Taiwan-Krise: Buffett und US-Senator sind sich bei diesem Wert einig!
Heute reden wir einmal über die Insider in den USA. Warren Buffett hat nämlich bekanntgegeben, seine Position bei Taiwan Semiconductor zum größten Teil aufgelöst zu haben. Das waren Aktien im Wert von 3,2 Milliarden US-Dollar. Also nicht so ganz wenig.
Warum sollte Buffett jetzt die Halbleiterindustrie aufgeben? Das Geschäftsmodell funktioniert weiterhin, der Kurs sieht gut aus. Das schauen wir uns gleich noch an. Nein, etwas anderes scheint der Grund zu sein.
Im TV-Interview, dass diese Tage die Runde macht, äußert er sich zu dem Verkauf und es gibt einfach keine richtige Begründung, die ihm über die Lippen kommen will. Er stammelt herum und der sonst so eloquente Investor besitzt plötzlich das verbale Talent eines Joe Biden. Es wirkt, als wisse Buffett mehr als er sagen möchte. Letztlich steht nur das Ergebnis da: Er hat seine Position bei TSM aufgelöst und einen offiziellen Grund kann er nicht nennen.
Soweit, so verschwörerisch. Alles natürlich mit dem Hintergrund, dass sich China und Taiwan gerade wieder einmal annähern – im negativen Sinne. Am Sonntag hat China eine Flugverbotszone geplant im Norden von Taiwan. Wegen „Space Activities“. Irgendwas ist da also geplant. Für ganze 27 Minuten am Sonntagmorgen.
Der Verkauf der Aktien ist übrigens seit Mitte Februar bekannt. Jetzt wieder das Thema aber offenbar wieder brisanter.
US-Senator kauft Puts auf Taiwan Semiconductor Manufacturing
Denn jetzt wird es langsam ernst. Dass Buffett sich aus einer Aktie zurückzieht, das kann vorkommen. Auch wenn das politisch aktuell natürlich einen leichten Beigeschmack hat. Jetzt kam auch heraus, dass der Republikaner Tommy Tuberville auf einen fallenden Kurs bei TSM setzt.
Über Tuberville ist mir rein gar nichts bekannt. Laut der Online-Recherche war er früher Football-Coach, ist Abtreibungsgegner, und wollte Trump unterstützen, die Mauer Richtung Mexiko auszubauen. Er wird bei Wikipedia aufgerundet als Klimaleugner bezeichnet und möchte der US-Regierung Geld sparen, indem er Sozialprogramme reduziert.
Diese kurze Vita liest sich natürlich alles andere als sympathisch. Wenn wir uns von diesem Ersteindruck leiten lassen, ist es sicherlich auch vorstellbar, dass sich Tuberville an einer möglichen Taiwan-Krise bereichern will. Insofern die Put-Optionen auf TSM. Wenn China in Taiwan einen größeren Konflikt lostritt, dann betrifft das garantiert auch die riesige Halbleiterindustrie vor Ort.
Oh und noch ein Schmankerl, bevor wir uns die Kurse anschauen: Tuberville hat über eine halbe Million US-Dollar an Trades veröffentlicht. 45.000 US-Dollar davon waren auf Mais Futures. Er sitzt im Committee for Agriculture, Nutrition and Forestry. Per Legislative beeinflusst er also den Preis besagter Mais Futures. So viel dazu.
Taiwan Semiconductor Manufacturing im Tageschart
Diese Aktie wird offensichtlich heiß gehandelt. Wir hatten im Oktober das Ende einer Verkaufsübertreibung. Erkennbar am blauen Punkt. Und danach sogar mehrere Kaufpaniken, die jeweils an den roten Punkten endeten. Aktuell schiebt die Aktie eher zur Seite und knabbert an der blauem EMA 200 Durchschnittslinie. Der Chart schreit jetzt noch nicht nach einem Verkauf.

(Quelle: Tradingview.com)
Wir haben ein niedrigeres Hoch gemacht. Das ja. Aber wir sind auch noch nicht unter der EMA 200 und nicht unter den letzten Tiefs von Mitte März. So gesehen, ist noch alles in Butter, wenngleich nicht ultra-rosig. Aber kein Grund meiner Meinung nach short zu gehen, es sei denn, man weiß mehr, als der Chart aktuell verrät…
Damit ich das besser tracken kann, habe ich mir heute auch eine Handvoll Short-K.O.s in das Depot gelegt. Steigen die Kurse über 102 US-Dollar, sind meine 100 Euro Einsatz futsch. Der Hebel liegt irgendwo zwischen 5 und 6. Da passiert also auch nicht dramatisch viel, wenn die Kurse abstürzen sollten.
Warten wir ab, was am Sonntag im Norden von Taiwan passiert. Die USA haben wohl auch schon 2 Flugzeugträger in der Region geparkt. Man will ja bei internationalen Konflikten nicht außenvor gelassen werden.