Sumo Logic Börsengang: Was kann der Big Data Star?

Unternehmen, die große Datenmengen analysieren (Big Data Analytics) sind bei Anlegern sehr gefragt. Die Börsengänge von Snowflake und Datadog sind nur einige Beispiele, die zuletzt an der Wall Street für Furore gesorgt haben.
Mit Sumo Logic ist seit kurzem ein weiterer Big Data Spezialist an die Börse notiert. So wurden im September rund 17 Mio. Aktien zu 22 US-Dollar bei den Anlegern platziert, wodurch Sumo Logic durch den Börsengang mehr als 325 Mio. US-Dollar einsammeln konnte.
Auch das Börsendebüt verlief zunächst erfolgreich, nachdem die Sumo Logic Aktie am ersten Handelstag zunächst um 22 % zulegen konnte. Inzwischen notiert die Aktie, die auch in Deutschland gehandelt wird, nach Gewinnmitnahmen wieder leicht unter dem Ausgabe-Preis. Viele Anleger fragen sich: Sind die niedrigeren Kurse vielleicht eine gute Kauf-Gelegenheit?
Sumo Logic Börsengang: Was steckt hinter dem Unternehmen?
Kumar Saurabh und Christian Beedgen haben die Softwarefirma Sumo Logic im Jahr 2010 gegründet. Das US-Softwarehaus mit Sitz in Redwood City/USA gilt als Spezialist in Sachen Cloud-basierter Daten-Analyse.
Sumo Logic hat sich dabei auf die Analyse von Geschäftsprozessen, Anwendungen und Daten-Sicherheit spezialisiert. Sumo Logic unterstützt dabei alle Arten von Daten-Formaten, die über die Cloud-basierte Plattform analysiert werden können.
Das US-Softwarehaus bietet dabei nicht nur Log-Management an, sondern analysiert Daten mithilfe künstlicher Intelligenz (KI). Dadurch sollen Firmen weniger Zeit und Geld in das Aufspüren von Sicherheits-Schwachstellen und anderer operativer IT-Probleme investieren müssen.
Das von Sumo Logic konzipierte Cloud-System ist in der Lage, Terabyte an Daten in Echtzeit zu verarbeiten. Zudem ist Sumo Logic mit mehr als 150 Anwendungen kompatibel und integrierbar, so das Firmen sehr einfach Daten über verschiedene Anwendungen und Plattformen sammeln können.
Mitte 2020 betreute Sumo Logic rund 2.130 Kunden mit seinen Analyse-Lösungen. Zu den namhaften Kunden gehören Firmen wie Samsung, Clorox, Whole Foods, Anheuser-Busch und viele mehr.
Sumo Logic in Zahlen
Sumo Logic ist noch nicht profitabel. Das US-Softwarehaus konnte allerdings im Fiskaljahr 2020 seinen Umsatz um 50 % gegenüber dem Vorjahr auf 155 Mio. US-Dollar steigern. Dabei fiel allerdings ein Nettoverlust von 92 Mio. Dollar an, nach einem Minus von 47,8 Mio. Dollar im Jahr vorher.
Für das laufende Fiskaljahr 2021 erwarten Analysten einen weiteren Umsatzsprung bei Sumo Logic auf 196,4 Mio. US-Dollar, aber auch einen Nettoverlust von 1,12 Dollar je Aktie. Damit dürfte Sumo Logic noch für die nächsten 1 bis 2 Jahre in den roten Zahlen bleiben. Dennoch sind die Marktchancen groß. Das Management von Sumo Logic taxiert den adressierbaren Markt auf 49,3 Mrd. US-Dollar. Dadurch können Anleger beim Daten-Analyse-Spezialisten auch in den nächsten Jahren noch zweistellige Wachstumsraten erwarten.
Fazit: Sumo Logic ist ein interessanter Börsenneuling, doch die Konkurrenz ist stark
Sumo Logic bietet eine solide Plattform zur Echtzeit-Analyse von großen Datenmengen an. Das Unternehmen kann zwar starke Wachstumszahlen vorweisen, doch ist das Unternehmen im Vergleich zur Konkurrenz noch eher klein.
Andere Big Data Spezialisten wie Datadog und Splunk betreuen bereits deutlich mehr Kunden (12.000 bzw. 15.000) als Sumo Logic und können mit einem entsprechenden Erfahrungsvorsprung aufwarten. Zudem sollten Anleger beachten, dass Sumo Logic in den nächsten Jahren voraussichtlich noch rote Zahlen schreiben wird.
Zwar sehen Analystenhäuser wie Cowen und Piper Sandler Kursziele von jenseits von 30 US-Dollar für die Sumo Logic Aktie, Anleger sollten aber vorsichtig bleiben.
Anleger, die vom Big Data Boom profitieren wollen, sollten sich mit Splunk, DataDog und Alteryx befassen. Die genannten Big Data Spezialisten verfügen nicht nur über die größere Kundenbasis, sie dürften im Jahr 2021 auch profitabel sein.