Zahlreiche Bieter sind an Subway-Übernahme interessiert
In der Praxis kommt es regelmäßig vor, dass sich Unternehmen zum Verkauf stellen. Über einen solchen Fall möchte ich Ihnen heute berichten. Und dabei geht es nicht um eine kleine bzw. unbekannte Klitsche, sondern um die weltweitführende Fastfood-Kette Subway.
Doch bevor ich Ihnen weitere Details zum möglichen Verkauf der Fastfoodkette und die potenziellen Bewerber für die Übernahme nenne, möchte ich Ihnen den US-amerikanischen Sandwich-Ketten-Betreiber kurz vorstellen.
Subway im Porträt
Laut eigenen Angaben ist Subways eine der größten Schnellrestaurant-Marken der Welt. Fast 37.000 Subway-Restaurants in mehr als 100 Ländern servieren ihren Kunden täglich frisch zubereitete Sandwiches, Wraps, Salate und Bowls.
Die Subway-Restaurants sind im Besitz von Subway-Franchisenehmern, die ein globales Netzwerk selbstständiger Unternehmer bilden. Die Marke Subway gehört dem Franchise-Geber Subway IP LLC, der seinen Sitz in Milford/Connecticut hat.
1965 eröffnete das erste Subway-Schnellrestaurant in Bridgeport/Connecticut unter dem Namen Pete’s Super Submarines. Als Submarines werden die länglichen Brötchen bezeichnet, die die Basis der Subway-Sandwiches bilden. Gründer der Schnellrestaurantkette waren Fred DeLuca und Peter Buck, deren Familien auch heute noch Inhaber des Unternehmens sind.
Heute betreibt die Fast-Food-Kette mit über 400.000 Mitarbeitern unzählige Restaurants in mehr als 100 Ländern. Insbesondere in Deutschland war Subway in den letzten Jahren auf Expansionskurs. So betreibt die Fast-Food-Kette hierzulande inzwischen 645 Restaurants, die mehrheitlich von Franchise-Partnern betrieben werden.
Während Subways im Jahr 2016 mit mehr als 44.000 Filialen noch weltweit den ersten Platz unter den Fast-Food-Ketten belegte, wurden insbesondere in den USA in den letzten Jahren immer mehr Subway-Restaurants geschlossen.
Die Gründe für den Rückgang sind vielfältig. In den USA hatte die massive Expansion dazu geführt, dass sich die Franchisenehmer an einigen Standorten die Kunden gegenseitig wegnahmen. Darüber hinaus hat die Subway-Zentrale in den USA zeitweise sogar versucht, einige Franchisenehmer mit Klagen aus dem Markt zu drängen.
Über die Geschäftszahlen des in Privatbesitz befindlichen Franchisegebers ist wenig bekannt. Am 2. Februar 2023 gab Subway lediglich bekannt, dass es in 2022 die globalen Umsatzprognosen übertraf und in acht aufeinanderfolgenden Quartalen positive Umsätze erzielte.
Anfängliche Verkaufsgerüchte wurden jetzt bestätigt
Bereits in 2021 kamen erste Gerüchte auf, dass die Erben der beiden Subway-Gründer die Fast-Food-Kette verkaufen würden. Seinerzeit wurden diese Gerüchte von Subway jedoch dementiert.
Anfang Januar dieses Jahres kamen jedoch wieder neue Verkaufsgerüchte auf. So berichtete das Wall Street Journal, dass die Franchise-Kette im Rahmen eines Verkaufs mit mehr als 10 Mrd. US-Dollar (USD; entspricht mehr als 9,46 Mrd. Euro) bewertet werden würde.
Am 14. Februar 2023 ließ Subway dann die Katze aus dem Sack und bestätigte seine Verkaufsabsichten. In einer kurzen Pressemitteilung gab das Unternehmen bekannt, dass seine Inhaber einen möglichen Verkauf des Unternehmens prüfen.
Es gäbe aber keinen Hinweis auf den Zeitpunkt oder die Sicherheit, dass ein Verkauf stattfinden werde. Darüber hinaus gab Subway bekannt, dass J.P. Morgan Sondierungsprozess für den Verkauf durchführen wird.
Am 4. März berichtete der britische Nachrichtensender Sky News, dass er aus Insiderkreisen erfahren habe, welche möglichen Bieter ihren Hut in den Ring geworfen haben. Konkret gab Sky News an, dass Goldman Sachs Asset Management einer von mindestens einer Handvoll Investoren ist, die diese Woche indikative Angebote für Subway vorgelegt haben.
Darüber hinaus nennt Sky News eine Gruppe von zahlungskräftigen Investmentgesellschaften, die auch in das Bieterrennen um die US-Fastfoodkette eingestiegen sein sollen. Darunter befinden sich bekannte Namen wie Bain Capital, TDR Capital, TPG und TSG Consumer Partners.
Wie es weitergehen kann
Wer das Rennen um die US-amerikanische Sandwich-Kette gewinnen wird und ob es überhaupt zu einer Übernahme kommt, bleibt allerdings offen. Sicher ist, dass der potenzielle Käufer der Fast-Food-Kette über viel Kleingeld verfügen muss. Und Summen jenseits von 10 Mrd. USD können in der Regel nur große Investmentgesellschaften oder Großkonzerne aufbringen.