Hier kommt der Porsche-Killer
Wer kein Geld für Porsche oder Maserati hat, aber dennoch richtig sportlich auf der Straße unterwegs sein will, für den war Nissan immer ein Geheimtipp. Fahrzeuge wie der GT-R, aber auch 350Z und 380Z gelten als preiswerte Sportwagen, bei denen zwar ein wenig am Interieur, nicht aber am Fahrspaß gespart wird. Sogar im Gegenteil: Während Porsche auch älteren Herren mit Rückenleiden entgegenkommt, sind Boliden wie der GT-R durch und durch Sportler – keine Rücksicht auf gealterte Bandscheiben.
Ob die Marke von diesem Image profitieren kann und wie wir die Aktie sehen, erfahren Sie in unserer Analyse. Vorab aber ein paar Worte zu Nissan an sich. Der 1933 gegründete Konzern ist der drittgrößte Autohersteller Japans. Die Produktpalette umfasst Pkws, Nutzfahrzeuge, Busse und Finanzdienstleistungen. Produktionsstandorte befinden sich in 16 Ländern, vornehmlich in Asien. Mit seinem Vertriebsnetz ist Nissan rund um den Globus vertreten. Durch die 1999 mit Renault geschlossene Allianz wurde der Konzern vor der Insolvenz gerettet.
E-Auto-Frust belastet
Nissan hat die eigene Prognose verfehlt. Der Umsatz stieg zwar um 7,1% auf 8,4 Bio Yen, verfehlte aber die eigene Schätzung um 0,4 Bio Yen. Unterm Strich blieb ein Gewinn von 216 Mrd Yen. Für das laufende Jahr erwartet der Konzern einen Umsatz von 10 Bio Yen und einen Gewinn von 150 Mrd Yen. Nissan plant, seine Sportwagen zu elektrifizieren. Nicht nur sollen mehrere Modelle unter der Marke Nismo erscheinen. Auch der GT-R soll als Elektroversion auf den Markt kommen. Eine Hybridisierung schloss der Konzern jedoch aus.
Das Vorhaben könnte jedoch noch einige Jahre in Anspruch nehmen, bevor eines der Modelle marktreif ist. Grund dafür ist die dafür entwickelte Batterietechnologie. Sie soll erst 2028 serienreif werden. Enttäuschend ist, dass Nissan trotz seines frühen Einstiegs in die Elektromobilität mit dem Modell Leaf bis heute keine dominierende Marktstellung erreichen konnte. Besonders die Kontroverse um das sogenannte Rapidgate, bei dem die Leaf-Modelle der 2. Generation erheblich langsamere Ladegeschwindigkeiten aufwiesen, schadete der Marke ungemein.
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Die Langstreckentauglichkeit war für viele Kunden aufgrund der langsamen Ladegeschwindigkeit nicht mehr gegeben. Mit dem Nissan Ariya versucht der Konzern, seine Elektrostrategie neu aufflammen zu lassen. Der Elektro-SUV hat bereits mehr als 6.800 Vorbestellungen erhalten und ist die perfekte Symbiose aus der langjährigen SUV-Erfahrung des Konzerns und des frühen Einstiegs in die Elektromobilität durch den Leaf. Nissan ist weitaus mehr, als ein Sportwagenhersteller für den kleinen Geldbeutel. Das Unternehmen muss seine PS aber auf die Straße bringen. Eine Dividendenrendite von 1% reicht nicht aus.