The Trade Desk bleibt auf dem Wachstumspfad
Am Mittwoch legte The Trade Desk, der Online-Werbespezialist, seine Quartalszahlen vor und konnte die Erwartungen übertreffen. Mit seinem Fokus auf den digitalen Werbemarkt setzt der US-Konzern seine Erfolgsgeschichte weiter fort.
The Trade Desk: Der Spezialist für digitale Werbung
Digitale Werbung ist auf Jahre hinaus ein boomender Markt mit zweistelligen Wachstumsraten. Der Konzern The Trade Desk bietet automatisierte Tools, mit denen Firmenkunden digitale Werbeanzeigen kaufen und so ihre Rendite optimieren können. Die Anwendungen von Trade Desk arbeiten mit Künstlicher Intelligenz (KI) und identifizieren die besten Websites, auf denen es sich lohnt Anzeigen zu kaufen und zu schalten.
Dabei geht es wohlgemerkt nicht nur um Anzeigen im Web (Display), sondern auch um Ads in Smartphone-Apps (Mobile), Werbung bei Video-Streaming-Anbietern im Web, via Internet-Radio beziehungsweise Podcasts (Audio) oder auch im Internet-TV (Connected TV). Via Programmatic Advertising kann der Werbetreibende mit der Software von The Trade Desk eine sehr spezifische Zielgruppe auswählen und über all diese Online-Kanäle hinweg effizient bewerben.
Plattform sorgt für kräftige Wachstumsraten
Mit seiner intelligenten Plattform erzielte das Unternehmen in den vergangenen Jahren kräftige Wachstumsraten. Von 2014 bis 2021 kletterten die Umsätze von 44 auf 1,19 Milliarden Dollar in die Höhe. Im Gegensatz zu vielen anderen Start Ups ist The Trade Desk bereits seit Jahren profitabel. Im vergangenen Geschäftsjahr stand ein Gewinn von 455,6 Millionen Dollar in den Büchern, was einer Nettomarge (Gewinn in Relation zum Umsatz) von 38% entspricht.
Schlussquartal schlägt Erwartungen
Im vierten Quartal hielt die hohe Wachstumsdynamik unverändert an: In Summe gingen Umsätze von 395,6 Millionen Dollar durch die Bücher (+23,7% zum Vorjahresquartal). Das lag um 5,96 Millionen Dollar über den Erwartungen (Daten Seeking Alpha). Allerdings war es das erste Mal seit sechs Quartalen, dass das Umsatzwachstum unter 31 % sank.
Unterdessen blieb der Technologiekonzern auch im Schlussquartal hochprofitabel. Die bereinigte Vorsteuergewinnmarge (EBITDA) lag bei 48%. Unter dem Strich blieb ein bereinigter Nettogewinn von 208,1 Millionen Dollar beziehungsweise 42 Cent je Aktie übrig. Das wiederum lag 14 Cent über den Analystenprognosen (Daten Seeking Alpha).
Damit hat das Unternehmen einige Bedenken der Anleger zerstreuen können. Anfang letzten Jahres führte Apple neue Datenschutzfunktionen ein, die es einigen Werbetechnologieunternehmen erschwerten, digitale Werbekampagnen zu messen. The Trade Desk scheint mit seiner Technologie hiervon allerdings nicht betroffen und eher eine Alternative zu Cookies von Drittanbietern darzustellen.
Trade Desk bleibt auf Wachstumskurs
Für das laufende erste Quartal stellt Firmenboss Jeff Green einen Umsatz von mindestens 303 Millionen Dollar und ein Ergebnis (EBITDA) von 91 Millionen Dollar in Aussicht. Das entspräche einem Umsatzplus von 37% und einem EBITDA-Anstieg um 27%. Ob das den Anlegern reicht, wird sich noch zeigen. Der Börsenwert von 35 Milliarden Dollar zeigt aber, dass bereits ein gutes Stück an Phantasie im Kurs enthalten ist.