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Zendesk-Aktie im Visier von Finanzinvestoren

Inhaltsverzeichnis

Beim US-Softwareunternehmen Zendesk ging es in der letzten Woche heiß her. Allein am Freitag sprang der Aktienkurs um 27% in die Höhe. Der Grund ist ein Übernahmeangebot: Eine von Permira und Hellman & Friedman angeführte Gruppe von Finanzinvestoren übernimmt die US-Softwareschmiede Zendesk.

Damit geht eine lange Leidensgeschichte zu Ende. Zendesk steht seit einiger Zeit unter Druck des aktivistischen Investors Jana Partners, dem vor allem die fehlgeschlagene Übernahme von Momentive Global die Laune verdarb. Das Unternehmen aus San Francisco leitete daraufhin eine strategische Überprüfung seines Geschäfts ein.

Zendesk – der Spezialist für Online-Kundenservice

Zendesk wurde 2007 in Kopenhagen, Dänemark, gegründet. Heute sitzt das Unternehmen in den USA im Silicon Valley. Vorstand ist der Däne Mikkel Svane, der ebenfalls seit Gründung 2007 an Bord ist.

Zendesk ist das führende Unternehmen, wenn es um die Einbindung von Online-Kundenservice-Plattformen geht. Der Konzern liefert ein programmiertes Werkzeug für die Verbindung zu Kunden. Programmbereiche wie Zendesk Suite und Zendesk Sunshine geben Möglichkeiten an die Hand, auf den vom Kunden gewünschten Kanälen in Kontakt zu bleiben. Erweiterungen wie Support, Chat und Explore ermöglichen dabei eine Integration in das System der Kunden.

Vorteil der Plattform ist die einfache Einbindung von Chat- und Service-Tools in CMS und Apps. Das Unternehmen hat mittlerweile in über 140 Ländern mehr als 100.000 Firmenkunden und verdient Geld durch ein Lizenz-Abomodell. Zendesk beschäftigt inzwischen mehr als 6.000 Mitarbeiter.

Umsatz klettert um 30% in die Höhe

Im ersten Quartal erzielte Zendesk ein Umsatzplus von 30,3% auf 388,3 Millionen Dollar. Das lag minimal um 3,68 Millionen Dollar über den Analystenerwartungen.

Unter dem Strich schreibt der Softwarespezialist aber weiterhin rote Zahlen. Am Ende stand ein Verlust von 66,9 Millionen Dollar nach 48,9 Millionen Dollar im Vorjahresquartal in den Büchern.

Konsortium bietet 10,2 Milliarden Dollar in bar

Nun will die Gruppe um Permira und Hellman & Friedman den Konzern übernehmen und von der Börse nehmen. Das Konsortium bietet 77,50 Dollar je Zendesk-Aktie. Das entspricht einem Aufpreis von 34% auf den Schlusskurs vor der Übernahme. Trotz des Aufschlags notiert die Aktie rund 60% unter dem Kurs vom letzten Jahr im Oktober.

Ebenso enttäuschend für die Anleger: Im Februar lehnte Zendesk ein Private-Equity-Angebot zur Übernahme des Unternehmens für einen Preis zwischen 127 und 132 Dollar pro Aktie ab. Zu den Investoren gehörten laut Bloomberg Hellman & Friedman, Advent und Permira.

Schwächere Geschäftsaussichten spiegeln sich im Übernahmepreis wider

Der niedrigere Preis, der für das Geschäft akzeptiert wurde, spiegelt die schwächeren Geschäftsperspektiven wider, mit denen sich Zendesk seit Februar konfrontiert sieht. So berichten zumindest informierte Kreise. Zumal das ursprüngliche Angebot offenbar auch nur auf öffentlich zugänglichem Material beruhte, bevor eine Due-Diligence-Prüfung durchgeführt wurde.

Der Aktienkurs beendete am Freitag den Handel mit 74,17 Dollar und notiert damit noch einige Prozent unter dem Angebotsniveau von 77,50 Dollar.