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Twitter: Kurznachrichtendienst bringt MoPub-Verkauf für eine Milliarde Dollar in trockene Tücher

Inhaltsverzeichnis

Das Kerngeschäft soll gestärkt und Schlüsselbereiche wie leistungsabhängige Werbung mit Angeboten für kleine und mittlere Unternehmen sowie Handelsinitiativen gestärkt werden. So begründete Twitter den Verkauf der Werbebörse Mobub, der jetzt für 1,05 Milliarden Dollar in trockene Tücher gebracht wurde.

Dabei kann der Kurznachrichtendienst den Verkaufserlös auf jeden Fall gebrauchen. Immerhin musste Twitter einer Sammelklage seiner Aktionäre abwehren und dafür 810 Millionen Dollar zahlen. Der Hintergrund waren gefälschte Nutzerzahlen aus dem Jahr 2015 und gleichzeitige Aktienverkäufe von Managern.

Die Twitter-Anleger scheint die aktuelle Entwicklung bislang kaum zu tangieren. Auf Zwölfmonatssicht liegen die Twitter-Papiere rund ein Fünftel im Minus und hinken dem breiten Aktienmarkt meilenweit hinterher.

Kurz, kürzer, Twitter

Twitter bietet eine Kommunikationsplattform, die auf digitalen Kurznachrichten basiert. Ursprünglich war jede Mitteilung (Tweet), die über den Dienst veröffentlicht wird, maximal 140 Zeichen lang und sofort für jedermann sichtbar. In die Texte können zudem Bilder und Videos eingebettet werden. Für die Nutzung des Services stehen mittlerweile zahlreiche Apps und Add-ons beispielsweise für Web-Browser zur Verfügung, die die abonnierten Tweets übersichtlich darstellen. Inzwischen wurde die Zeichen-Grenze gelockert und es sind Nachrichten mit bis zu 280 Zeichen möglich.

Besonders während Fernsehausstrahlungen oder anderen Großereignissen werden Tweets als Diskussionsmedium über das aktuelle Geschehen genutzt. Umsatz generiert das Unternehmen durch das Hinzufügen von Anzeigen in Form von Tweets, das Hinweisen auf bestimmte Nutzer (zahlende Kunden) oder das Einblenden von gesponserten Schlagworten in die Top-10 Themenliste.

AppLovin kauft MoPub für 1,05 Milliarden Dollar

Jetzt konnte Twitter Vollzug verkünden: Der Konzern hat den Verkauf von MoPub, seiner Echtzeit-Börse für Werbung in Apps, an AppLovin erfolgreich über die Bühne gebracht. Der Käufer bezahlt dafür 1,05 Milliarden US-Dollar bar. Das Geschäft wurde offiziell am Samstag, den 1. Januar, abgeschlossen, zwei Monate nachdem Twitter und AppLovin den Verkauf angekündigt hatten.

Twitter selbst hatte MoPub vor acht Jahren im Tausch gegen eigene Aktien erworben. Der geschätzte Kaufpreis lag bei rund 350 Millionen Dollar. MoPub betreibt eine Cloud-Plattform, die es Entwicklern von Mobilgeräten ermöglicht, mit ihren Apps Geld zu verdienen, indem sie den Nutzern personalisierte Werbung liefern.

Mit MoPub verliert Twitter auch einen Teil seiner Umsätze. Im zurückliegenden Geschäftsjahr erzielte die Werbebörse einen Umsatz von 188 Millionen Dollar. Twitter hat diese Umsätze bislang unter „Daten-Lizenzierung und sonstige Umsätze“ verbucht. In Summe stand MoPub für 5% der gesamten Twitter-Konzernumsätze.

Twitter hält an Umsatzverdopplung bis 2023 fest

An seinen mittelfristigen Wachstumszielen hält der US-Konzern aber fest. So soll der Umsatz von 2020 bis 2023 auf 7,5 Milliarden Dollar anwachsen. Das entspricht einem Plus von 103% zum letzten Geschäftsjahr.

Zuletzt kaufte Twitter unter anderem den News-Aggregator Brief, das werbefreie Lesetool Scroll und die beliebte Newsletter-Plattform Revue. Zudem hat Twitter Clubhouse-ähnliche Audio-Räume, neue interessenbasierte Communities und eine Reihe experimenteller Funktionen eingeführt. Damit soll die Verweildauer auf der Plattform weiter erhöht werden.

Die neuen Funktionalitäten dürften zukünftig vor allem bei Twitter Blue eine Rolle spielen. Momentan testet der Konzern die Einführung seines kostenpflichtigen monatlichen Abonnementdienstes in den USA, Kanada, Australien und Neuseeland. Mit dem Twitter Blue-Abo können zusätzliche Funktionen in der mobilen Twitter-App freigeschaltet werden. Der Dienst kostet 3,49 kanadischen Dollar beziehungsweise 4,49 Dollar in Australien.

Die Anleger dürften daher gespannt auf die nächsten Quartale blicken. Spätestens dann wird sich zeigen, ob sich die Twitter-Fangemeinde ähnlich gut monetarisieren lässt wie andere soziale Netzwerke.