+++ Die kostenlosen Online Live Webinare 2023 - Trading, Finanzen, Geldanlage & Vermögen +++

Horizon Therapeutics-Übernahme wird wahrscheinlicher

Horizon Therapeutics-Übernahme wird wahrscheinlicher
NicoEINino / shutterstock.com
Inhaltsverzeichnis

Seit Ende letzten Jahres zieht sich die Milliardenübernahme des irischen Biotech-Unternehmens Horizon Therapeutics nun schon hin. In den Verhandlungen hatte sich Amgen damals gegen den französischen Pharma-Riesen Sanofi und den US-Gesundheitskonzern Johnson & Johnson durchgesetzt. Mit dem Deal wollte Amgen sein Portfolio an Medikamenten gegen seltene Krankheiten stärken.

Doch im Anschluss machten die Wettbewerbshüter (FTC) in den USA den beiden Konzernen einen Strich durch die Rechnung. Die Aufsichtsbehörde blockierte den Deal, da sie Bedenken für den Wettbewerb sah, doch jetzt folgt eine interessante Wende: Die FTC teilte mit, ihr internes Verfahren zur Blockade des Vorhabens pausieren zu lassen. Damit könnte die Mega-Übernahme doch noch über die Bühne gehen.

Amgen – der Dino unter den Biotechnologiekonzernen…

Amgen ist ein US-amerikanisches Unternehmen aus der Gesundheitsbranche. Dabei gehört Amgen zu den weltweit größten Biotechnologieunternehmen, das sich mit der Entdeckung, Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Humantherapeutika beschäftigt. Das Unternehmen wurde 1980 unter dem Namen AMGen (Applied Molecular Genetics) gegründet und hat seinen Hauptsitz in Thousand Oaks, Kalifornien. 3 Jahre später wurde der Firmenname zu Amgen Inc. geändert.

….legt für Horizon Therapeutics 27,8 Milliarden Dollar auf den Tisch

Nun noch einmal zu den Details des Deals: Amgen bietet 116,50 Dollar je Aktie in bar. Das sind in Summe gut 26 Milliarden Dollar. Inklusive Schulden entspricht das Angebot einem Unternehmenswert von 28,3 Milliarden Dollar. Horizon unterstütze das Angebot. Für Amgen ist die Übernahme von Horizon das größte Übernahmegeschäft in der 42-jährigen Geschichte des Unternehmens.

Erweiterung des Produktportfolios

Der Grund der Übernahme liegt auf der Hand: Mit dem Kauf von Horizon Therapeutics will Amgen sein bestehendes Arzneimittelportfolio erweitern und auch die Forschungspipeline ausbauen. Der Deal erweitert das Arzneimittelportfolio um wichtige Medikamente, darunter das verkaufsstarke Mittel Tepezza gegen eine schilddrüsenbedingte Augenerkrankung. Die Übernahme könnte Amgen zudem dabei helfen, dem wachsenden Konkurrenzdruck für sein umsatzstärkstes Arthritis-Medikament Enbrel durch neuere Medikamente und das Auslaufen der Patente im Jahr 2029 standzuhalten.

Horizon im Wachstumsmodus – Analysten rechnen mit Gewinnsprung

Das Unternehmen wurde 2008 in den USA gegründet und verlegte im Jahr 2014 seinen Hauptsitz aus steuerlichen Gründen nach Dublin/Irland. Seinen operativen Sitz hat Horizon weiterhin in Lake Forest (Großraum Chicago), Illinois. Neben mehreren Standorten in den USA und Kanada hat Horizon Therapeutics auch einen Standort in Mannheim. Horizon beschäftigt weltweit etwa 2.000 Mitarbeiter. Das Medikamentenportfolio des Unternehmens umfasst aktuell 12 Präparate. Weitere 20 Präparate befinden sich in der Entwicklung bzw. medizinischen Testphase.

Im zurückliegenden Geschäftsjahr 2022 erwirtschaftete das Unternehmen ein Umsatzplus von 12,4% auf 3,62 Milliarden Dollar. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 521 Millionen Dollar in den Büchern des Konzerns. Analysten gehen davon aus (Quelle: Seekingalpha), dass der Umsatz bis 2026 auf 5,15 Milliarden Dollar ansteigt. Gleichzeitig soll der Gewinn von 2,28 Dollar im letzten Jahr bis auf 7,58 Dollar je Anteilschein nach oben klettern.

Millionenschwere Synergieeffekte in Sicht

Amgen rechnet damit, dass der Deal ab 2024 positiv zum bereinigten Ergebnis je Aktie beitragen wird. Durch Synergieeffekte sollen mindesten 500 Millionen Dollar jährlich ab dem dritten Geschäftsjahr nach dem Abschluss des Zukaufs eingespart werden.

Aktienkurs reagiert positiv

Nun hat sich die Übernahmewahrscheinlichkeit durch die Kehrtwende der Aufsichtsbehörde wieder erhöht. Die US-Aufsichtsbehörde wird, wie eingangs erwähnt, ihr internes Verfahren zur Blockade des Vorhabens pausieren. Die Pause läuft den Angaben zufolge bis zum 18. September. Damit steht die Tür auf für Gespräche über die Bedenken der Behörde.

Das weckt auch wieder die Hoffnung der Anleger. Gestern zog der Aktienkurs von Horizon im Nachmittagshandel um 5,6% auf 112,65 Dollar an und notiert damit nur noch knapp unter dem Angebotsniveau.