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Silicon Valley Bank vor dem Kollaps

Silicon Valley Bank vor dem Kollaps
©Antonio - stock.adobe.com
Inhaltsverzeichnis

Es ist wohl mal wieder Zeit. Das Bankensterben hatten wir auch länger nicht auf dem Tisch. Heute geht es um die Silicon Valley Bank mit dem Ticker SIVB. Dort ist Big Tech investiert und hat dort auch seine Konten. Wenn es aber nicht so läuft, wie geplant, muss eben ein wenig Geld abgezogen werden. Und wenn das mehr als nur ein paar Kunden machen, ist die Bank gezwungen, das irgendwie auszugleichen.

Üblicherweise funktioniert das Spiel dann folgendermaßen: Die Banken halten Bonds, also langlaufende Anleihen. Diese sinken gerade im Wert, weil die Zinsen steigen. Wenn diese Sicherheiten also weniger Wert sind und die Bank diese verkaufen muss, um ihren Kunden deren Geld auszahlen zu können – nun ja, dann macht die Bank Verluste.

Silicon Valley hat diese negativen Verkäufe nicht an die große Glocke gehängt. Nicht einmal an eine ganz klitzekleine Glocke. Sie hat das still und heimlich gemacht. Und nicht nur ein paar Mal, sondern ganz schön oft, wie sich jetzt rausstellte.

Denn das Leben in Silicon Valley hat sich gewandelt. Vor 2 Jahren wurde dort aus jeder noch so irren Idee Geld gepresst. Alles ist im Wert gestiegen und es wurden Milliarden US-Dollar verdient.

Aber wie funktioniert das eigentlich, wenn sich der Wind dreht? Nun, dann müssen die Start-Ups zusperren, denn es fließen nicht mehr Gelder in Strömen. Wenn kein neues Geld nachgeschossen wird, bleiben die Ideen in der Schublade und die Mitarbeiter zu Hause. Gleichzeitig wird eben Geld von der Bank geholt, was vorher auf der Silicon Valley Bank geparkt wurde.

Wenn das jetzt nur 1 oder 10 Firmen machen, dann fällt das nicht weiter auf. Die Bank verkauft ein paar Bonds mit Verlusten und kann den Kunden ihr Geld wiedergeben. Wenn das aber ein paar mehr Unternehmen machen, dann passiert genau das, was wir jetzt sehen. Ein heimlicher Bank Run und nun lies die SIVB die Blase platzen!

Silicon Valley Bank im Wochenchart

Die SIVB verkündete am Mittwoch nach Handelsschluss: Sie werde einen Verlust von 1,8 Milliarden US-Dollar verbuchen – nach Steuern. Und um diese geschmeidige Schieflage wieder aufzufangen, will sie 2,25 Milliarden US-Dollar an frischem Kapital einsammeln.

Das ließen sich die Aktionäre nicht zweimal sagen und sammelten ihrerseits Geld ein – indem sie die Aktie verkauften. Das Ergebnis ist eindeutig: Letzte Woche standen die Kurse 60 Prozent höher als heute.

(Quelle: Tradingview.com)

Der klare Crash zündete übrigens noch ein weiteres Merkmal, das wir von den Implosionen der Banken in Schieflage kennen: Das Trading wurde ausgesetzt. Wer aus dieser Aktie rauswollte und zu spät dran war, hatte Pech. Damit die Bank morgen nicht auf null steht, wurde beim Handel der Stecker gezogen.

Bei 80 US-Dollar gibt es übrigens laut Chart eine kleine Unterstützung. Ob diese im aktuellen Umfeld den Crash bremsen kann, werden wir sehen.

Entscheidend für diesen Ausverkauf war letztlich die Intransparenz der Bank. Viele ihrer Kunden zogen Gelder ab, weil die Wirtschaftslage miserabel ist. Die Bank veröffentlichte die massive Schieflage aber erst, als es schon ein Paukenschlag war. So geht man idealerweise natürlich nicht mit Investoren um.

Das hatte auch Auswirkungen auf den restlichen Bankensektor. JP Morgan fiel um 5,5 Prozent; einige Konkurrenten um etwas weniger. Das letzte Wort ist hier noch nicht gesprochen. Wir müssen jetzt schauen, welche Effekte der Schmetterling namens SIVB mit sich bringt.