US-Aktien 2018: Das sind die Gewinner und Verlierer

US-Aktien 2018: Das sind die Gewinner und Verlierer
Kamira / Shutterstock.com
Inhaltsverzeichnis

Donald Trump verbucht ja gerne die Erfolge an der Börse als Ergebnis seiner Politik. Seit seiner Wahl war es ihm gelungen, etwa mit der Steuerreform den Aktienmarkt anzuheizen. Der seit der Finanzkrise ungebrochene Aufwärtstrend von US-Aktien schien kein Ende zu nehmen. Doch obwohl amerikanische Unternehmen damit bestens aufgestellt sind, kann auch er sich nicht auf Dauer gegen zwangsläufige Marktmechanismen stemmen.

Das Ende einer langen Party

Verzeichneten noch zum Auftakt des Jahres 2018 US-Aktien im Dow Jones, im S&P 500 oder im Nasdaq Rekordstände, ging dem ewigen Bullenlauf die Puste aus. Nach einer scharfen Korrektur bäumten sich die Indizes bis September noch einmal auf. Doch dann der erneute Einbruch. Der 11. Oktober 2018 war für US-Aktien einer der schwärzesten Tage des Jahres. Die Fed hatte zum dritten Mal die Zinsen angehoben. Besonders die Champions unter den Technologiewerten wie Amazon, Apple, Facebook oder Netflix brachen ein. Die Google Mutter Alphabet musste gar 9 % Verlust einstecken.

Und schon twitterte Trump, die Notenbank sei mit ihrem straffen Kurs „verrückt geworden“. Doch Befürchtungen, steigende Zinsen könnten Investorengelder aus den Aktienmärkten abziehen waren nur eine Sache. Trump selbst lieferte mit seiner unberechenbaren Handelspolitik die Steilvorlage für Sorgen. Vor allem der Streit mit China bremste die Weltwirtschaft und begann nun auch die USA einzuholen. Und Strafzölle auf Stahl verteuerten die Materialkosten vieler Unternehmen. Allen voran die der Autohersteller.

US-Aktien 2018 mit ungewohnten Verlierern

So ist die Aktie von General Motors dieses Jahr zweimal erheblich eingebrochen. Das Minus liegt bei über 11 %. Rund 23 % Verlust musste das Papier von Ford einstecken. Während Ford intern umschichtet, zückt GM den Rotstift und hat bereits die Streichung von bis zu 15.000 Jobs angekündigt. In gleicher Höhe wie Ford hat die Aktie von Alcoa verloren. Beim Aluminiumkonzern geht es nach einem Zwischenhoch im April kontinuierlich bergab. Wegen des Zollstreits wurden die Gewinnziele deutlich korrigiert.

Unter den Technologieführern hat es Facebook besonders stark erwischt. Seit Anfang 2018 beträgt der Verlust fast 17 %. Richtig ärgerlich für jeden, der im Sommer beim Höchststand von 182,9 Euro eingestiegen war. Seitdem ging es nämlich um gut 36 % bergab. Auch Amazon, Apple und Alphabet (Google), die zwar aufs Jahr gesehen einigermaßen im grünen Bereich abschließen, mussten spätestens ab September ungewöhnlich herbe Verluste einstecken.

Teilweise gegen den Trend

Gegen den Trend liefen 2018 unter anderem folgende US-Aktien. Microsoft: Das seit November erneut größte Börsenschwergewicht der Welt verzeichnet ein Plus von fast 40 %. Ansonsten konnte das Biotech-Unternehmen Amgen mit über 15 % zulegen. Im Bereich Medizin eilt der Implantatehersteller Abiomed von einem Rekord zum nächsten. Die Aktie stieg seit Jahresbeginn um über 81 %. Mit 16 % kann sich auch der Sportartikelhersteller Nike einigermaßen sehen lassen.

Solide präsentieren sich zudem Vertreter der Konsumgüterbranche. Procter & Gamble weist aufs Jahr gesehen zwar nur 6,15 % auf, doch seit April geht es steil bergauf – um ein Drittel. Ebenfalls zufriedenstellend ist die Jahresperformance von Church & Dwight mit 43,5 %. Das Traditionsunternehmen gehört zu den unverwüstlichen Dauerbrennern.

Trotz der durchmischten Ergebnisse liefen US-Aktien 2018 besser als europäische Titel. Während Dow Jones & Co. ab Sommer nachgaben, hatte etwa beim Dax die Korrektur gut ein halbes Jahr früher eingesetzt. Was mit Blick aufs kommende Jahr nachdenklich stimmt, ist die immer deutlicher inverse Zinskurve in den USA. Wenn kurzlaufende Anleihen die Rendite von denen mit längerer Laufzeit übertreffen, ziehen üblicherweise dunkle Wolken am Konjunkturhimmel auf.

Die Situation gab es zuletzt vor zehn Jahren. Hätte Trump mit seiner Steuerreform gewartet, könnte damit eine Dynamik zum Abwärtstrend gebremst werden. Das Pulver hat er aber bereits verschossen. Und mit 2,25 % Zinsen hätte die Fed dann auch nicht viel Spielraum, den Aktienmarkt zu stimulieren.