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Übernahmekrimi bei Twitter setzt sich weiter fort: Die Ereignisse überschlagen sich – Tesla-Chef Elon Musk lässt nicht locker

Inhaltsverzeichnis

Das ging schnell. Nachdem der Chef des Elektroautopioniers Tesla und Raumfahrtunternehmer Elon Musk mit einem Milliarden Dollar schweren Investment beim Kurznachrichtendienst Twitter eingestiegen ist und ihm ein Sitz im Verwaltungsrat verwehrt wurde, folgte umgehend eine Übernahmeofferte. Musk legt für Twitter 43 Milliarden Dollar auf den Tisch und bietet den Anlegern damit einen satten Kursaufschlag.

Der Plan: Musk will Twitter von der Börse nehmen, damit sich das Unternehmen zur weltweiten Plattform für Redefreiheit entwickeln kann. Die Aktionäre reagieren verhalten. Nach einem initial deutlichen Kursplus nach dem Einstieg haben die Papiere zuletzt wieder an Wert abgegeben und notieren momentan deutlich unter dem Angebotsniveau.

Kurz, kürzer, Twitter

Twitter bietet eine Kommunikationsplattform, die auf digitalen Kurznachrichten basiert. Ursprünglich war jede Mitteilung (Tweet), die über den Dienst veröffentlicht wird, maximal 140 Zeichen lang und sofort für jedermann sichtbar. In die Texte können zudem Bilder und Videos eingebettet werden. Für die Nutzung des Services stehen mittlerweile zahlreiche Apps und Add-ons beispielsweise für Web-Browser zur Verfügung, die die abonnierten Tweets übersichtlich darstellen. Inzwischen wurde die Zeichen-Grenze gelockert und es sind Nachrichten mit bis zu 280 Zeichen möglich.

Besonders während Fernsehausstrahlungen oder anderen Großereignissen werden Tweets als Diskussionsmedium über das aktuelle Geschehen genutzt. Umsatz generiert das Unternehmen durch das Hinzufügen von Anzeigen in Form von Tweets, das Hinweisen auf bestimmte Nutzer (zahlende Kunden) oder das Einblenden von gesponserten Schlagworten in die Top-10 Themenliste.

Elon Musk sammelt milliardenschweres Aktienpaket ein…

Jetzt hat sich Tesla-Boss Elon Musk beinahe ein Zehntel aller Twitter-Aktien gesichert. Ihm gehören seit Mitte März rund 73,5 Millionen Twitter-Aktien, was einem Anteil von 9,2 % an dem Plattformbetreiber entspricht. Von seinem ursprünglichen Plan, in den Verwaltungsrat einzuziehen, hat sich Musk zwischenzeitlich wieder verabschiedet. Zum Hintergrund: Als Mitglied des Verwaltungsrats darf der Tesla-Chef maximal 14,9% aller ausstehenden Aktien halten.

…..und legt Offerte für Gesamtkonzern auf den Tisch

Für viele Beobachter unerwartet schnell hat Musk ein Übernahmeangebot für den kompletten Konzern auf den Tisch gelegt. Er bietet allen Aktionären 54,20 Dollar je Aktie in bar. Die Offerte bewertet das Unternehmen mit rund 43 Milliarden Dollar. Das entspricht einem deutlichen Aufschlag von 38% auf den Schlusskurs bevor der Einstieg bekannt wurde. Zuletzt notierte die Aktie mit 45,08 Dollar (Schlusskurs: 14. April) deutlich unter dem Übernahmepreis.

Twitter reagiert mit Giftpille auf Übernahmeangebot

Twitter hat unterdessen den Eingang der Offerte bestätigt und reagiert. Der Verwaltungsrat hat in einer Sondersitzung am vergangenen Freitag Verteidigungsmaßnahmen gegen einen Kauf der Firma beschlossen. Mit der Giftpille soll eine feindliche Übernahme erschwert werden.

Die Giftpille greift, wenn eine Person oder Gruppe ohne Zustimmung des Vorstands mindestens 15% der ausstehenden Twitter-Stammaktien erwirbt. Dann haben die anderen Aktionäre die Möglichkeit, zusätzliche Aktien mit einem Abschlag zu kaufen. Dadurch wird eine mögliche Übernahme erschwert. Die Regel soll für ein Jahr gelten. Allerdings hindert der Plan Twitter nicht daran, mit potenziellen Parteien zu sprechen, wenn dies nach dem Vorstand im besten Interesse der Aktionäre ist.

Musk kann sich Deal locker leisten

Leisten könnte sich Musk eine Übernahme allemal. Er gilt mit einem Vermögen (Bloomberg Schätzungen) von rund 251 Milliarden Dollar als reichster Mann der Welt. Den Reichtum machen hauptsächlich Beteiligungen am Elektroauto-Hersteller Tesla und der Raumfahrtfirma SpaceX aus.

Das Finanzielle ist aber nur die eine Seite. Zusätzlich müsste Musk die Zustimmung von Twitters Großaktionären einholen. Zahlreiche Finanzinvestoren halten größere Aktienpaket zwischen 2 und 8%. Ein wichtiger Anteilseigner, der saudische Prinz Alwaleed bin Talal, erteilte dem Deal bereits eine Absage. Gut möglich, dass sich andere Anteilseigner ebenfalls abweisend zeigen.