Cleveland-Cliffs sich am Strategie-Findungsprozess von U.S. Steel beteiligen möchten, können sie sich gerne an die Finanz- und Rechtsvertreter von U.S. Steel wenden.

Cleveland-Cliffs veröffentlicht Angebot über 7,3 Mrd. U.S.D

In einer ebenfalls am 13. August 2023 lancierten Pressemitteilung benannte Cleveland-Cliffs die genauen Konditionen seines Übernahmeangebotes. So bietet der in Cleveland/Ohio (750 km westlich von New York City) ansässige Stahl- und Bergbaukonzern für jede U.S.-Steel-Aktie 17,50 U.S.-Dollar (USD) in bar und 1,023 eigene Aktien.

Am 28. Juli 2023, dem Tag der Angebotsunterbreitung, belief sich die Offerte auf einen Gesamtbetrag von 35,00 USD pro Aktie. Die Übernahmeprämie lag seinerzeit bei stolzen 42%. Insgesamt bewertete das Angebot U.S. Steel mit etwa 7,3 Mrd. USD.

Esmark bietet 7,8 Mrd. USD

Am 14. August 2023 veröffentlichte der in Sewickley, Pennsylvania (Großraum Pittsburgh), ansässige Mehrspartenkonzern Esmark Inc. ein weiteres Übernahmeangebot für U.S. Steel. Esmark bietet 35 USD in bar für alle ausgegebenen U.S.-Steel-Papiere.

Bei gut 226 Mio. im Umlauf befindlichen U.S.-Steel-Aktien bewertet die Esmark-Offerte den Stahlkonzern aus Pittsburgh mit 7,9 Mrd. USD. Der Mehrheitseigner von Esmark, James Bouchard, hat laut Reuters am Dienstag gesagt, dass Esmark genug Bargeld auf seinen Konten habe, um den Deal zu finanzieren. Er selber hätte sogar 10 Mrd. USD auf seinem Konto, so Bouchard weiter.

So reagierte die Börse

Wie nicht anders zu erwarten war,legte der Kurs der U.S. Steel-Papiere zu Wochenbeginn deutlich zu. Er sprang am Montag um fast 37% in die Höhe und lag beim Börsenschluss der New Yorker Börse NYSE bei 31,08 USD.

Damit lag der Kurs der U.S. Steel-Papiere zwar noch deutlich unter den gebotenen 35 USD, aber nur noch knapp unter dem Höchstwert der Aktie im laufenden Jahr. Die Aktionäre des angeschlagenen Stahlkonzerns wird es gefreut haben. Und es ist ja womöglich noch nicht das Ende der Kursrallye erreicht.

Wie es weitergehen kann

Ob es im Rahmen der angekündigten Strategieprüfung bei U.S. Steel wirklich zu einer Übernahme des ganzen Unternehmens oder von Einzelteilen kommen wird, ist völlig offen.

Fakt ist, dass mit Cleveland-Cliffs und Esmark gleich zwei Bewerber um eine mögliche Übernahme von U.S. Steel buhlen. Wie Reuters am Mittwoch berichtete, denkt aber auch der weltweit zweitgrößte Stahlhersteller, ArcelorMittal, darüber nach, ein Angebot für U.S. Steel abzugeben.

Sollte es wirklich zu einer weiteren Eskalation des Bieterwettstreits kommen, wird sich dies sicherlich positiv auf den Kurs der U.S.-Steel-Aktie auswirken.