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Vivint Smart Home-Aktie sackt nach Gerichtsurteil ab

Inhaltsverzeichnis

Der Smart Home Markt gilt als langfristiger Wachstumsmarkt. Die These: Das Zuhause ist im Zuge der COVID-Pandemie noch mehr zum zentralen Mittelpunkt des Lebens geworden. Immer mehr Menschen wollen ihr Heim digitalisieren, mit Sprachsteuerung ausstatten oder zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen treffen; alles unter Einsatz von IoT-Technologien. Nicht nur Google witterte bereits vor Jahren erhebliches Potenzial und legte 3,2 Milliarden Dollar für Nest Labs, einen Hersteller von smarten Thermostaten, auf den Tisch.  

Im Dezember letzten Jahres folgte der nächste Milliarden-Deal: NRG Energy präsentierte eine Offerte für 5,2 Milliarden Dollar für Vivint Smart Home. Doch auf Grund eines aktuellen Gerichtsurteils könnten nun eine Reduzierung des Übernahmeangebots bevorstehen.

NRG Energy bietet 33% Prämie für Vivint Smart Home-Aktie

Bevor wir auf die aktuellen Nachrichten eingehen, möchte ich Ihnen noch einmal die Details zur geplanten Transaktion aufzeigen: Der Energiekonzern NRG Energy legt 12 Dollar je Vivint Smart Home-Aktie auf den Tisch. NRG wird 100% des ausstehenden Eigenkapitals von Vivint für einen Gesamttransaktionswert von 5,2 Milliarden Dollar erwerben, der sich aus etwa 2,8 Milliarden Dollar in bar und der Übernahme von Schulden in Höhe von 2,4 Milliarden Dollar (ohne Barmittel) zusammensetzt. Das Angebot entsprach einem Kursaufschlag von 33% auf den Schlusskurs vor Bekanntgabe der Übernahme.

Etabliert im Smart Home-Segment

Vivint Smart Home ist ein führendes Unternehmen für Smart-Home-Plattformen, das Technologien, Produkte und Dienstleistungen anbietet, um ein intelligenteres, effizienteres und sichereres Zuhause zu schaffen. Dabei ist der Konzern hauptsächlich in den Vereinigten Staaten und Kanada tätig.

Die Smart-Home-Plattform des Unternehmens umfasst Cloud-fähige Smart-Home-Betriebssysteme, KI-gesteuerte Smart-Home-Automatisierungs- und Assistenzsoftware sowie zahlreiche Geräte. Das Produktspektrum ist breit und umfasst unter anderem Tür- und Fenstersensoren, Sicherheitskameras und Rauchmelder, Türschlösser, Bewegungssensoren, Glasbruchmelder, Kohlenmonoxiddetektoren, Brand-, Überschwemmungs- und Einbruchssensoren. Die Lösungen des Unternehmens ermöglichen es den Abonnenten, ihr vernetztes Zuhause per Sprache oder Mobilgerät zu bedienen.

Abo-Modell sorgt für planbare Umsätze

Innerhalb der ersten neun Monate gingen bei dem Unternehmen 1,23 Milliarden Dollar an Umsatz durch die Bücher. Das lag 14,4% über dem Vorjahresniveau. Gleichzeitig verbesserte sich das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen um 22,1% auf 560,8 Millionen Dollar. Für das Gesamtjahr erwartet der Konzern 1,67 Milliarden Dollar Umsatz. Beim bereinigten Vorsteuerergebnis (EBITDA) werden 742 Millionen Dollar in Aussicht gestellt.

Synergien von 100 Millionen Dollar erwartet

NRG Energy begründet den Zukauf mit einer Stärkung der Einzelhandelsplattform und einer erwarteten längeren Kundenbindung. Das Unternehmen geht davon aus, dass es seinen überschüssigen freien Cashflow zur Finanzierung der Vivint-Akquisition, zum Abbau der akquisitionsbedingten Schulden und zur Aufrechterhaltung seiner Dividendenpolitik für Stammaktien verwenden wird. Zudem rechnet NRG Energy mit Synergieeffekten von 100 Millionen Dollar.

Gericht verurteilt Vivint zu hoher Strafzahlung

Nun ging die Vivint Smart Home Aktie auf Tauchstation, nachdem ein Geschworenengericht in North Carolina entschieden hatte, dass das Unternehmen 190 Millionen Dollar Schadensersatz für eine Klage zahlen muss. Die Klage wurde 2020 von CPI Security Systems eingereicht und steht im Zusammenhang mit angeblichen historischen Praktiken bestimmter Vivint-Verkäufer.

Vivint Smart hat aber lediglich 11,5 Millionen Dollar für Rechtsansprüche für den Zeitraum bis zum 30. September 2022 und 8,2 Millionen Dollar für den Zeitraum bis zum 31. Dezember 2021 zurückgestellt.

Nicht die erste Klage

Dabei handelt es sich übrigens nicht um die erste Klage: Der Sicherheits-Konzern ADT hat ebenfalls eine ähnliche Klage wie CPI Security gegen Vivint Home eingereicht, die im August 2020 vor einem Bundesgericht in Miami verhandelt wurde. In der Klage wird behauptet, dass einige Vivint-Vertriebsmitarbeiter irreführende Praktiken angewandt haben, um landesweit Kunden von ADT abzuwerben. Vivint hatte zuvor einen ähnlichen Rechtsstreit mit ADT beigelegt und sich bereit erklärt, im Jahr 2017 10 Millionen Dollar an ADT zu zahlen, im Gegenzug für eine Freistellung und Nichtanerkennung der Haftung.

Auswirkungen auf die Übernahme

Welche Auswirkungen die jüngste Entwicklung auf die Übernahme haben wird, ist noch unklar. Der Prozess ist noch nicht abgeschlossen. Ob die Übernahmefrist verlängert oder am Preis nachgebessert wird – vieles ist denkbar. Die Anleger gehen erstmal an die Seitenlinie. Nach dem Kursrutsch notieren die Vivint-Papiere mit rund 11,20 Dollar ein gutes Stück unter dem Angebotspreis von 12 Dollar je Aktie.