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Damara Bertges: Königin im Club der Könige

Inhaltsverzeichnis

„70% Gewinn in 12 Monaten“ lautete das Renditeversprechen des European Kings Clubs in den 1990er Jahren. Rund 94.000 Anleger aus dem deutschsprachigen Raum konnten diesem Angebot nicht widerstehen und investierten etwa 2 Milliarden DM.

Damara Bertges war die Königin dieses Clubs. Sie leitete mit ihrem Kompagnon Hans Günther Spachtholz, Andreas Rast und ihrem Ehemann Harald Bertges die sektenähnliche Organisation.

Ein Geschäftsmodell war von Beginn an nicht vorhanden. Was genau mit ihrem Geld geschieht und wie es sich vermehren sollte, blieb dem Anleger verborgen. Vielmehr machten sich Bertges und ihre Helfer die Unzufriedenheit gegenüber dem Bankensystem zunutze.

Die Hetze über die Banken und das Großkapital war erfolgreich: Zahlreiche Kleinanleger dachten ähnlich und gerieten in die Fänge des European Kings Club (EKC).

Damara Bertges Geldumschichtungsstrategie

Ohne finanziellen Aufwand wurde aus einer kleinen Schneeballstrategie ohne jegliches Geschäftsmodell ein Milliardenbetrug im gesamten deutschsprachigen Raum, insbesondere der Schweiz.

Das System der Organisation war simpel: Beim Kauf von sogenannten „Letters“ für jeweils 1.400 Schweizer Franken wurde jedem Teilnehmer jeden Monat eine Ausschüttung von 200 Schweizer Franken versprochen.

Somit hätte sich der Einsatz innerhalb kürzester Zeit gelohnt. Der EKC konnte nie belegen, das Geld in irgendeiner Form angelegt zu haben. Das Geld floss wohl eher in die eigene Tasche.

Damara Bertges Masche der Geldumschichtungsmaschinerie ist nicht neu: Charles Ponzi, ein italienischer Millionenbetrüger, entwickelte in den 1920er Jahren das heute als „Ponzi Schema“ bekannte System, welches auch Bertges anwandte. Jeder Investor erhielt hohe Zinseinkünfte, wenn 5 neue Investoren angeworben werden konnten. Mit der frischen Geldzufuhr konnten die Zinsansprüche der alten Investoren erfüllt werden.

Das System funktioniert allerdings nur solange bis Anleger Einkünfte zurückfordern. Bei Bertges und Co. war dies 1994 – also nach etwa 3 Jahren – der Fall. Der EKC meldete Konkurs an, die Hauptverantwortlichen mussten sich vor Gericht verantworten. Das Urteil für Bertges: 8 Jahre Haft.

Mehr als ein Geschäftsmodell

Insbesondere mit ihrem Charisma soll Damara Bertges zahlreiche Anleger zu einer Investition in die Organisation verführt haben. Die Versammlungen des EKC nutzte sie geschickt, um neue Anleger zu werben.

Sie zelebrierte etwa die Übergabe von Geldumschlägen an Mitglieder auf der Bühne, um so einen tatsächlichen Geldfluss aufzuzeigen. In den Schweizer Kantonen Uri und Glarus wurde so fast jeder zehnte Einwohner von dem Geschäftsmodell gefangen.

Der EKC war jedoch mehr als ein bloßes Geschäftsmodell. Dahinter steckte eine Art Ideologie. Der Club gab seinen Anlegern das Gefühl, sich um ihre Probleme und Ängste zu kümmern. Bertges galt als „Königin der Kleinanleger“. Und viele Anleger schienen den Versprechungen des EKC fast blind zu folgen.

Auch die Anklage gegen Bertges und weitere Mitgliedern der Organisation tat der Begeisterung nur wenig Abbruch. Selbst im Gerichtssaal jubelten die Anhänger Bertges zu und überhäuften sie mit Rosen.

Privatanleger: Aufpassen bei überzogenen Versprechen

Die EKC bestand vor allem aus Beteuerungen vom großen Gewinn. Unbedarfte Anleger ließen sich auf die traumhaften Renditeversprechen ein. Doch Privatanleger dürfen nie zulassen, dass das Gefühl die Oberhand gewinnt.

Einem Gewinnversprechen von 70% in 12 Monaten muss stets misstraut werden. Zudem sollte man zu jeder Zeit das Geschäftsmodell oder das Produkt verstehen sowie dieses zunächst kritisch hinterfragen bevor eine Investition getätigt wird.