Der Kampf gegen Krebs bleibt ein lukratives Geschäft
Krebs ist immer noch die zweithäufigste Todesursache in Deutschland.
Aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung nimmt die Zahl der Erkrankten kontinuierlich zu. Entsprechend hoch ist das Umsatz- und Gewinnpotenzial für die Pharmaindustrie. Allein mit Keytruda dürfte Merck & Co. im laufenden Jahr einen Umsatz von rund 14 Mrd. $ erzielen. Die Erforschung neuer Therapien und Medikamente läuft daher auf Hochtouren. Von 25 neuen Medikamenten, die im vergangenen Jahr in Deutschland auf den Markt gekommen sind, werden 10 zur Behandlung verschiedener Krebsarten eingesetzt. Fortschritte im Kampf gegen Krebs machen auch die Gen- und Zelltherapien (Car-T-Therapien). Branchenexperten zufolge werden ab 2025 jährlich 10 bis 20 solcher Therapien zugelassen.
Um den Anschluss nicht zu verlieren, besorgen sich die Pharmakonzerne das nötige Know-how durch die Übernahme kleiner Firmen, die sich auf die Erforschung von Gen- und Zelltherapien spezialisiert haben. Hauptprofiteur wird der Konzern sein, der zuerst eine Therapie auf den Markt bringen wird, mit der sich auch Geld verdienen lässt. Denn die Forschungs- und Entwicklungskosten sind immens. Große Chancen räumen ich Novartis ein.
Ein Impfstoff gegen Corona ist noch nicht in Sicht
Schnelligkeit ist auch bei der Entwicklung eines Mittels gegen das Coronavirus gefragt. Auf die Suche nach einem Impfstoff haben sich mehr als 100 Firmen begeben, darunter auch Sanofi, Roche, Johnson & Johnson, GlaxoSmithKline und AstraZeneca. Vor Ende 2020 dürfte jedoch kein wirksames Mittel zur Verfügung stehen. Neben einem Impfstoff werden Plasma-Behandlungen diskutiert. Hat ein Patient Corona überstanden, ist er immun. Denn in seinem Blut haben sich Antikörper gebildet. Diese Antikörper könnten dann auf andere infizierte Personen übertragen werden. Hinsichtlich der Wirksamkeit dieser Therapie gibt es jedoch viele Unsicherheiten.
Pharmakonzerne sind grundsätzlich konjunkturresistent
Forschungsrisiken sind zwar nicht auszuschließen, die Nachfrage nach Gesundheitsprodukten und -Dienstleistungen steigt aber aufgrund der demografischen Entwicklung kontinuierlich. Viele Pharmakonzerne haben in den vergangenen Monaten von der Corona-Pandemie profitiert. Denn aus Furcht vor Versorgungsengpässen ist die Nachfrage nach Medikamenten stark gestiegen. Vor allem chronisch kranke Menschen haben Vorräte angelegt. Eng für die Branche könnte es aber dann werden, wenn die Produktion von Medikamenten oder die Entwicklung neuer Wirkstoffe ins Stocken gerät.
Viele Pharma-Aktien haben sich seit der letzten Besprechung besser entwickelt als der Gesamtmarkt und sind zum Teil auch noch nicht zu teuer. Meine Favoriten sind Sanofi, Roche, Fresenius, FMC und Novo Nordisk.