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Trimble schluckt Ulmer Firma Transporeon für 1,8 Mrd. €

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Die Meldung war ein Paukenschlag. Das Logistik-Softwareunternehmen Transporeon aus Ulm wird für 1,8 Milliarden Euro in die USA verkauft. Käufer ist das amerikanische Technologieunternehmen Trimble. Zuvor hatte der Anbieter einer cloudbasierten Transport-Management-Plattform selbst mit zahlreichen Zukäufen auf sich aufmerksam gemacht.

Trimble –der Spezialist für Geodaten

Hinter Trimble (vormals Trimble Navigation) verbirgt sich ein Anbieter von Produkten und Dienstleistungen in den Bereichen Positionierungstechnologie und Positionierungssysteme. Das umfangreiche Produktportfolio beinhaltet beispielsweise GPS-Chipsets und Module, geodätische Vermessungsinstrumente, Feldcomputer, Maschinensteuerungssysteme, automatische und manuelle Lenksysteme für landwirtschaftliche Maschinen, Servo und Robotic Totalstationen und Zeitsynchronisierungsprodukte.

Darüber hinaus werden Softwarelösungen für das Flottenmanagement von Baumaschinen und für die effiziente Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen angeboten. Trimble’s Kunden kommen unter anderem aus der Landwirtschaft, der Baubranche, dem Bergbau und dem Transportwesen.

Langfristig robuste Wachstumsraten

Mit Niederlassungen und einem internationalen Vertriebs- und Servicenetzwerk betreut Trimble Navigation Kunden in über 30 Ländern weltweit. In den letzten Jahren war Trimble auf einem soliden Wachstumspfad unterwegs. Von 2011 bis 2021 kletterten die Umsätze von 1,64 auf 3,65 Milliarden Dollar. Zeitgleich verbesserte sich der Gewinn von 151 auf 493 Millionen Dollar.

Trimble setzt gezielt auf neuen Wachstumsmarkt

Mit dem 1,8 Milliarden Euro schweren Kauf von Transporeon erschließt sich Trimble einen großen Wachstumsmarkt. Zum Hintergrund: Transporeons Softwareplattform bietet nach Firmenangaben modulare Anwendungen für ein internationales Netzwerk von 145.000 Spediteuren und 1.400 Verladern sowie Warenempfängern an und verfügt über eine integrierte Suite mit Sourcing- Planungs-, Ausführungs- und Monitoring-Tools.

Über die Integration von mehr als 3.000 ERP- und Transport-Management-Systemen hat der Anbieter ein dichtes Netzwerk aufgebaut, über das 2022 25 Millionen Transporte organisiert worden seien, so Trimble. Zuletzt wurden über die Plattform Frachtausgaben in Höhe von 48 Milliarden Dollar verwaltet.

Transporeon mit hohen wiederkehrenden Umsätzen

Die Übernahme von Transporeon erweitert den Zielmarkt (TAM: total available market) laut Firmenangaben um ca. 5 Milliarden Dollar, wobei das Unternehmen eine starke Präsenz auf dem europäischen Markt hat. Transporeon wird sich sofort positiv auf das Umsatzwachstum und das Margenprofil von Trimble auswirken.

Dabei dürfte es Trimble vor allem auch auf die stabilen Umsätze abgesehen haben: Transporeon hat wiederkehrende Umsätze, die mehr als 90 % des Gesamtumsatzes ausmachen. Zudem ist die Kundenfluktuation niedrig – die Nettobindung liegt konstant über 110%. Für das Jahr 2023 wird ein Umsatz von rund 190 Millionen Euro erwartet. Das entspricht einem Umsatzwachstum zum Vorjahr von rund 25%. Zeitgleich rechnen die Akteure mit einer bereinigten Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von rund 30%.

Finanzinvestor nutzt höhere Bewertung zum Ausstieg

Verkäufer von Transporeon ist der Finanzinvestor Hg. Die Londoner hatten Transporeon erst vor drei Jahren vom Rivalen TPG gekauft, nach Medienberichten für gut 700 Millionen Euro, und seither mit Zukäufen ausgebaut. Kürzlich wurde die Investmentbank Goldman Sachs mit dem Weiterverkauf des Unternehmens betraut. Hg will sich mit dem Verkauf die gestiegenen Verkaufspreise der Logistik-Branche zunutze machen, die im Zuge der Corona-Pandemie deutlich nach oben geklettert sind.