Wow! Diese Charts sehen gefährlich ähnlich aus!
Ist das ein Auf und Ab! Schauen Sie sich einmal diesen Wochenchart an! Die Hochs und Tiefs gehen immer weiter auseinander. Ein Paradies für Trader oder der Albtraum für Investoren? Langfristig geht es einfach nur zur Seite während die Ausschläge größer werden. Was ist denn da los?

(Quelle: Tradingview.com)
Bei dem Chart handelt es sich übrigens um den S&P 500. An der Zahlenreihe rechts erkennt der gewiefte Leser, dass es dann wohl schon eine Weile her sein muss, als der S&P 500 um die 100 Punkte schwankte.
Korrekt! Das Zeitfenster, was Sie hier sehen, ist von Anfang 1966 bis Sommer 1975. Damals gab es auch einen Bärenmarkt – in den Jahren 1969 und 1970.
Warum hole ich so alte Daten aus der Schublade? Nun, wir sehen gewisse Parallelen zu den aktuellen Kursbewegungen. Schauen Sie selbst!
S&P 500 im Wochenchart
Die linke Seite ist sehr ähnlich bisher gelaufen. Wir liebäugeln mit der EMA-200. So war 1969 auch. Dann wurde die 200 Wochenlinie länger umkämpft, bevor es schließlich noch eine ganze Etage tiefer ging.

(Quelle: Tradingview.com)
So gesehen müssten wir damit rechnen, dass die Kurse sogar unter das Corona-Tief fallen können. Das lag beim S&P 500 bei 2.191 Punkten. Aus aktueller Sicht würde der S&P 500 bei einer ähnlichen Bewegung wie 1969/1970 also noch über 1.500 Punkte verlieren können. Heute stehen wir bei 3.765 Punkten…
Die gute Nachricht daran ist aber, dass die Kurse nach 1970 schnell wieder stiegen. Sogar auf neue Allzeithochs. Der darauffolgende Crash verlief allerdings noch dramatischer als die Tiefs zuvor, doch das lassen wir heute einmal ungeachtet links liegen.
Wenn wir die Kursverläufe noch damals mit heute vergleichen, haben wir demnach fast die Hälfte der Abwärtsbewegung hinter uns gebracht. Das passt auch zum S&P 500 seit Anfang des Jahres: In der Spitze haben wir ein Minus von 1.181 Punkten. Wenn jetzt noch ein weiterer Crash die Kurse noch einmal um 40 Prozent fallen lässt, wären wir schon am möglichen Ziel. Aber auch nur, wenn sich die Geschichte reimt.
1970 sah die Welt noch ganz anders aus. Es wurden auch weniger US-Dollar gedruckt. Das Verhältnis zwischen USA und Russland war jedoch ebenfalls angespannt. Brasilien wurde Fußball-Weltmeister; West Deutschland nach einem Sieg über Uruguay Dritter.
Vielleicht gibt es doch mehr Gemeinsamkeiten. Einzig Italien kann nicht Zweiter werden, weil das Land nicht bei der WM vertreten sein wird.
Brasilien ist bei den Wettquoten wie so oft Favorit. Favorisieren wir jetzt auch einen weiter fallenden Markt? Nun, das muss die Zone um die EMA 200 zeigen. Sollten wir hier nachhaltig durchrutschen, ist nach unten hin vieles denkbar. Einzig die Zwischenwahlen und ein monetärer Kraftakt der FED könnten das wohl noch verschieben. Verhindern auf lange Sicht wohl auch nicht.
An die roten Kerzen haben sich die meisten Anleger schon gewöhnt. Was passiert aber, wenn der S&P 500 wirklich auf gut 2.000 Punkte fällt und dazu der DAX auf unter 8.000 Punkte?
Dann haben wir tatsächlich eine Krise und nicht nur eine Corona-Panik mit ähnlichen Kursen, die sich sofort wieder erholen, wenn es doch nicht so schlimm ist. 2 Jahre danach sieht die Weltwirtschaft wesentlich demolierter aus. Vom Euro im Vergleich zum US-Dollar ganz zu schweigen…