Stryker hat den Corona-Schock überwunden

Im Corona-Crash hat es selbst die beständigsten Aktien erwischt. Dazu zählt auch die sonst so krisenresistente Stryker-Aktie. Inzwischen befindet sich der Wert wieder im Vorwärtsgang und dürfte seinen alten Höchststand bald knacken.
Kurzportrait
Der US-Medizintechnik-Konzern produziert HighTech-Implantate für die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie künstliche Knie-, Hüft- und Schultergelenke. Zudem bietet Stryker Operationstechnik, Operations-Roboter, Trauma-Systeme und Endoskopie-Systeme. Zubehör und Verbrauchsmaterial für die Versorgung von Patienten sowie Produkte für die Unfallversorgung wie Tragebahren runden das Angebot ab.
Beeindruckende Kontinuität – bis zur Coronakrise
Unternehmen und Aktie haben sich in den vergangenen Jahren durch eine beeindruckende Kontinuität ausgezeichnet. Jahr für Jahr konnte Stryker Umsatz und Gewinn steigern. Der Aktienkurs lief beständig – ohne größere Rücksetzer – nach oben.
Vor Corona konnte keine Krise Stryker etwas anhaben. Doch in der Coronakrise war alles anders. Plötzlich haben Kliniken nicht lebensnotwendige Operationen verschoben, um Kapazitäten für Corona-Patienten freizuhalten. Das hat Stryker selbstverständlich belastet.
2. Quartal wird durch das Coronavirus belastet
Im 2. Quartal haben sich die OP-Verschiebungen wie erwartet auf das Geschäft von Stryker niedergeschlagen: Der Umsatz sank um 24%, der Gewinn pro Aktie um 67%. Aber immerhin konnten die deutlich gesenkten Analystenprognosen von 2,62 Mrd. US-Dollar Umsatz und 0,62 US-Doller Gewinn pro Aktie mit 2,76 Mrd. US-Dollar Umsatz sowie 0,64 US-Dollar Gewinn pro Aktie übertroffen werden.
Zum Ende des 2. Quartals deutete sich eine Normalisierung des Geschäfts an. Trotz wieder steigender Corona-Zahlen in vielen Staaten im September dürfte sich dieser Trend im 3. Quartal fortgesetzt haben.
2020 gibt es wohl eine (einmalige) Wachstumsdelle
Letztlich ist es nur eine Frage der Zeit, wann Stryker von Nachholeffekten profitieren kann – auch wenn das Gesamtjahr 2020 noch schwächer ausfallen dürfte. Für das laufende Jahr rechnen Analysten erstmals seit vielen Jahren mit einem Rückgang bei Umsatz und Gewinn. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. 2021 dürfte das Unternehmen von Nachholeffekten profitieren. Dann erwarten Analysten bereits wieder neue Rekordzahlen.
Aktie nimmt Kurs auf das Allzeithoch
Die Börse hat die Erholung der Geschäfte zum Teil schon antizipiert. Von dem für die Stryker-Aktie ungewöhnlich herben Rückschlag von in der Spitze bis zu 35% im März hat der Aktienkurs den Großteil wieder aufgeholt. Und ich gehe davon aus, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis wir ein neues Allzeithoch sehen werden. Stryker zeichnet sich seit Jahrzehnten durch beständiges Wachstum aus. Daran wird die Corona-Delle nichts ändern.
Auch wenn die Stryker-Aktie inzwischen kein Schnäppchen mehr ist (wie noch im März), so ist sie für langfristig orientierte Anleger auf jeden Fall einen näheren Blick wert.