+++ Die kostenlosen Online Live Webinare 2023 - Trading, Finanzen, Geldanlage & Vermögen +++

Splunk-Aktie: Wie es nach dem Kursrutsch weitergeht

Splunk-Aktie: Wie es nach dem Kursrutsch weitergeht
Den Rise / shutterstock.com
Inhaltsverzeichnis

In Zukunft dreht sich alles um Daten. Big Data ist mehr als nur ein Modewort. Heutzutage wird durch Klicks auf Webseiten, Applikation-Server und Apps eine regelrechte Datenflut erzeugt. Ohne entsprechende Hilfsmittel können jedoch nur wenige Informationen aus dem Datenstrom gezogen werden – er fließt direkt ins Nirvana. Kein Wunder also, dass sich Firmen mit aussichtsreicher Analysesoftware hoher Beliebtheit erfreuen.

Auch der Datenanalysespezialist Splunk profitierte jahrelang von diesem Trend, was sich auch in entsprechend stark steigenden Aktienkursen bemerkbar machte. Konnten Sie sich Anfang 2017 noch eine Aktie für knapp 50 Dollar ins Depot legen, mussten Sie Herbst 2020 in der Spitze über 220 Dollar für einen Anteilschein berappen. Doch seither befindet sich Aktie im Konsolidierungsmodus. Seit dem Jahreswechsel liegen die Papiere über 30% im Minus. Zum Vergleich: Der Aktienindex für Technologieunternehmen Nasdaq kommt im gleichen Zeitraum auf einen Gewinn von 18%.

Splunk – der Spezialist für große Datenmengen…..

Nun aber erst einmal zum Geschäftsmodell des US-Konzerns. Die Software-Produkte von Splunk helfen den Kunden unstrukturierte Datenmengen (Big Data) zu überwachen, zu analysieren und aufzubereiten. Der Name „Splunk“ leitet sich von dem Begriff „spelunking“ (Höhlenforschung) ab und bezieht sich auf die Analyse von bislang unbekannten Datenquellen.

Splunk bietet Log-, Monitoring- und Reporting-Tools, die maschinell generierte Daten für alle Benutzer zugänglich, nutzbar und damit wertvoll machen. Das Unternehmen aus San Francisco konnte bereits mehr als 15.000 Kunden in über 110 Ländern gewinnen, darunter auch bekannte Namen wie Adobe, Bosch, Coca-Cola oder die Deutsche Bahn.

…..mit Cloud-basiertem Abo-Modell

Untersucht werden beispielsweise Klickverhalten von Onlinekunden, Transaktionsdaten, Netzwerkaktivitäten und Anrufaufzeichnungen (z.B. von Call-Centern). Dazu werden Protokoll-, Verbindungs- und Messdaten, sowie weitere Daten von Applikationen, Servern und Netzwerkgeräten durchsucht und indiziert. Durch die Auswertung in Echtzeit und die Erstellung von Grafiken, Berichten und Warnmeldungen können in Unternehmen z.B. Störfälle oder Verbesserungspotenziale erkannt und umgehend adressiert werden. Die Produkte werden vor allem als Cloud-basierte Abonnements vermarktet, so dass Splunk über ein sehr lukratives und skalierbares Geschäftsmodell mit hoher Kundenbindung verfügt.

Beeindruckendes Wachstum bis zur Corona-Pandemie

Mit seiner Positionierung ritt Splunk in den zurückliegenden Jahren regelrecht auf einer Erfolgswelle. Seit 2010 vervielfachten sich die Umsätze von 35 Millionen auf 2,22 Milliarden Dollar in 2021 (Anm.: Das Geschäftsjahr 2021 endete bei Splunk im Januar 2021).  Allerdings musste im zurückliegenden Geschäftsjahr ein Rückgang in Kauf genommen werden. Unter dem Strich schrumpften die Umsätze um 5,5% auf 2,22 Milliarden Dollar. Am Ende stand ein Verlust von 908 Millionen Dollar in den Büchern und damit deutlich mehr als im Vorjahr (-337 Millionen Dollar).

Transformation schreitet voran

Zuletzt hat Splunk vor allem versucht, sein Geschäftsmodell stärker in die Cloud zu verlagern. Im abgelaufenen Quartal trugen die Erlöse aus der Cloud 36% zu den Gesamtumsätzen bei. Während die Gesamtumsätze im dritten Quartal nur um 19,1% auf 665 Millionen Dollar nach oben kletterten, erhöhte sich das jährlich wiederkehrende Umsatzvolumen um 75% auf 1,1 Milliarden Dollar. Die Strategie dürfte sich langfristig auszahlen, aber die Geduld der Anleger noch auf die Probe stellen. Im letzten Quartal fiel ein Verlust von 343 Millionen Dollar an.

Langjähriger Vorstand schmeißt das Handtuch

Die Anleger zeigten sich zuletzt jedenfalls wenig begeistert. Zumal der Abgang des langjährigen Vorstands Doug Merritt, der nach sechsjähriger Tätigkeit als President und CEO überraschend zurücktrat, die Unsicherheit weiter anfachte. Vorübergehend hat Graham Smith als Interims-Vorstand das Ruder übernommen. Jetzt muss der Konzernlenker zeigen, wie er den Spagat zwischen Wachstum und Profitabilität in den nächsten Quartalen meistert.