Die Volkswagen AG ist seit 1988 im DAX vertreten (WKN: 766400).
Martin Winterkorn: Das Auto als Star
„Das Auto“ – so lautet der Slogan des deutschen Autobauers Volkswagen. „Unsere Autos sollen die besten der Welt sein“, sagt der Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn – und gibt damit einen Einblick in seine eigenen Ansprüche.
Dabei setzt Winterkorn nicht auf lautes Getöse wie manch einer seiner Branchenkollegen. Er will vielmehr effektiv arbeiten, nüchtern und wenn möglich auch sparsam. Und dieser Weg hat sein Unternehmen in den letzten Jahren an die Spitze des Weltmarktes gebracht.
Während das Unternehmen in Europa schon lange als Marktführer gilt, setzen Toyota und General Motors weltweit aktuell noch mehr Fahrzeuge ab. Nach dem Willen von Winterkorn soll sich dies bis 2018 ändern.
Martin Winterkorn: Akribie bis ins Detail
Dafür kümmert sich Winterkorn auch selber um die Qualität seiner Fahrzeuge, bewertet akribisch die kleinsten Details bis hin zum perfekten Klang der zuschlagenden Tür des VW Golfs.
Ein ganz klares Ergebnis seiner langjährigen Arbeit bei der Premiummarke Audi, in dem er für mehr als ein Jahrzehnt in der Qualitätssicherung arbeitete. Erst 1993 kam dann der Wechsel zu Volkswagen, bei dem er von der Qualitätssicherung schnell bis zum Leiter des Bereichs „Forschung und Entwicklung“ aufstieg.
2002 wechselte der 1947 in Leonberg geborene Akribiker zurück zu Audi, diesmal jedoch als Vorstand der gesamten Markengruppe mit den vier Ringen, zu denen auch der spanische Seat-Konzern und die Sportwagenmarke Lamborghini gehören.
Seit 2006 Vorsitzender der Volkswagen AG
Vier Jahre später übernahm er schließlich den Vorsitz der gesamten Volkswagen AG von seinem Vorgänger Bernd Pischetsrieder – und baute große Teile des Chefpersonals von Volkswagen um.
Größte Umstellung war beispielsweise die Einstellung von Walter Maria de’Silva als neuen Chefdesigner, den Winterkorn von Audi mitbrachte.
Martin Winterkorn gilt als Auto-Enthusiast, der jeder neuen Entwicklung mit Freude entgegen fiebert. Und dennoch gilt er auch in den eigenen Reihen als „harter Hund“, der seinen Willen gerne auch mal mit klaren Worten durchsetzt.
Kein Wunder, schließlich ist Volkswagen seit der Übernahme von Porsche mit insgesamt 12 Marken in knapp 160 Ländern der Erde vertreten. Längst sind dies Dimensionen, die eine klare Führung verlangen.
Winterkorn setzt dabei auf seine eigene Strategie. Zu viele Berater, die die Ausrichtung des Konzerns für ihn festlegen, gibt es nicht.
Martin Winterkorn: Effektivität und Profit als wichtigste Ziele
Seit seinem Amtsantritt hat Winterkorn ein Konzept verfolgt, welches genau seinen Wünschen entspricht: Effektiv und profitabel ist der neue modulare Querbaukasten, den sich verschiedene Fahrzeuge unterschiedlicher Marken teilen können.
So basiert der neue VW Golf auf der gleichen Plattform wie der Seat Leon oder der Audi A3 – ein echter Kostenfaktor zum Vorteil des Unternehmens.
Kein Wunder also, dass die Volkswagen AG seit Jahren steigende Gewinne verzeichnen kann, im vergangenen Jahr fast 22 Milliarden Euro. Dies stellt auch den wohl mächtigsten Mann im Unternehmen zufrieden, Aufsichtsratchef Ferdinand Piech.
Ferdinand Piech, den Martin Winterkorn wohl zum passenden Zeitpunkt beerben wird.