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Darum setzen Warren Buffett und Charlie Munger plötzlich auf Airlines

Inhaltsverzeichnis

Warren Buffett und Charlie Munger haben ihre Meinung geändert. Die beiden Star-Investoren, die faktisch Berkshire Hathaway leiten, haben in den vergangenen Monaten kräftig in Airlines investiert.

Dies überrascht, hatten sich Buffett und Munger in der Vergangenheit stets sehr kritisch über das Geschäftsmodell von Fluglinien geäußert. Der 93-jährige Munger hatte das Airline-Geschäft als „Joke“ (Witz) bezeichnet. Buffett verwies in 2013 darauf, dass das Geschäft sehr kapitalintensiv und wenig profitabel sei und sprach von einer „Todesfalle für Investoren“.

Doch inzwischen hat Berkshire Hathaway Aktien von Delta Airlines (3,0 Mrd. US-$), United Continental (2,2 Mrd. US-$), American Airlines (2,1 Mrd. US-$) und Southwest Airlines (2,4 Mrd. US-$) im Gesamtwert von rund 9,7 Mrd. US-$ gekauft. Damit summiert sich der Anteil der Airlines am Gesamtportfolio von Berkshire Hathaway auf rund 6,5 %. Doch was trieb die beiden Investmentstrategen dazu ihre Meinung über Airlines zu ändern?

Warum Buffett und Munger jetzt in Airlines investieren

Auf dem 2017 Daily Journal Meeting in Los Angeles gab Charles Munger einen kleinen Einblick über den plötzlichen Sinneswandel. Munger verwies auf die Konsolidierung in der Airline-Branche, die sich in den vergangenen Jahren gesundgeschrumpft hat. Durch den Zusammenschluss verschiedener Airlines ist der ruinöse Preiskampf zwischen den US-Airlines deutlich abgeflaut.

Zudem ist der Ölpreis von seinen einstigen Höchstständen von über 100 US-$ deutlich zurückgekommen, damit sinken auch die Treibstoffkosten für die Airlines. Dies hat dazu geführt, dass die vier führenden US-Fluglinien wie Delta Airlines, American Airlines, United Continental und Southwest Airlines wieder mehr Geld verdienen.

Bei US-Fluglinien sprudeln die Gewinne wieder

Zum Beispiel generierte Delta im vergangenen Geschäftsjahr einen positiven Cashflow von über 7,2 Mrd. US-$, Southwest schaffte immerhin einen operativen Cashflow von 4,0 Mrd. Dollar.

Beim Gewinn zeigt der Trend bereits seit 2015 nach oben. In den vergangenen 2 Jahren haben die vier führenden Airlines Rekordgewinne verzeichnet, nachdem die vier Fluglinien bereits in 2015 einen Rekordgewinn von zusammen rund 22 Mrd. US-$ eingefahren haben.

Southwest Airlines gilt als Übernahmekandidat

Einige Analystenhäuser wie Morgan Stanley sehen die Airlines-Investments bereits als ersten Schritt für eine mögliche vollständige Übernahme einer Airline durch Berkshire Hathaway.

Morgan Stanley sieht dabei Southwest Airlines als Favoriten hinsichtlich einer möglichen Übernahme. Der Grund: Southwest hat zwar einen Fokus auf die USA, will jedoch in Lateinamerika expandieren und verfügt zudem über einen robusten Cashflow sowie eine effiziente Kostenstruktur.

Fazit: Airlines werden auch für Privatanleger wieder interessanter

Der radikale Sinneswandel von Buffett und Munger bei Airlines lässt die Luftfahrtbranche auch für Privatanleger wieder interessanter erscheinen. Denn Fakt ist auch: Seit April 2013 steigt der weltweite Luftverkehr wieder.

Im Jahr 2016 wurden weltweit mehr als 35 Millionen Flüge (Quelle: Global Aviation Monitor) abgewickelt – ein neuer Rekord. Jeden Tag sind mehr als 200.000 Flugzeuge in der Luft, um Passagiere oder Fracht an ihren Zielort zu bringen.

Tendenz weiter steigend, denn immer mehr Menschen können und wollen sich Flugreisen leisten, gleichzeitig steigt das Frachtaufkommen durch den weltweiten E-Commerce-Handel. Ferner könnten US-Fluglinien von möglichen Steuersenkungsplänen von US-Präsident Donald Trump profitieren.

Damit dürften insbesondere Fluglinien wie Delta Airlines für Anleger wieder attraktiver werden, zumal Delta seit 2013 eine stetig steigende Dividende zahlt.

Anleger, die sich Investments in Airline-Einzelwerte nicht zutrauen, können auf Fluglinien-ETFs (zum Beispiel U.S.Global Jets ETF) oder auf die Berkshire Hathaway Aktie setzen. Unter dem Strich gilt es für Anleger zu beachten, dass die Luftfahrtindustrie eine sehr zyklische Branche ist, die teils von hohen Schwankungen geprägt ist.