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Wichtiger Termin: Notenbanktreffen in den USA

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In dieser Woche blickt die Finanzwelt gebannt auf das kleine US-amerikanische Städtchen Jackson Hole im Bundesstaat Wyoming am Fuße der Rocky Mountains. Der Grund: Dort treffen sich die wichtigsten Notenbanker der Welt zu ihrem alljährlichen Wirtschaftssymposium. Corona-bedingt wird das Treffen jedoch auch in diesem Jahr virtuell mit Video-Konferenzen und Vorträgen im Internet stattfinden.

Außerhalb der Corona-Krise pilgern die Notenbanker in das kleine Städtchen. Schon seit 1978 kommen im Schnitt rund 120 Notenbanker, Akademiker, Repräsentanten internationaler Finanzorganisationen, Regierungsvertreter und Medienschaffende auf Einladung der Zentralbank von Kansas City zum alljährlichen Wirtschaftssymposium.

Seit 1982 in Jackson Hole

Seit 1982 findet das Symposium in Jackson Hole statt. Damals wollte man mit einem großen Namen auftrumpfen. Der im Dezember 2019 verstorbene Paul Volcker, Fed-Chef von 1979 bis 1987 und die geldpolitische Größe schlechthin in dieser Zeit, war nur mit der Aussicht auf eine Runde Fliegenfischen anzulocken. Seither kommt die Welt im Grand-Teton-Nationalpark zusammen.

Warum diese Veranstaltung so wichtig ist? Weil dort in den vergangenen Jahren historische Dinge beschlossen und verkündet worden sind. Beispielsweise 2013 das vom damaligen Fed-Chef  Ben Bernanke überraschend angekündigte „Taper Tantrum“.

Damit ist gemeint, dass Bernanke ein früheres Auslaufen der Anleihekäufe in Aussicht gestellt hatte. Die Folge war, dass Anleger bei Anleihen massiv auf den Verkaufsknopf gedrückt haben, was die Anleiherenditen stark steigen ließ.

Ähnlich richtungsweisend war der Auftritt des ehemaligen EZB-Chefs Mario Draghi im Jahr 2014: Draghi hatte den historischen Beschluss eingeleitet, massiv Anleihen zu kaufen.

Rede von Fed-Chef mit Hochspannung erwartet

Mit besonderer Spannung wird dieses Jahr die Rede des US-Notenbankchefs Jerome Powell erwartet. Anleger erhoffen sich von Powell Hinweise darauf, wann die US-Notenbank Fed mit dem sogenannten Tapering – also dem Drosseln der monatlichen Anleihekäufe – beginnt,

Allzu große Ankündigungen sollten im Rahmen des diesjährigen Jackson-Hole-Treffens und im Rahmen der Rede von Powell aber nicht erwartet werden, da die Lage am Arbeitsmarkt und das Wirtschaftswachstum in den USA vermutlich noch nicht stabil genug sind.

Drosselung der Anleihekäufe vermutlich in 2022

Vermutlich sehen wir eine erste Drosselung der Anleihekäufe durch die Fed erst im nächsten Jahr. Und eventuell deutet Powell dies in seiner Rede am kommenden Freitag vorsichtig an. Ganz große Marktbewegungen wie im Anschluss an die Äußerungen von Bernanke im Jahr 2013 oder von Draghi im Jahr 2014 erwarte ich aber nicht.

Zu 100% auszuschließen ist dies aber nicht, wie die Geschichte gezeigt hat. Was für mich jedoch zu 100% klar ist, ist, dass wir noch eine ganze Weile mit sehr niedrigen Zinsen werden leben müssen und dass Aktien in diesem Umfeld eine besonders gute Anlageklasse sind und bleiben!