Preismanipulation: 8 Influencer von US-Börsenaufsicht erwischt!
Während der Markt heute auf die FED wartet, hat eine andere Institution mit 3 Buchstaben (SEC) bereits für Furore gesorgt. Kennen Sie diese Online-Werbung von guten Tradern? Oder eher: von vermeintlich guten Tradern. Dank Social Media könnten hier viele potentielle Kunden erreicht werden. Auf Twitter, TikTok und Facebook werben die Influencer mit erfolgreichen Trades und hohen Gewinnen.
Komm in die Gruppe!
Das gibt es genauso auf Deutsch. In den USA wurde jetzt ein Verfahren gegen 8 dieser Influencer eröffnet, die Hunderttausende von Follower auf Twitter haben. Oft werden dann Discord-Gruppen oder auch ein Telegram-Kanal beworben. Wer Geld zahlt, kommt dort rein und erhält die tollen Tipps, was man kaufen sollte.
Die US-Börsenaufsicht SEC hat dabei jetzt 8 dieser Tippgeber ins Visier genommen. Die Masche ist zwar nicht neu, schreckt aber hoffentlich ähnliche Betrüger etwas ab. Konkret funktioniert die Methode folgendermaßen:
Influencer, also Online-Personen mit großer Reichweite, verraten in ihren Gruppen, welche Aktien die Abonnenten kaufen sollen. Das geht nicht nur mit Aktien. Das geht auch mit NFTs oder Kryptowährungen. Wichtig ist dabei nur, dass die Marktkapitalisierung klein genug ist, so dass sich auch der Preis deutlich ändert, wenn ein wenig Geld hineinfließt.
Die Betrüger kaufen dabei den jeweiligen Wert günstig ein und empfehlen ihn dann ihren Hunderten oder Tausenden Abonnenten. Diese laufen als Herde hinterher und pumpen Geld blind in einen Wert, den sie vermutlich nicht oder nur wenig kennen. Hier muss der Abonnent auch schnell sein. Schließlich ist die Konkurrenz in derselben Gruppe. Sie müssen also vor den anderen kaufen, damit der Preis noch nicht zu hoch gestiegen ist.
Ist der Preis für die Influencer genug gestiegen, verkaufen diese ihre Anteile. Oftmals ohne die Gruppe darüber zu informieren. Ist der Preis zu niedrig, wird erneut für den Kauf geworben. Wieder mit demselben Ziel: an die Abonnenten zu verkaufen.
Als solch ein Kunde zahlt man nicht nur oft genug einen monatlichen Preis, sondern wird dafür noch betrogen. Die großen Gewinnversprechungen locken viele unerfahrene Anleger, die am liebsten morgen alle Millionäre werden wollen. Das hohe Risiko mit Totalverlust ist dabei fast garantiert. Die Gewinne meist nur für die Macher der Gruppe.
Betrug in Höhe von 100 Millionen US-Dollar
Das Geschäft lohnte sich für die Influencer. Laut SEC haben 7 der Angeklagten ihre Abonnenten insgesamt um 100 Millionen US-Dollar mit den Kaufempfehlungen betrogen. Sie kannten sich zum Teil sogar untereinander. Einem der vermeintlichen Betrüger wird unter anderem vorgeworfen, in einem Podcast andere Angeklagte als Profi-Trader empfohlen zu haben. Bis Anfang 2020 konnte die SEC die Betrugsmaschen der Angeklagten nachverfolgen.
Achten Sie also darauf, wem Sie online folgen. Überlegen Sie, warum jemand einen Wert zum Kauf empfiehlt. Seien Sie generell vorsichtig bei diesen Trading-Gruppen. In der Regel ist das Geschäftsmodell des angeblichen Traders, das er an Ihnen verdient.