Siemens Healthineers: Allzeithoch im Visier

In diesen Tagen öffnen auch immer mehr deutsche Unternehmen ihre Bücher. Bereits in der vergangenen Woche hat Siemens Healthineers Zahlen gemeldet. Die Aktie der Siemens-Tochter kletterte in der Folge auf ein Achtmonatshoch und hat die charttechnische Wende geschafft.
Erfreuliche Entwicklung seit dem Börsengang
Seit knapp fünf Jahren ist Siemens Healthineers jetzt an der Börse. Im März 2018 hatte der Siemens-Konzern seine Medizintechnik-Sparte ausgegliedert und als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht. Die Muttergesellschaft hält nach wie vor gut 75% der Anteile.
Seinerzeit war Siemens Healthineers der größte deutsche Börsengang seit der Telekom 22 Jahre zuvor. Seitdem hat sich die Aktie, die inzwischen ebenfalls im DAX gelistet ist, durchaus erfreulich entwickelt. Gegenüber dem Emissionspreis von 28 Euro legte der Kurs in der Spitze um gut 140% zu. Derzeit notiert die Aktie immerhin rund 95% über dem Ausgabepreis.
Siemens Healthineers: Führender Medizintechnik-Anbieter
Das Unternehmen hat seinen Firmensitz im fränkischen Erlangen. Zu den Kernbereichen zählen die Bildgebung für Diagnostik und Therapie, Labordiagnostik sowie digitale Gesundheitsservices und Krankenhausmanagement. Das Unternehmen bietet dabei Röntgen-, Computertomographie (CT)- und Magnetresonanztomographie-Geräte sowie Blut- und Urintests. Die medizinischen Systeme des Unternehmens und die klinische Informationstechnik werden von Krankenhäusern sowie Forschungslaboren genutzt und in einer Vielzahl von Teilgebieten wie der Kardiologie, Onkologie und Neurologie eingesetzt.
Im April 2021 übernahm Siemens Healthineers den amerikanischen Krebs-Spezialisten Varian Medical System für 16,4 Mrd. Dollar.
Im zurückliegenden Geschäftsjahr 2021/2022 (bis September) erzielte Siemens Healthineers neue Rekorde bei Umsatz und Gewinn. Die Erlöse wuchsen um 21% auf 21,7 Mrd. Euro. Der Nettogewinn verbesserte sich um 18% auf 2,04 Mrd. Euro.
Optimistischer Ausblick
Vor wenigen Tagen legte das Unternehmen Zahlen für das erste Quartal vor. Von Oktober bis Dezember lag der Umsatz mit 5,1 Mrd. Euro ungefähr auf Vorjahresniveau. Auf vergleichbarer Basis sank er um 4,5%. Allerdings hatte im Vorjahr die hohe Nachfrage nach Corona-Antigen-Tests für einen kräftigen Schub gesorgt. Mit 426 Mio. Euro verdiente das Unternehmen 10% weniger als im Vorjahr.
Überzeugen konnte der Konzern mit einem optimistischen Ausblick. Angesichts des robusten Auftragseingangs rechnet das Management damit, dass sich das Wachstum im zweiten Quartal beschleunigt. Für das Gesamtjahr 2022/2023 rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau. Klammert man das Testgeschäft aus, soll das Wachstum 6 bis 8% betragen.

200-Tage-Linie übersprungen
Der Aktienkurs reagierte mit deutlichen Aufschlägen auf die Zahlen und kletterte auf den höchsten Stand seit Juni vergangenen Jahres. Damit hat der DAX-Titel die Widerstandszone bei 52,50 Euro übersprungen und sich klar über der 200-Tage-Linie etabliert.
Die Wende ist somit geschafft. Aus charttechnischer Sicht spricht alles für steigende Notierungen. Die Chancen stehen gut, dass die Siemens-Healthineers-Aktie auf mittlere Sicht wieder ihr Allzeithoch vom Dezember 2021 bei knapp 68 Euro in Angriff nehmen kann.