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Baidu Aktie am Ende? Wie geht es weiter mit Chinas Nummer 1?

Baidu Aktie am Ende? Wie geht es weiter mit Chinas Nummer 1?
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Inhaltsverzeichnis

Chinas führende Suchmaschine Baidu steht unter Druck. Auf Jahressicht verlor die Baidu Aktie mehr als 50 % an Wert, auch auf 5-Jahressicht liegt die Baidu Aktie mit 40 % im Minus.

Baidu-Chef Robin Li wurde auf der hauseigenen Konferenz für künstliche Intelligenz (Baidu Create) von einem Teilnehmer mit einer Flasche Wasser übergossen – keine Frage, Privatanleger und Investoren sind sauer. Im Mai hatte Baidu mit 49 Mio. US-$ den ersten Quartalsverlust seit dem Börsengang im Jahr 2005 ausgewiesen, die Aktie stürzte daraufhin noch weiter ab.

Baidu Aktie auf Talfahrt – Was sind die Gründe?

Die Gründe für den Absturz von Chinas Nr. 1 unter den Suchmaschinen sind vielschichtig. Marktbeobachter kritisieren, dass Baidu schon lange das Wohl seiner Nutzer aus den Augen verloren hat.

Wer auf Baidu nach Inhalten im Web sucht, erhält oft Empfehlungen zu Baidus eigenen Webseiten wie zum Beispiel auf Baidu Baike, das Gegenstück zu Wikipedia oder andere Baidu-Plattformen wie Baijiaho. Baidu ist damit in den letzten Jahren eher zu einer internen Baidu-Suchmaschine geworden und eher das Gegenteil einer offenen Suchmaschine wie Google oder Bing (Microsoft).

Darüber hinaus hat Baidu noch ein weiteres Problem: Das Nutzerverhalten der chinesischen Internet-Surfer ändert sich. Chinas über 800 Mio. Internet-Nutzer surfen nicht nur öfter mit dem Smartphone durchs Netz, sondern verbringen auch mehr Zeit auf sozialen Netzwerken wie WeChat (Tencent) oder Weibo. Dies bekommt Baidu immer mehr zu spüren, was sich negativ auf das Wachstum im Online-Werbegeschäft auswirkt.

Baidu Aktie – Die Lichtblicke im Unternehmen

Dennoch sollten Anleger Baidu nicht vorschnell abschreiben. Das Unternehmen hat jüngst weitere Partnerschaften angestrengt, zum Beispiel mit Geely, Chinas größtem Auto-Hersteller. Auch mit Toyota Motor will man gemeinsam an autonomen Fahrzeugtechniken arbeiten.

Hierfür hatte Baidu Anfang Juli die neueste Version seiner offenen Plattform für das Autonome Fahren (Apollo 5.0) vorgestellt. Die neue Plattform soll sogar komplexe Straßensituationen problemlos meistern können.

Daneben hat Baidu mit Duer ein Sprachsteuer-System für intelligente Haushaltsgeräte (Smart Devices) und das Internet der Dinge im Einsatz. Duer ist bereits auf über 400 Mio. Geräten installiert, ein Zuwachs von rund 300 % gegenüber dem Vorjahr. Analysten glauben, dass Duer möglicherweise in den nächsten Jahren nennenswerte Umsatzbeiträge liefern kann.

Fazit: Baidu muss sich neu erfinden

Trotz der Erfolge im Bereich autonomes Fahren – die Apollo-Plattform zählt bereits über 100 Auto-Hersteller – befindet sich Baidu in einer kritischen Phase. Legendär ist die interne E-Mail von Baidu-Chef Robin Li an seine Mitarbeiter. Dort warnt der Chef seine Belegschaft, dass Baidu in 30 Tagen pleite ist, wenn das Unternehmen seine Nutzer verliert und nicht zu seinen Werten steht.

Soweit ist es zum Glück noch nicht. Anleger müssen jedoch bei Baidu Geduld haben, bis sich die Initiativen im Bereich künstliche Intelligenz (KI), autonomes Fahren und Internet der Dinge auszahlen. Bislang kosten die Initiativen vor allem viel Geld, was die Ertragslage belastet. Daher müssen Anleger damit rechnen, dass der Baidu-Gewinn zumindest in diesem Jahr kräftig fallen wird.

Möglicherweise benötigt Baidu auch noch eine transformative Übernahme im Bereich künstlicher Intelligenz (KI), um seine Position im KI-Markt zu festigen. Hier könnten KI-Firmen wie SenseTime interessante Partner für Baidu sein.

Unter dem Strich bleibt die Baidu-Aktie ein Turnaround-Kandidat, der vor allem für jene Anleger interessant ist, die das Risiko nicht scheuen und vom Wachstum im Bereich künstlicher Intelligenz (KI) profitieren wollen.