Was ist ein „Baby Bell“?
Im Jahre1982 stimmte AT&T (American Telephone & Telegraph Corporation) der „Anti-Trust Action“ des Justizministeriums zu, und splittete sich in sieben regionale Unternehmen auf, die sogenannten RBOCs (Regional Bell Operating Companies) – auch Baby Bells genannt.
Jahrzehntelang wurde angenommen, dass AT&T das natürliche Monopol auf die Telefonindustrie Amerikas hatte.
Für andere Unternehmen schien es unmöglich, mit AT&T und seiner gut aufgebauten Infrastruktur zu konkurrieren, ohne Unmengen an Geld aufwenden zu müssen.
Dennoch erlaubten in den Sechziger- und Siebzigerjahren mehrere Oberste Gerichtshöfe auch Dritten, am Telefonnetzwerk von AT&T teilzuhaben – die Monopolherrschaft wurde somit untergraben.
Außerdem sollte die Teilung von AT&T in kleinere Unternehmen dazu führen, dass mögliche Konkurrenten auch geographisch gesehen besser gestellt waren.
Die Baby Bells konzentrierten sich auf Ortsgespräche, wobei ein deutlich kleineres AT&T-Unternehmen auf dem Markt für Auslands- und Ferngespräche mit Rivalen wie Sprint oder MCI konkurrieren musste.
Schließlich fand eine der größten ironischen Wendungen auf dem Aktienmarkt statt, als das völlig heruntergewirtschaftete AT&T schließlich 2005 von SBC, der Southwestern Bell Coorporation – einem der Baby Bells – aufgekauft wurde.