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3 wichtige Schlüsseltrends in der Bekleidungsbranche

3 wichtige Schlüsseltrends in der Bekleidungsbranche
Rawpixel.com / shutterstock.com
Inhaltsverzeichnis

Die weltweite Bekleidungsindustrie hat im 1. Halbjahr die Erholung von der Covid-19-Pandemie, die bereits 2021 eingesetzt hat, fortgesetzt. Regional betrachtet fällt die Erholung aber sehr unterschiedlich aus. Chinas Einzelhandel leidet beispielsweise stark unter der Null-Covid- Strategie der Regierung mit fortlaufenden Lockdowns. Insbesondere das Premium- und Luxussegment hat dadurch mit Umsatzeinbußen zu kämpfen.

Chinesische Verbraucher sind für einen Großteil der Umsätze in diesen Segmenten verantwortlich, haben ihre Konsumausgaben aber reduziert. Für das 2. Halbjahr wird jedoch mit einer schrittweisen Normalisierung gerechnet. Im Juni zeichnete sich bereits eine klare Erholung des Einzelhandels ab, nachdem die Umsätze zuvor zweistellig eingebrochen sind. In Europa und Amerika zeigte sich das Konsumklima robuster.

Inflationsdruck: der nächste Stresstest

Insgesamt bleibt das Branchenumfeld aber schwierig und stellt die Bekleidungs-Unternehmen vor eine Reihe von Herausforderungen: pandemiebedingte Produktionsverzögerungen, Logistikengpässe, steigende Material-, Energie- und Frachtkosten sowie Materialknappheiten. Die zum Teil stark gestiegenen Inputkosten haben den inflationären Druck erhöht und Rezessionsängste geschürt, was das Verbrauchervertrauen belastet. In diesem Umfeld wird sich zeigen, welche Unternehmen über ein so starkes Markenimage verfügen, dass sie die gestiegenen Kosten über Preiserhöhungen an die Kunden weitergeben können und keine Einschnitte bei der Rentabilität hinnehmen müssen.

3 wichtige Schlüsseltrends

Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass mehr Menschen ganz oder teilweise von Zuhause aus arbeiten, sich entsprechend neu organisieren und vermehrt online shoppen. Gemäß Euromonitor International wurden 2021 30% der globalen Verkäufe von Bekleidung und Schuhen online getätigt. 2019 waren es noch 19%. Eine Entwicklung, die sich fortsetzen wird.

Vor diesem Hintergrund sind 3 wichtige Trends zu beobachten:

1. Für die Unternehmen der Bekleidungsindustrie bedeutet das, dass sie neue Wege finden müssen, um Kunden an sich zu binden. Neue Direct-to-Consumer-Strategien (D2C) und Filialkonzepte werden erprobt. So verkauft Nike beispielsweise auf seiner Homepage nicht mehr nur Mode und Schuhe, sondern bietet mit der Nike-Trainings-App auch über 200 kostenlose Trainingseinheiten an. Weitere Umsatzströme erhofft sich die Bekleidungsindustrie von virtueller Kleidung. Diese gewinnt beispielsweise im Gaming-Bereich an Bedeutung, wo Spieler ihre Avatars mit Markenkleidung ausstatten können.

2. Durch die Pandemie ist das Bewusstsein für Gesundheit, Wellness und Nachhaltigkeit gestiegen. Das erfordert neue Produktstrategien. Gerade Kunden aus höheren Einkommensklassen werden bei ihren Käufen selektiver und achten darauf, ob die Marken einen sogenannten Brand Purpose haben, also nicht nur auf Gewinn bedacht sind, sondern auch sinnstiftend arbeiten. Zentrale Themen sind dabei nachhaltige Lieferketten, ethisches Produkt- Design, Langlebigkeit der Textilien und Möglichkeiten für Wiederverkäufe und Wiederaufbereitung.

3. Die Pandemie hat gezeigt, wie komplex und gleichzeitig fragil die globalen Lieferketten sind. Die Transport- und Materialkosten sind stark gestiegen. Eine Konsequenz daraus wird sein, dass die Bekleidungsindustrie zunehmend darauf setzen wird, die Produktion aus Fernost zurückzuholen und Produktionsstätten dichter an den jeweiligen Verbrauchermärkten anzusiedeln. Auch geopolitische Risikoüberlegungen spielen eine Rolle. So schätzt Euromonitor, dass Chinas Anteil an der globalen Produktion von Textil- und Lederwaren von aktuell 47% bis 2030 auf 33% zurückgehen wird.