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Stellantis: Opel-Mutter will Carsharing-Dienst Share Now schlucken

Inhaltsverzeichnis

Die Karten auf dem zukunftsträchtigen Markt für Carsharing werden neu gemischt. Während Mercedes-Benz und BMW aus dem Geschäft aussteigen, wechselt der französisch-italienische Rivale Stellantis auf die Überholspur. Die Opel-Mutter will in dem Geschäft zum weltweit führenden Anbieter aufsteigen und schluckt die Aktivitäten der beiden deutschen Premium-Autohersteller.

Stellantis – Auto-Gigant im Wandel

Bevor wir auf den Deal kommen, möchte ich Ihnen erst einmal Stellantis näher vorstellen. Der Konzern ist ein international tätiger Automobilkonzern. Mit offiziellem Sitz in den Niederlanden führt das Unternehmen 14 Automarken wie Opel, Peugeot, Citroën, Jeep, Maserati oder Alfa Romeo. Der Konzern ist insbesondere in Europa und Nordamerika vertreten. Stellantis entstand 2021 durch die Fusion der niederländischen Fiat Chrystler Gruppe mit dem französischen Autobauer Peugeot.

Massive Investitionen geplant

Bis 2025 will Stellantis mehr als 30 Milliarden Euro in die Elektrifizierung und Software der Produkte stecken. Solche Investitionen sind nötig, wenn man in der Automobilindustrie eine Zukunft haben will. Zugleich will der Konzern seine Spitzenposition in der Automobileffizienz mit einer Investitionseffizienz von 30% über dem Branchendurchschnitt beibehalten. Vor allem die Akkus müssen deutlich günstiger werden. Unterm Strich soll etwa ab 2026 eine Marge von mindestens zehn Prozent jährlich herauskommen.

Zukauf soll führende Position im Carsharing-Markt sichern

Zugleich will sich Stellantis mit dem Kauf von ShareNow im Markt für Carsharing noch besser positionieren. Die Stellantis-Tochter Free2move hat einen Vertrag zur Übernahme des bisher von BMW und Mercedes-Benz Mobility betriebenen Joint Ventures unterzeichnet. Der französische Mobilitätsdienstleister baut dadurch seine Carsharing-Flotte um rund 10.000 Fahrzeugen auf 12.500 Autos aus.

Skaleneffekte sollen hohe Profitabilität bringen

Mit der Übernahme des größten europäischen Carsharing-Anbieters will Free2move selbst zur Nummer eins werden. Das gilt nicht nur in Europa, sondern auch weltweit. Zum Hintergrund: Seit kurzem ist der Dienst auch in den USA aktiv.

Bislang ist der Dienst in sieben Städten aktiv. Mit der Übernahme werden dann insgesamt 21 Metropolen bedient. In Summe gewinnt Stellantis durch den Deal mehr als 3,4 Millionen neue Kunden (insgesamt dann rund 5,4 Millionen Nutzer).

Die Stellantis-Tochter betont die Profitabilität des Geschäftsmodells und erhofft sich Skaleneffekte und Synergien. Der Konzern erwartet 2025 bereits 700 Millionen Euro Umsatz, der dann bis 2030 auf 2,8 Milliarden Euro ansteigen soll.

ShareNow bislang in den roten Zahlen

ShareNow ging 2019 aus der Mercedes-Tochter Car2go und dem BMW-Wettbewerber DriveNow hervor. Das Ganze erfolgte ein Jahr nachdem Sixt seinen 50%-Anteil an Drive Now für 209 Millionen Euro an den Partner BMW verkauft hatte. Seither hatte das Joint Venture aber nicht den gewünschten Erfolg erzielen können.

Allein in 2019 und 2020 lief ein Verlust 955 Millionen Euro auf. Die Coronapandemie hat das Geschäft zusätzlich ausgebremst. Von der durch die Eigentümer angestrebten nachhaltigen Profitabilität war Share Now zuletzt weit entfernt.

Das scheint Stellantis wenig zu stören. Die Pläne mit ShareNow sind groß und könnten nur durch die Kartellbehörden blockiert werden. Die Genehmigung der Regulatoren steht nämlich noch aus.