Noch mehr negative Zahlen aus den USA
Dieses Mal geht es um das Verbrauchervertrauen. Natürlich spielt auch hier erneut das Thema Inflation eine Rolle. Und das in einer Zeit, in der es in den USA deutlich mehr Jobs als Arbeitslose gibt. Das liegt übrigens daran, dass es einen Rekord an Kündigungen im September gab – aber von Arbeitnehmerseite.
Viele schmissen einfach hin und wechselten den Job. Der Mangel an Arbeitskräften macht sich bezahlt – für die Arbeitnehmer! Denn immer mehr Firmen müssen den Mitarbeitern jetzt angemessene Bezüge zahlen. Nicht wie zuvor. Da war der Chef der König und durfte sich viel erlauben. Was ich schon für Geschichten im Internet gelesen habe, wie dort mit Mitarbeitern umgegangen wird, da freut es mich, dass hier jetzt zum Teil ein anderer Wind weht.
Der Mitarbeiter wird also inzwischen besser bezahlt und wertgeschätzt. Wenn Firmen mit Leckerli für Arbeitnehmer werben, ist es klar, dass ein schlechter Job schnell gekündigt wird, um zu einem besseren zu wechseln. Das geht in den USA meist innerhalb von 14 Tagen. Genauso schnell können Mitarbeiter auch entlassen werden.
Jetzt gibt es einen Paradigmenwechsel in dieser Hinsicht. Deshalb kündigten im September 4,4 Millionen Arbeiter ihre Jobs. Gleichzeitig gibt es jetzt 10,4 Millionen offene Stellen. Da kann sich der Arbeitnehmer schon besser aussuchen, wohin er geht. Eine Lehre für viele Unternehmen, die bislang eher dafür bekannt waren, ihre Mitarbeiter auszubeuten.
Inflation und Verbrauchervertrauen
Doch hier kommt logischerweise wieder die Inflation ins Spiel. Wer seinen Mitarbeiter mehr Anreize bietet und den Lohn anhebt, muss das Geld wieder irgendwo verdienen. Das geht praktischerweise am besten beim Preis. Also werden die Dinge teurer. Somit steigt die Inflation.
Das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan ist jetzt auf 66,8 gesunken. Erwartet waren 72,4 Punkte. Im Vormonat lagen wir noch bei 71,7. Diese Zahlen sagen natürlich wenig aus, wenn wir sie nicht in Relation setzen. Und genau das ist der Knackpunkt: Wir haben jetzt ein Verbrauchervertrauen, das so tief ist, wie sein einer Dekade nicht mehr. Schuld ist die steigende Inflation und vor allem, weil hier kein Ende in Sicht ist. Das hat die FED glorreich verbockt.
Entsprechend viel Gegenwind bekommt Biden jetzt auch. Seine Finanzpakete haben die Inflation gefördert. Vielleicht kann der Druck auf den Präsidenten abgebaut werden, indem die FED einen neuen Chef bekommt. Das werden wir in den nächsten Wochen erleben.
Zurück zum Verbrauchervertrauen. Bei der Umfrage gaben etwa ein Viertel der Befragten an, dass ihr Lebensstandard gesunken sei. Menschen mit weniger Einkommen und auch Ältere sind davon besonders betroffen.
Da hilft es auch nichts, wenn das eigene Haus, in dem die Leute wohnen, dank Inflation im Wert steigt. Davon kann sich keiner etwas kaufen. Irgendwo wohnen, müssen sie schließlich. Viele machen höchstens genau jetzt noch den Fehler und nehmen eine Hypothek auf ihr im Wert gestiegenes Haus auf. Das kann sich rächen, wenn sich der Immobilienmarkt irgendwann in ferner Zukunft wieder bereinigt. The Big Short ist dazu ein wunderschöner Film. Wer den anschaut, will sofort auf fallende Kurse setzen. Meistens dauert es aber ein bisschen länger als gedacht, bis der Crash wirklich im Markt auch ankommen darf. Die großen Jungs müssen sich vorher erst noch richtig platzieren. Auch das zeigt der Film.
Fazit:
Diese Woche gingen die Kurse etwas zurück. Telsa läuft dem Markt absolut entgegen. Heute steigen wieder Netflix, Facebook, Apple auf breiter Front. Währenddessen gibt Tesla 3 Prozent ab. Das war die letzten Tage eher andersherum.
Die nächste Woche inklusive Verfall wird zeigen, womit wir jetzt rechnen müssen. Hält die Korrektur an oder werden die Indizes wieder auf neue Allzeithochs geschickt? Ich habe heute übrigens ein paar Gewinne bei Trades in und um Gold mitgenommen. Vielleicht gibt es die Tage noch einmal einen günstigeren Einstieg.