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Newmont blitzt mit Offerte bei Newcrest-Management ab

Newmont blitzt mit Offerte bei Newcrest-Management ab
solarseven / Shutterstock.com
Inhaltsverzeichnis

Bereits vor einigen Tagen hatte ich Ihnen über den Mega-Deal auf dem Goldmarkt berichtet. Der amerikanische Goldförderer Newmont Corp hatte sein Angebot für die Übernahme seines australischen Gegenübers Newcrest Mining deutlich auf nun 16,9 Milliarden Dollar angehoben. Die Ausmaße der Transaktion sind beeindruckend: Immerhin geht es bei den beiden Kontrahenten um zwei der weltweiten führenden Goldproduzenten.

Doch ein Selbstläufer dürfte der Deal nicht werden, wie sich bereits jetzt abzeichnet. Nach der Prüfung des indikativen Angebots hat der Newcrest-Vorstand die Offerte erst einmal abgelehnt und als zu niedrig eingestuft.

Die Hintergründe des Mega-Deals

Bevor wir auf die aktuelle Entwicklung eingehen, möchte ich Ihnen noch einmal kurz die Hintergründe zur geplanten Transaktion aufzeigen: Der US-Goldminenbetreiber Newmont, nach Fördermenge und mit einem Börsenwert von rund 38 Milliarden Dollar die Nummer 1 der Branche, bietet im Rahmen eines Aktiendeals 16,9 Milliarden Dollar für Newcrest Mining.

Nach dem Umtauschverhältnis würde das kombinierte Unternehmen zu 30% den Aktionären von Newcrest Mining gehören, während die restlichen 70% den Aktionären von Newmont gehören würden.

Wenn die Transaktion erfolgreich über die Bühne geht, würde der Vorsprung auf den Rivalen Barrick Gold ausgebaut: Newmont kam in 2022 auf eine Goldproduktion von rund 6,2 Millionen Unzen, die Australier Newcrest auf knapp 2 Millionen Unzen. Für 2023 rechnet Newcrest sogar mit 2,1 bis 2,3 Millionen Unzen. Durch den Zusammenschluss würde mit über 8 Millionen Unzen der mit Abstand größte Goldproduzent der Welt entstehen.

Kupfer gewinnt an Bedeutung

Allerdings geht es bei dem Deal nicht nur um das glänzende Gold, sondern auch um Kupfer. Den Planungen zufolge wird Newcrest in zehn Jahren ein Viertel der Erlöse mit Kupfer erzielen. Das ist der zunehmenden Bedeutung von Kupfer geschuldet. Denn Kupfer wird für die Elektromobilität gebraucht, ebenso in der Erneuerbare-Energien-Industrie.

Darüber hinaus sind die Australier auch an der Exploration und Produktion von Silbervorkommen beteiligt. Newcrest Mining besitzt und betreibt Minen und Projekte in Australien, in Papua-Neuguinea sowie in Kanada.

Management winkt ab

Doch so einfach lässt sich das Objekt der Begierde nicht überzeugen. Newcrest Mining teilte nun mit, dass der Vorstand das Übernahmeangebot von Newmont abgelehnt hat. Der Grund liegt im fehlenden Mehrwert für die Aktionäre. Das Angebot spiegelt nicht den fairen Wert des Unternehmens wider, so das Management.

Dabei schließt Newcrest aber nicht komplett die Tür: Der Konzern ist bereit, Zugang zu begrenzten, nicht-öffentlichen Informationen auf nicht-exklusiver Basis zu gewähren, damit Newmont gegebenenfalls die Offerte erhöhen kann.

Newcrest-Aktie mit leichtem Abschlag

Die Newcrest-Anleger sind nach der ablehnenden Haltung noch zurückhaltend. Die Papiere des Rohstoffunternehmens gaben leicht nach. Spannend bleibt es allemal. Die nächsten Tage werden zeigen, wie ernst es Newmont mit dem Übernahmeangebot ist und ob das Management beim Kaufpreis noch einmal nachbessert.