Übertreibungen haben kurze Beine an der Börse!
Jetzt ist die Katze aus dem Sack! Wir kennen die Inflationsrate in den USA. Die FED hat den neuen Leitzins bekannt gegeben. Die Arbeitslosenzahlen sind nun auch bekannt. Letztlich haben wir zweimal bessere Werte als erwartet gesehen – bei Inflation und Arbeitslosen. Dazu hat die FED den Leitzins, wie angekündigt, um 0,5 Prozent erhöht.
Unterm Strich also gute Zahlen und vor allem keine negative Überraschung. Dennoch stehen wir im S&P 500 jetzt tiefer als vor einem Monat! Die letzten 2 Tage waren deutlich negativ.
Unser Short auf den S&P 500 war also goldrichtig. Die absolut verrückte Übertreibung bei den minimal besseren Inflationsraten hat uns aber einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das ist zwar ärgerlich, aber dafür gibt es ja das Money Management. Wer nicht viel riskiert, kann entspannter schlafen.
Trading ist oft genug der Kampf gegen die eigene mentale Stärke. Ich schaue mir deshalb jetzt auch nicht an, ob der Trade jetzt 400 oder mehr Prozent im Plus wäre. Die Information wird mich nicht glücklich machen. Dass der Trade richtig war, hat mir der Chart vorher gezeigt und die Bestätigung kommt jetzt.
Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste
Wir haben in der aktuellen Woche einen sehr emotionalen Markt gesehen: Übertreibung nach oben bei noch so kleinen positiven Zeichen. Nun waren auch die Arbeitslosenzahlen gut und die FED hat ebenfalls nicht negativ überrascht. Also sollte das eigentlich für den Markt sprechen. Dennoch verliert der S&P 500 innerhalb von 48 Stunden ganze 4 Prozent.
Hier gibt es offensichtlich eine Schieflage. Auf der einen Seite warten Milliarden von US-Dollar darauf, endlich in den Markt zu kommen. Doch die Vorzeichen sind noch nicht durchschlagend positiv. Zu viel Unsicherheit verhindert neue Hochs, die ein Ende des Bärenmarktes einläuten können.
Alleine, dass es jetzt derart viele Gewinnmitnahmen oder Absicherungen vor dem Wochenende gibt, sollte uns eines verdeutlichen: Die Bären sind noch am Drücker. Rechnen Sie mit weiteren roten Tageskerzen bis zum Jahresende.
Die Reaktion auf die Inflationsrate, die tatsächlich ein kleiner Lichtblick war, ist verpufft. Am Ende der Woche hat der Markt nichts gewonnen und verstanden, dass 0,2 Prozent noch keine Trendwende einläuten. Vielleicht bei den Zahlen im kommenden Monat.
Große Ziele lassen noch auf sich warten
Gerade im Bereich der Kryptowährungen drehen die Kurse jetzt wieder verstärkt nach unten. Selbst der eigentlich starke Binance Coin BNB muss diese Tage Federn lassen. Als großes Ziel haben viele noch den Bereich unter 13.000 US-Dollar bei Bitcoin. Vielleicht sogar Richtung 10.000 US-Dollar oder weniger.
Sollte der Bärenmarkt noch einige Monate weitergehen und der S&P 500 tatsächlich noch wesentlich mehr fallen, wird Bitcoin wohl kaum über 10.000 US-Dollar bleiben können. Kryptowährungen sind inzwischen zu sehr vernetzt mit dem Gesamtmarkt. Bitcoin natürlich besonders als Coin mit der größten Marktkapitalisierung.
Hoffnungsschimmer für Anfang 2023
Einige Banken haben bereits Ihre Expertisen für das kommende Jahr abgegeben. Bis Mitte des Jahres soll die Wirtschaft schrumpfen und auch das Schlagwort Rezession wurde öfter verwendet. Was ist daran jetzt positiv? Nun, die Börsen haben meist ihr Tief mitten in der Rezession gefunden und in schwachen Wirtschaftsphasen.
Gerade dann, wenn die Privatanleger nicht mehr daran glauben, steigen die großen Spieler ein. Überprüfen Sie das mit Ihrer eigenen Stimmung. Wenn Sie sich für die Börse nicht mehr interessieren und die Kurse gar nicht mehr sehen können – trauen Sie sich dann zu kaufen?
Oft genug ist das dann ein guter Zeitpunkt, um bei der darauffolgenden Rallye dabei zu sein. Insofern gebe ich den Wackelbörsen gerne noch einige wenige Monate, um uns günstige Kurse zu bieten. Die Zone 10-13.000 US-Dollar bei Bitcoin habe ich im Hinterkopf. Vielleicht bekommen wir das Tief in BTC angezeigt, um danach auch wieder steigende Aktien zu erleben. Bleiben Sie geduldig. Die größten Kaufchancen warten vielleicht in der ersten Jahreshälfte 2023. So sieht es zumindest aktuell aus.