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Visa: Kreditkarten-Anbieter und Reise-Profiteur

Visa: Kreditkarten-Anbieter und Reise-Profiteur
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Inhaltsverzeichnis

Heute stelle ich Ihnen hier im Schlussgong einen weiteren börsennotierten Reise-Profiteur vor. Als Einstieg möchte ich Ihnen eine aktuelle Reisegeschichte eines Analysten-Kollegen erzählen: Als dieser neulich in den Niederlanden mit dem Bus fahren und beim Fahrer ein Ticket kaufen wollte, sagte der Fahrer, er solle einfach seine Karte an ein Lesegerät im Eingangsbereich halten.

Der Analysten-Kollege gab dem Busfahrer zu verstehen, dass er leider keine Chipkarte des niederländischen Verkehrsunternehmens besitze. Der Fahrer lächelte nur und wiederholte seine Aufforderung. Letztendlich hielt mein Analysten-Kollege einfach seine Visa-Kreditkarte an das Gerät und beim Aussteigen ein zweites Mal.

Die Software analysierte automatisch die gefahrene Strecke, ermittelte den Fahrpreis und leitete die Abbuchung vom Konto ein. Ohne eine App, ohne Registrierung, ohne alles. Und vor allem ohne, dass der Fahrgast im Türbereich hektisch nach Münzen kramen muss.

Unser oft sehr deutscher Blick auf Zahlungsmethoden mit der ungebrochenen Liebe zum Bargeld verschleiert bisweilen, dass die Welt sich weiterbewegt. In vielen anderen Ländern wird mittlerweile überwiegend bargeldlos bezahlt oder Bargeld sogar Stück für Stück abgeschafft.

Visa ist mein Branchenfavorit

Obwohl der Markt riesig ist, dominieren ihn im Wesentlichen zwei Unternehmen: Visa und Mastercard. Mein Favorit an der Börse ist Visa. Das Unternehmen wurde 1958 in den USA gegründet und entwickelte sich in den vergangenen Jahrzehnten in der bargeldlosen Welt zu einem Marktführer mit einem starken Burggraben.

Das Unternehmen ist in über 200 Ländern aktiv. Zuletzt waren mehr als 4 Mrd. Visa-Karten im Umlauf. Zwar schwächelt aktuell in vielen Ländern die Konjunktur, dafür boomt der Reisemarkt in der Nach-Corona-Phase.

Vor allem auf Reisen ist die weltweite Akzeptanz der Visa-Karten Gold wert. Keine Gedanken an Wechselkurse, Geldautomaten, Abhebegebühren usw., sondern die ultimative Freiheit wird hier verkauft. Das hilft Visa dabei, weiterhin dynamisch zu wachsen.

Ein Blick in das jüngste Zahlenwerk

Im 2. Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 konnte der US-Gigant den Umsatz auf 8 Mrd. US-Dollar steigern (+11%). Der Nettogewinn stieg überproportional um 14% auf 4,4 Mrd. US-Dollar und der Gewinn je Aktie sogar um 17% auf 2,09 US-Dollar.

Das liegt daran, dass Visa nicht nur regelmäßig Dividenden ausschüttet (im 2. Quartal knapp 1 Mrd. US-Dollar), sondern zusätzlich im gleichen Zeitraum eigene Aktien für über 2 Mrd. US-Dollar zurückgekauft hat. Der Gewinn muss also auf immer weniger Aktien verteilt werden.

Laut Analysten-Konsens kann Visa auch in den kommenden drei Jahren den Umsatz um jeweils ca. 10% und den Gewinn je Aktie um rund 15% steigern. Daher besitzt auch dieser Reise-Gewinner an der Börse weiteres Kurs-Potenzial.