Merck ist seit Juni 2007 Mitglied des Deutschen Aktien-Index DAX (WKN: 659990).
Karl-Ludwig Kley: Von der Luftfahrt zur Pharmaindustrie
Nur bei seiner Vorliebe für Fußball ist der gebürtige Münchner unentschieden. Hier ist Karl-Ludwig Kley sowohl Fan des 1. FC Köln als auch seines Erzrivalen Bayer Leverkusen. Im Beruf gilt seine Leidenschaft jedoch ganz dem Konzern, dem er als Vorstandsvorsitzender vorsteht: dem Chemie- und Pharmariesen Merck.
Die Vorliebe für die Werkself aus Leverkusen hat jedoch ebenfalls berufliche Hintergründe. Nach einer Ausbildung zum Industriekaufmann bei der Siemens AG und einem Studium der Jura in München wechselte Karl-Ludwig Kley 1982 zur Bayer AG, bei der er insgesamt 16 Jahre beschäftigt sein sollte.
Nach seinem Einstieg als Assistent des Vorstandsvorsitzenden stieg er schnell zum Finanzchef für die japanische Division auf. Dort hatte er in den späten 1980ern und zu Beginn der 1990er mehrere leitende Positionen im Geschäftsbereich Pharma inne. Zwischen 1994 und 1997 stieg er zum Leiter der italienischen Tochtersparte auf. Wenig später übernahm er die Leitung der Finanzressorts des Gesamtkonzerns.
Die große Aufgabe bei der Lufthansa
1998 folgte dann der Ruf in die hohen Sphären eines deutschen Luftfahrtkonzerns. Als Chief Financial Officer wechselte Kley in den Vorstand der Lufthansa AG, wo er insgesamt acht Jahre als Finanzvorstand blieb. Dabei war er eine treibende Kraft bei der Übernahme der Konkurrenzfluglinien Swiss und Eurowings und führte die Lufthansa regelmäßig zu guten Ergebnissen. Als großes Verdienst wird gewürdigt, dass Kley den Kranich relativ solide durch die harten Jahre nach den Terroranschlägen des 11. Septembers 2001 geführt hatte.
Wichtig hierbei ist ihm bis heute eine durchdachte Finanzstrategie, die die von ihm betreuten Konzerne unabhängig von Fremdfinanzierungen machen soll. Karl-Ludwig Kley meidet dabei oftmals das Licht der Öffentlichkeit, große Posen sind ihm fremd. Lieber führt er die Konzerne aus dem Stillen heraus, punktet innerhalb der Unternehmensmauern jedoch bei seinen Mitarbeitern mit seiner offenen und lockeren Art.
Karl-Ludwig Kley: Bekannt für Ehrgeiz und Zielstrebigkeit
Dennoch ist Kley auch für seinen Ehrgeiz und seine Zielstrebigkeit bekannt. So überrascht es nicht, dass er 2006 von der Lufthansa in den Vorstand von Merck wechselte. Nur ein Jahr musste er dort auf dem Posten des stellvertretenden Vorsitzenden auf seine Chance warten. Am 27. April 2007 wurde er zum Vorstandsvorsitzenden des Unternehmens berufen und trat somit die Nachfolge von Michael Römer auf dem Chefposten des Darmstädter Großkonzerns an.
Seitdem hat Karl-Ludwig Kley einiges bewirkt. So konnte 2010 der US-Konzern Millipore für umgerechnet rund 5,3 Mrd. € übernommen werden, 2012 folgte die Berliner Biochrom AG. Im gleichen Jahr stellte die Geschäftsleitung unter der Führung von Kley ein umfassendes Programm zur Effizienzsteigerung vor, welches in den kommenden Jahren umgesetzt werden soll. Eine große Aufgabe, die in den kommenden Jahren wohl einen Großteil von Kleys Kapazitäten einfordern wird.