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Parker Hannfin bringt Meggitt-Übernahme über die Ziellinie

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Lange hat es gedauert, doch nun ist es geschafft. Der US-Industriekonzern Parker Hannifin bringt die 8,65 Milliarden Dollar schwere Übernahme des britischen Maschinenbauunternehmens Meggitt in trockene Tücher. Nachdem die Europäische Kommission dem Zukauf bereits zuvor ihren Segen gegeben hatte, folgten nun die britische Regierung und winkte den Zusammenschluss durch.

Wer hinter Parker Hannifin steckt

Parker-Hannifin ist ein international tätiges Unternehmen mit Schwerpunkt Maschinenbau. Die Firma stellt unter anderem hydraulische und pneumatische Systeme und Komponenten her, die in Industriemaschinen, militärischem Gerät, Kraftfahrzeugen, sowie Luft- See- und Raumfahrzeugen Verwendung finden.

Parker Hannifin ist eines der größten Unternehmen der Welt im Bereich der Motion-Control-Technologien und seine Produkte bedienen die Bedürfnisse von über 800 Branchen, über Luft- und Raumfahrt, Seefahrt, Klimatechnik, Elektromechanik, Filtration, Flüssigstoff- und Gastransport, Prozesssteuerung, sowie Abdichtung und Abschirmung und viele weitere.

Das Unternehmen produziert sowohl Originalteile als auch Komponenten für die Nachrüstung und Wartung. Im vergangenen Geschäftsjahr (Anm.: endete am 30. Juni 2021) erzielte der Konzern bei einem Umsatz von 14,38 Milliarden Dollar einen Gewinn in Höhe von 1,74 Milliarden Dollar.

Deal schafft neuen Riesen auf dem Luft- und Raumfahrtmarkt

Einen Großteil der Umsätze (rd. 10 Mio. Dollar) erwirtschaftet Parker mit knapp 60.000 Mitarbeitern im Bereich Motion Control für Luft- und Raumfahrzeuge sowie für Industrieanlagen und -geräte. Für Meggitt hatte Parker Hannifin 800 Pence je Aktie in bar geboten und damit einen Kursaufschlag von 70% auf den Schlusskurs vor der Übernahme.

Meggitt erzielte mit rund 12.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,8 Milliarden Euro, vor allem mit sensorgestützter, intelligenter Technik (Steuerungssysteme) für die Luft- und Raumfahrt sowie Composite-Baugruppen.

Ein gutes Drittel des Umsatzes macht das Unternehmen mit militärischen Anwendungen. Rund 70% der Umsätze werden in den USA erzielt. Parker geht davon aus, dass der Zukauf schon in den ersten zwölf Monaten einen positiven Ergebnisbeitrag leisten wird.

Parker Hannifin erfüllt Auflagen für die Genehmigung

Auch regulatorisch ist der Deal jetzt auf der Zielgeraden: Die EU-Kommission hatte die Übernahme bereits genehmigt, aber an Bedingungen geknüpft. Der Hintergrund: Der Deal könnte die Zahl der Anbieter von Rädern und Bremsen auf dem Luftfahrtmarkt verringern. Daraufhin verpflichtete sich Parker seinen Geschäftsbereich Flugzeugräder und -bremsen zu veräußern, um den Weg für die Übernahme freizumachen.

Zudem versprach das US-Unternehmen, das in Großbritannien bereits 2 000 Mitarbeiter beschäftigt, die Forschungs- und Entwicklungsausgaben von Meggitt in Großbritannien zumindest auf dem aktuellen Niveau zu halten und in den kommenden fünf Jahren um ein Fünftel zu steigern. Zudem sagte Parker zu, die vom Management gesetzten Klimaziele einzuhalten. Das hat jetzt auch die britische Regierung überzeugt, die gerade grünes Licht für die Transaktion gegeben hat. Die beiden Firmen rechnen mit dem Abschluss der Übernahme im dritten Quartal.

Die Meggit-Aktie reagierte auf die Nachricht mit einem leichten Kursplus und notiert momentan mit 792 Pence nur noch mit minimal unter dem Niveau des Kaufangebots von 800 Pence.