Twitter-Aktie: Tesla-Chef Elon Musk will Übernahme
Eine Technologieaktie, die unter den anhaltenden Lieferschwierigkeiten von Halbleitern etc. nicht zu leiden hat und sich dann auch noch im Übernahmefieber befindet – im Grunde genommen ist das genau das Fundament, nach dem sich jeder Anleger sehnt. Und genau das trifft – zumindest auf dem ersten Blick – alles beim Nachrichtendienst Twitter derzeit zu.
Unternehmensportrait
Twitter ist eine globale Plattform für öffentliche Selbstdarstellung und Konversation in Echtzeit. Es bietet ein Netzwerk, das die Nutzer mit Menschen, Informationen, Ideen, Meinungen und Nachrichten verbindet. Zu den Diensten des Unternehmens gehören Live-Kommentare, Live-Verbindungen und Live-Unterhaltungen. Das Unternehmen kann auch als Marketinginstrument für Unternehmen genutzt werden. Twitter wurde am 21. März 2006 gegründet und hat seinen Hauptsitz in San Francisco.
Musk will Übernahme
Und in den vergangenen Wochen gab es Nachrichten über Twitter, die aufhorchen ließen: Medienberichten zufolge steht der Nachrichtendienst kurz vor dem Verkauf an Elon Musk, der bereits mehr als 10% der Anteile an Twitter besitzt. Dabei werden Übernahmepreise von bis zu knapp 55 US-Dollar je Aktie genannt. Somit würde das Unternehmen mit rund 43 Mrd. US-Dollar bewertet werden.
Jetzt liegt es an dem Vorstand, diesem Deal zuzustimmen. Dabei ist zu erwarten, dass es mit dem Käufer Elon Musk einen Vertrag geben wird, wonach sich Twitter ein Angebot von einer anderen Partei einholt und gegebenenfalls akzeptiert. Sollte dies erfolgen, so müsste dann Musk eine Ablösesumme gezahlt werden.
Übernahmepreis fundamental nicht gerechtfertigt
Sie sehen – Diskussionen um Twitter gibt es genug. Aus fundamentaler Sicht ist der hohe Kurs ohnehin nicht gerechtfertigt. Auch wenn das Unternehmen im vergangenen Jahr ein Umsatzplus von mehr als 35% erzielen konnte, wurden dennoch Verluste geschrieben. Und ein Eintritt in die schwarzen Zahlen wird erst für das kommende Jahr prognostiziert.
Immerhin hat der Kurznachrichtendienst nicht unter dem Krieg in der Ukraine zu leiden. Die Twitter-Accounts in Russland sind weiter aktiv – zuletzt gab es nur eine Einschränkung für die russische Regierung. Die insgesamt über 300 betroffenen Konten wurden aber nicht gesperrt, sondern werden bei Twitter nicht mehr empfohlen oder hervorgehoben, sodass die Reichweite deutlich eingeschränkt wird.
Vom coronabedingten Höhenflug der Aktie – jenseits der 80 US-Dollar-Marke des Jahres 2020 – ist nichts mehr zu spüren. Inzwischen sich der Aktienkurs zwischenzeitlich mehr als halbiert. Die jetzige Aufwärtsbewegung ist lediglich den Übernahmespekulationen geschuldet. Sollten sich diese allerdings zerschlagen, so dürfte eine Seitwärtsbewegung einsetzen. Es wird noch eine Zeit dauern, bis Elon Musk – im Falle eine Übernahme – das umsetzen kann, was er im Vorfeld verspricht: Twitter aufleben zu lassen und die angeblichen Einschränkungen der Redefreiheit bei dem Kurznachrichtendienst abzustellen.
Und sollte die Übernahme noch scheitern, so würde eine rasante Talfahrt der Aktie einsetzen. Sie sehen – ein Twitter-Investment ist derzeit nichts für schwache Nerven.